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Neues Gesetz bringt mehr Transparenz

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Neues Gesetz bringt mehr Transparenz

Amt für Umwelt warnt vor illegaler Pneu-Entsorgung

Die illegalen Pneu-Deponien in den letzten Wochen gehen wohl auf das Konto von kleineren Transportunternehmern. Ab dem 1. Januar 2006 wird schweizweit ein neues System eingeführt, das alle Pneuhändler zu einer Betriebsbewilligung verpflichtet.

Von IMELDA RUFFIEUX

Allein im Monat Juli sind im Kanton Freiburg mindesten fünf Fälle von illegalen Pneu-Deponien gemeldet worden: die letzte in Düdingen, wo Unbekannte in der Nacht vom letzten Freitag auf Samstag rund 100 Pneus in der Nähe einer Garage abgelegt hatten. Weitere Fälle sind in Châtel-St-Denis, im Intyamon sowie in Autigny aufgedeckt worden – insgesamt sind so in den letzten zwei Wochen rund 1000 Pneureifen entsorgt worden (FN vom 12. Juli 2005). Meistens handelte es sich um Autoreifen, vereinzelt waren es auch Motorrad-Pneus. Die Besitzer der betreffenden Grundstücke haben Strafklage eingereicht.

Gemäss Angaben der Kantonspolizei wurden seit Anfang Jahr rund zehn Fälle von illegalen Pneu-Deponien entdeckt. Angefangen hatte es bereits im Januar, als in der Bibera bei Gurmels 38 Altreifen gefunden wurden.

Wohl nicht private Täter

Das Amt für Umwelt geht angesichts der grossen Anzahl von abgelegten Reifen in den letzten Tagen davon aus, dass nicht Private ihre Pneus abgeladen haben, sondern dass es sich um Altreifen aus Garagen und dem Reifenhandel handelt. Meistens waren es felgenlose und zur Wiederverwertung (Rundumerneuerung oder Ausfuhr) nicht mehr verwendbare Reifen.

In einer Medienmitteilung vermuten die kantonalen Behörden, dass es sich dabei wohl um die Tat eines oder mehrerer kleinerer Transportunternehmen mit Lieferwagen, Kleintransporter oder Lastwagen mit einem Ladevermögen von 100 bis 300 Altreifen handelt.

Abgabe von Altreifen an bewährte Unternehmen

Gleichzeitig gibt das Amt für Umwelt Richtlinien für Besitzer von Altreifen heraus:
l Darauf achten, die Altreifen nur an bekannte und bewährte Unternehmen abzugeben. Das Amt für Umwelt führt eine Internetseite, auf der die anerkannten Sammelstellen im Kanton Freiburg aufgelistet sind (www.fr.ch/
sen/). Die Sektion «Abfall und Altlasten» steht zudem für Auskünfte zur Verfügung, vor allem was Unternehmen betrifft, die nicht auf dieser Liste figurieren.
l Im Kontakt mit einem Transportunternehmen sollte eine schriftliche Garantie verlangt werden, dass die Reifen in einer genehmigten Sammelstelle entsorgt werden.

Entsorgungsfirmen brauchen
bald eine Bewilligung

In knapp einem halben Jahr wird die Altpneu-Entsorgung neuen Richtlinien unterstellt. Ab dem 1. Januar 2006 tritt die neue Bundesverordnung über den Verkehr mit Abfällen in Kraft. Dabei wird ein genehmigungspflichtiges System eingeführt: Nur wer vom Kanton eine Betriebsbewilligung erhält, darf Altpneus sammeln und weiterverwerten. Gemäss Pierre-Alain Loup vom Amt für Umwelt sind im Kanton Freiburg schon einige grössere Händler in Besitz einer Bewilligung. Die neue Regelung wird also vor allem kleinere, weniger professionell geführte Betriebe betreffen.

Finanzierung transparenter machen

Mit der neuen Bundesverordnung soll auch die Finanzierung der Entsorgung besser geregelt und transparenter werden. Beim Import der Pneus – in der Schweiz werden praktisch keine Reifen hergestellt – ist im Preis eigentlich bereits ein Betrag von zwei Franken pro Reifen für die spätere Entsorgung vorgesehen. Zugleich verrechnen die meisten Garagen ihren Kunden beim Pneuwechsel einen Betrag zwischen zwei und fünf Franken für die Entsorgung. «Da sind also schon zwischen vier und sieben Franken vorhanden, die eigentlich die Entsorgung finanzieren sollten. Das Geld ist irgendwo, die Abläufe sind aber nicht sehr transparent», erklärt Pierre-Alain Loup vom Amt für Umwelt.
Vielseitig
wiederverwertbar

Altreifen gehören gemäss den gesetzlichen Vorschriften unter die Sorte von Abfällen, die entweder in Sonderdeponien verbrannt oder einer umweltverträglichen Verwertung zugeführt werden müssen. In der Schweiz fallen jährlich ungefähr 50 000 Tonnen Altreifen an. Davon werden bis zu 4000 Tonnen rundumerneuert, das heisst, der alte Reifen wird aufgummiert. Tests haben ergeben, dass diese Reifen bezüglich Fahrverhalten und Sicherheit mit neuen Reifen durchaus konkurrieren können.

Aus einigen Pneus wird Reifenpulver hergestellt, das zur Herstellung von Neureifen, im Strassenbau, für Baukleber aus Latex oder als Zusatz für Fugendichtungsmaterial verwendet wird. Reifengranulat wird im Gleisbau zur Lärmdämpfung eingesetzt ebenso für den Bau von Kugelfängen bei Schiessanlagen. Andere Anwendungsbereiche von Altpneu-Material – gemischt mit weiteren Stoffen – sind bei der Herstellung von Lärmschutzwänden, Bodenbelägen, Isoliermatten, Schalttafeln, Rohren usw.

Etwa 20 000 bis 25 000 Tonnen landen in Zementwerken, die speziell für den Einsatz von Altreifen ausgerüstet sind und diese als Brennstoff einsetzen, oder in Kehrichtverbrennungsanlagen. Etwa 15 000 bis 18 000 Tonnen werden ins Ausland exportiert. Der grösste Teil eines Altreifens besteht aus Kautschuk, daneben sind auch Russ, Stahl, Gewebe und andere Stoffe zu finden. im/Comm.

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