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«Nicht gewaltbereit, sondern lebhaft»

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Autor: Carolin Foehr

Seit vergangenem Herbst patrouilliert die bürgernahe Polizei am Freiburger Bahnhof häufiger als zuvor. Damit will sie vor Ort für mehr Sicherheit sorgen. Dass diese Aufmerksamkeit auch ins Gegenteil umschlagen kann, beweist CVP-Generalrat und Fraktionspräsident Claude Schenker. «Die Leute fragen sich, weshalb die Polizei so oft vor Ort ist», meldete er sich an der letzten Generalratssitzung zu Wort. «Auf dem Bahnhofsplatz hängen immer mehr jugendliche Gruppen ab, die Passanten fühlen sich unsicher.» Und er fragte den Gemeinderat: «Was tut die Stadt dagegen?»

Die Geschäftebetreiber in der Bahnhofshalle erleben täglich, wie sich zu Stosszeiten die Lage verschärft. «Es kommt immer wieder zu Prügeleien zwischen den Schülern», sagt etwa Pascale Rüegg, die das Café Dipiaza führt. Madeleine Marti vom Kiosk gegenüber meint: «Morgens und nachmittags ist es ziemlich unruhig. Wir achten darauf, dass immer zwei Verkäuferinnen vor Ort sind.»

Nicht mehr Straftaten

Hat sich die Situation am Freiburger Bahnhof, an dem täglich über 10 000 Passanten, Schülerinnen, Reisende und Pendlerinnen aufeinandertreffen, in den letzten Monaten tatsächlich verschlechtert? – «Aus der Sicht der Kantonspolizei lautet die Antwort ganz klar: Nein», sagt Tobie Steinauer. Er ist Sektorchef der bürgernahen Polizei und für das städtische Zentrum zuständig. Er weiss: Am Bahnhof kommt es nicht zu mehr Straftaten als anderswo (siehe Kasten).

Auch Charles de Reyff, Freiburger Gemeinderat und Direktor der städtischen Polizei, sagt: «Die Situation am Bahnhof ist nicht so katastrophal, wie manche glauben machen wollen.» Er verstehe, dass sich Personen am Bahnhof nach wie vor unwohl fühlten. Doch der Einsatz der bürgernahen Polizei habe die Lage in den letzten Jahren verbessert.

Eingänge versperrt

Wenn also kein Sicherheitsmanko besteht, warum sind die Polizisten dennoch häufiger vor Ort? – Das habe mit dem Auftrag zu tun, den die bürgernahe Polizei zu erfüllen hat, so Steinauer: «Wir sollen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stärken.»

Und dass es dort hapert, hat die bürgernahe Polizei ebenfalls registriert. «Wir erhalten ab und zu Anrufe von Passanten, die sich unwohl fühlen, weil Jugendliche auf dem Platz abhängen und zum Beispiel die Eingänge versperren», sagt Raphael Hermann, der im Stadtzentrum patrouilliert. «Nach unserer Analyse haben wir beschlossen, die präventiven Einsätze rund um den Bahnhof zu erhöhen.»

Ziel sei es, so Steinauer, jeden Tag mindestens einmal am Bahnhof vorbeizuschauen. «Wir zeigen uns überall: Beim Eingang, auf den Perrons, in den Wartesälen und entlang der Geleise.» Das Ergebnis sei positiv, so Hermann: «Wir sprechen mit den Jugendlichen, und sie respektieren uns. Den meisten ist gar nicht bewusst, welches Bild sie bei den Passanten erwecken.»

Gewohnheiten

Neben den Polizeibeamten sind auch die Strassenarbeiter der Vereinigung Reper regelmässig auf dem Bahnhofsplatz anzutreffen. «Die Jugendlichen verhalten sich nicht aggressiv», sagt Jean-Charles Beaud. «Aber sie sind lebhaft und sichtbar, und das schafft bei manchen Personen leider ein beklemmendes Gefühl.»

Dem Sozialarbeiter sind die präventiven Einsätze der Polizei in den letzten Monaten aufgefallen. Ob dies das richtige Mittel sei, könne er aber nicht sagen: «Wenn man die Jugendlichen auf ihr Verhalten anspricht, geht es ein paar Tage lang besser – danach verfallen sie meist wieder in ihre alten Gewohnheiten.»

Es sei aber schwierig, gegen ein Gefühl von Unsicherheit, das von Person zu Person verschieden ist, anzukommen, meint Beaud: «Ein menschenleerer Bahnhof kann ebenso beängstigend sein.»

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