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Neue App senkt Antibiotika-Verbrauch in Tansania deutlich

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App gegen Antibiotika: Mit einer neuen Applikation hat ein schweizerisch-tansanisches Forschungsteam die Antibiotika-Abgabe in Tansania um zwei Drittel reduziert. Negative Auswirkungen auf die Gesundheit gab es dabei nicht, wie eine neue Studie zeigt.

Bei der Verwendung der App wurden laut der am Montag im Fachmagazin «Nature Medicine» veröffentlichten Studie in 23,2 Prozent der Konsultationen Antibiotika verschrieben, verglichen mit 70,1 Prozent der Konsultationen, in denen das Tool nicht eingesetzt wurde.

«Das ist ein grosser Fortschritt», sagte Studienleiter Rainer Tan im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Epidemiologe forscht am Schweizerischen Tropen und Public Health Institut (Swiss TPH) und am Universitätszentrum für Allgemeinmedizin und öffentliche Gesundheit in Lausanne (unisanté).

Grosses Problem in Afrika

Denn, so Tan, die unnötige Verschreibung von Antibiotika sei in Tansania ein grosses Problem. Die unangemessene Verwendung von Antibiotika ist der Hauptgrund für Antibiotikaresistenzen. Alleine im Jahr 2019 waren Resistenz gegen Antibiotika laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für 1,27 Millionen Todesfälle verantwortlich, mit der höchsten Belastung in Subsahara-Afrika.

Gleichzeitig ist laut Tan der Verbrauch von Antibiotika in Tansania und anderen Ländern mit beschränkten Ressourcen sehr hoch. Mehr als jedem zweiten kranken Kind werden Antibiotika verschrieben, wie es in der Studie heisst. Hauptgrund dafür ist laut Tan ein Mangel an Diagnosetools sowie an Ausbildung des Gesundheitspersonals.

Seit zehn Jahren in Entwicklung

Seit rund zehn Jahren wird deshalb in einer Partnerschaft zwischen der Schweiz und Tansania an einem Algorithmus mit dem Namen «ePOCT+” gearbeitet.

Entstanden ist eine Tablet-basierte App, die das Gesundheitspersonal durch den Diagnoseprozess führt. «Es sagt dem Gesundheitspersonal, welche Fragen sie stellen müssen, und welche Untersuchungen und Tests sie machen sollen», erklärte Tan. Am Ende schlägt die App gemäss Richtlinien der WHO vor, was für eine Therapie verschrieben werden soll.

Getestet haben die Forschenden die Wirksamkeit des Tools in 40 Gesundheitseinrichtungen in Tansania. 20 davon nutzten die App, 20 nicht. Im Moment seien weitere Analysen und Verbesserungen des Tools in Arbeit. Auch in der Schweiz könnte sich eine solche App laut Tan positiv auf die Verschreibung von Antibiotika auswirken. Denn auch in der Schweiz würden, wenn auch in geringerem Ausmass, zu viele Antibiotika verschrieben.

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