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Neues vom Hochstapler Allmen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Aldo Fasel

Nach «Allmen und die Libellen» geht nun Suters Detektivserie weiter: Ein sehr wertvoller rosa Diamant ist verschwunden und ebenso ein mysteriöser Russe mit Wohnsitz in der Schweiz, der verdächtigt wird, ihn entwendet zu haben. Die Spur führt von London über Zürich zu einem Grandhotel im deutschen Ostseebad Heiligendamm und zurück zum Gärtnerhaus der Villa Schwarzacker, wo es bald sehr ungemütlich wird.

Globales Interesse

Es ist der erste grosse Fall für «Allmen International Inquiries»: Es gilt, einen seltenen, äusserst wertvollen Diamanten aufzuspüren. Ein Fall, in dem nichts ist, wie es scheint. Geht es wirklich «nur» um einen «Diamanten»? Welches Geheimnis versteckt sich hinter diesem Begriff? Immerhin entwickelt sich das Ganze zu einem Fall von globalem Interesse. Das Duo muss unter Beweis stellen, wie sehr es die Kunst des Hoch- und Tiefstapelns beherrscht – unter Profibedingungen.

Ironische Seitenhiebe

Inhaltlich, besonders was die (versteckte) Kritik am wichtigtuerischen Gebaren der Finanzindustrie und an der eitlen, teilweise degenerierten Oberschicht betrifft, knüpft Suter nahtlos an die Businessclass-Reihe an, die ihm vor einiger Zeit grandiosen Ruhm eingebracht hatte. Mit dem Unterschied jedoch, dass er seine oftmals sehr ironischen Seitenhiebe in eine nett geschriebene Kurzkrimigeschichte verpackt.

Sympathischer Nichtsnutz

Besonders hervorzuheben sind die beiden Hauptfiguren Allmen und Carlos. Von Geburt adelig, zeigt Johann Friedrich von Allmen viel Gespür für Etikette, für vornehmes Benehmen, aber auch für exzessiven Lebensstil. Kurz gesagt, er ist dekadent, ein Auslaufmodell und in Wahrheit chronisch pleite. Ein sympathischer und sehr intelligenter Nichtsnutz, der durch sein nobles Auftreten, seine ausgewählten und sehr, sehr teuren Massanzüge die meisten Menschen zu übertölpeln vermag.

Gaukelei und Angebertum

Er fühlt sich sichtlich wohl in einer Gesellschaft, die sich mehr durch Designerklamotten und durch Statussymbole aller Art als durch wirkliche Arbeit und Leistung auszuzeichnen pflegt. Wie weiland der Hauptmann von Köpenick mit seiner Uniform alle Leute an der Nase herumgeführt hatte, gelingt es Allmen, mit vorgegaukeltem Reichtum und mit Angebertum die Leute auf den Leim kriechen zu lassen.

Assistiert wird Herr von Allmen von Carlos, seinem «Mädchen für alles». Er lebt illegal in der Schweiz, ist – das pure Gegenteil vom Chef – bescheiden, aber sehr clever. Eigentlich ist er der wahre Kopf der Minifirma. Ohne seine IT-Kenntnisse und seinen Sinn fürs Praktische wäre Allmen verloren.

Kurz und bündig: Diese kurze Geschichte ist gut gemachte Unterhaltungsliteratur, angenehm und flüssig zu lesen. Und, wie wir es von Suter kennen und lieben, gewürzt mit einer anständigen Portion Ironie. Des Autors spitze Feder bringt auch in diesem Roman den Leser zum Schmunzeln.

Martin Suter: Allmen und der rosa Diamant. Roman, Zürich: Diogenes, 2011, 218 S.

Aldo Fasel ist Leiter der Volksbibliothek Plaffeien-Oberschrot-Zumholz.

 

Zur Person

International erfolgreicher Autor

Martin Suter wurde am 29. Februar 1948 in Zürich geboren. Seit 1991 arbeitet er als freier Autor. Seine Romane – zuletzt erschien «Der Koch» – sind auch international grosse Erfolge. Suter lebt mit seiner Familie in Spanien und Guatemala. af

 

«Seine oftmals sehr ironischen Seitenhiebe in eine nett geschriebene Kurzkrimigeschichte verpackt.»

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