Untertitel: SEV verwahrt sich gegen Sozialdumping
«Keine Durchfahrt für Sozialdumper. Branchen-GAV jetzt!» ist das Motto des zweitägigen Kongresses des Schweizerischen Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verbands (SEV) in Bern. Sozialdumping war am Dienstag denn auch das zentrale Thema der rund 250 SEV-Delegierten.
Der als Gastredner eingeladene Verkehrsminister Moritz Leuenberger kündigte zwar schärfere Kontrollen im Bahnverkehr und eine «Zivilisierung der Strassentransporte» an. Die Ängste der Eisenbahner vor billiger Konkurrenz aus dem Ausland vermochte er damit aber nicht ganz zu zerstreuen.
Im umstrittenen Fall Railion präsentierte Leuenberger – zur Enttäuschung der Gewerkschafter – nämlich keine Lösung. Das deutsche Gütertransportunternehmen fährt seit letztem September für die BLS von Basel nach Erstfeld, bezahlt ihren Lokführern aber Löhne, die rund ein Drittel unter Schweizer Niveau liegen.
Nach Schweizer Normen
Der SEV möchte für die deutschen Lokführer das Schweizer Eisenbahngesetz und dessen soziale Normen angewendet sehen. Nach Auffassung des Bundes gilt aber das Landverkehrsabkommen mit der EU, weshalb auch keine hiesigen Arbeitsbedingungen gewährt werden müssen.