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Neuenegg macht Kehrtwendung

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Angesichts der prekären Lage im Kanton Bern hat der Gemeinderat von Neuenegg beschlossen, die Zivilschutzanlage Chummligraben nun doch für Asylsuchende zu öffnen. Dies schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung. Die Asylunterkunft sei vorerst auf sechs Monate befristet. Nach den sechs Monaten wolle die Gemeinde in der Bevölkerung den Puls fühlen und über eine Weiterführung entscheiden, sagt Gemeindepräsident René Wanner auf Anfrage. Dies soll mittels einer Veranstaltung geschehen. «Ab wann Asylsuchende in die Zivilschutzanlage einziehen werden und wer diese betreiben wird, ist aber noch offen», sagt Wanner. Auch Iris Rivas, Leiterin des Migrationsdienstes des Kantons Bern, konnte dazu auf Anfrage noch keine genaueren Angaben machen: Sie hätten noch keine spruchreifen Entscheidungen gefällt, schreibt Rivas per Mail.

Wer nach Neuenegg kommen wird, ist ebenfalls noch nicht klar: «Auf jeden Fall keine Familien», ist Wanner überzeugt. «Über die Gruppenzusammensetzungen von zuzuweisenden Asylsuchenden besteht erst am Zuweisungstag Gewissheit», sagt Rivas dazu.

Nach den sechs Monaten könne der Kanton ein grösseres Grundstück in Thörishaus für die Unterbringung von Flüchtlingen nutzen, so Wanner. Deshalb könne es sein, dass die Zivilschutzanlage Chummligraben ab diesem Zeitpunkt nicht mehr gebraucht werde.

Notlage des Kantons

Im Sommer 2015 hatte sich die Gemeinde noch gegen eine Verfügung des Kantons gewehrt, wonach Neuenegg 100 Plätze in der unterirdischen Zivilschutzunterkunft hätte anbieten müssen (die FN berichteten). Es sei unhaltbar, so viele Menschen in unterirdischen Räumen unterzubringen, hatte der Gemeinderat argumentiert. Warum nun dieser Meinungsumschwung? «Wir waren mit dem Vorgehen des Kantons nicht einverstanden», so Wanner. «Aber wir konnten uns in einem gemeinsamen Gespräch annähern.» Die Gemeinde sehe ein, dass sich der Kanton in einer Notlage befinde. Neuenegg als Teil des Kantons Bern wolle hier Hand bieten für eine Lösung, auch wenn sie nach wie vor überzeugt seien, dass die unterirdische Zivilschutzanlage nicht geeignet ist für die Unterbringung von Flüchtlingen.

Unterkünfte: Auch in Guggisberg und in Schwarzenburg erhalten Flüchtlinge Platz

D ie «geschützte Operationsstelle» unterhalb des Pflegezentrums in Schwarzenburg wird ab Ende Januar als Notunterkunft von bis zu 100 Asylsuchenden genutzt. Dies schreiben die Polizei- und Militärdirektion des Kantons Bern sowie die Gemeinde Schwarzenburg in einer gemeinsamen Medienmitteilung. Die Notunterkunft Schwarzenburg werde durch die Heilsarmee-Flüchtlingshilfe betrieben. Der Gemeindeverband «Pflege und Betreuung Schwarzenburgerland» habe auf Anfrage des Kantons entschieden, seine «Geschützte Operationsstelle» für die Unterbringung von Asylsuchenden zur Verfügung zu stellen. Die Anlage ist unterirdisch.

Infoabende sind geplant

Der Gemeinderat von Schwarzenburg habe Verständnis für die Unterbringungslösung und unterstütze diese. Laut der Mitteilung wird noch vor der Eröffnung sowohl ein Informationsanlass für die Öffentlichkeit als auch ein Infoabend für die Anwohnerschaft stattfinden. In Guggisberg werden die Bürgerinnen und Bürger an der Gemeindeversammlung vom Freitag über die geplante Asylunterkunft unterrichtet. Im Gasthof Hirschen in Riffenmatt sollen ab Mitte Dezember 10 bis 20 Asylsuchende ein vorübergehendes Zuhause erhalten. Auch diese Menschen werden von der Heilsarmee-Flüchtlingshilfe betreut. emu

 

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