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Nicht wie de Weck, aber trotzdem bilingue

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An der Decke eines Stands in der Freiburger Romontgasse baumeln lauter Karten mit Begriffen: Auf der einen Seite steht das Wort auf Deutsch, auf der anderen Französisch. Etwa «Taschenrechner», «calculatrice». Der Schilderwald bietet Vorlagen zum Basteln. Am Rendez-vous bilingue in Freiburg haben Kinder nämlich die Möglichkeit, ein Memoryspiel zu gestalten–selbstverständlich ein zweisprachiges. Der Posten ist beliebt: Fleissig zeichnen die Kinder die Sujets auf die Holztäfelchen und beschriften sie zweisprachig.

Welches ist mein Profil?

Ebenfalls begehrt: Der Stand des Instituts für Mehrsprachigkeit der Universität Freiburg. An diesem können Interessierte ein Bilinguismus-Profil erstellen lassen: In den beiden Sprachen, die sie am besten beherrschen. Unter den Teilnehmern ist auch Studentin Micaela Ciccone. «Ich bin in einem italienisch-spanischen Elternhaus aufgewachsen», sagt die 22-jährige Freiburgerin. «Französisch habe ich in der Schule gelernt.» Mittlerweile sei das Französische aber in den Vordergrund gerückt: Die erste Sprache für das Profil ist gesetzt. Sie überlegt nun, ob sie den Test mit Italienisch oder Spanisch kombinieren soll.

 Die Teilnehmer beantworten am Laptop Fragen in vier Kategorien. «Ich möchte als Muttersprachler gelten», so eine der Fragen der ersten Kategorie, «Haltung». Die zweite Kategorie beinhaltet einen Fragenbaum zur «Geschichte». Etwa: «Seit wann sprechen Sie die Sprache?» In der dritten Kategorie, «Fertigkeit», müssen die Teilnehmer einschätzen, wie gut sie die Sprache beherrschen. In der vierten, wie oft sie Sprache anwenden. Wer mit dem Test fertig ist, dem erklären die Mitarbeiter das erstellte Profil. Darauf sind zwei gestapelte Säulendiagramme zu sehen, je eines für jede Sprache. Perfekt bilingue wäre nun jemand, in dessen Diagrammen die vier Kategorien möglichst ähnlich sind. Rund 240 Personen haben den Test absolviert. «Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen», freut sich Institutsleiter und Professor für Mehrsprachigkeit Raphael Berthele.

«Man muss sich getrauen»

«Bist du ein echter Bilingue?» Dieser Frage geht Berthele in seinem Kurzvortrag nach, einer von zwei Vorträgen am Anlass. «In beiden Sprachen flirten, ein Taxi anhalten und eine Pizza bestellen können: Der Einzige, der dies perfekt beherrscht, ist Roger de Weck», zitiert er die Expertin Yve Delaquis. Und fährt weiter: «Ich bin nicht Roger: Bin ich trotzdem bilingue?» «Wir haben oft überzogene Erwartungen. Das Profil von Roger de Weck ist tatsächlich sehr ausgeglichen; dies ist jedoch sehr selten der Fall.» Dies könne sich im Laufe des Lebens auch verändern: Bilinguismus oder Multilinguismus hat viele Gesichter. Unter den Zaungästen ist auch Eleonora Schneuwly-Aschwanden aus Bürglen. Seit über 30 Jahren wohnt sie im Raum Freiburg. «Ich hatte lange Hemmungen, Französisch zu sprechen: Aber man muss sich einfach getrauen», so die gebürtige Schwyzerin.

Mehr als zufrieden mit dem Anlass ist Mitorganisator Bernhard Altermatt. «Die vierte Ausgabe des Rendez-vous bilingue war ein voller Erfolg», sagt er den FN über das alle zwei Jahre stattfindende Event. «Besonders freuen wir uns, dass der Kanton Freiburg erstmals den Tag der Zweisprachigkeit gefeiert hat.» Organisiert wurde der Anlass vom Forum Partnersprachen Freiburg in Zusammenarbeit mit vmehrerenVereinigungen, Schulen, Hochschulen, Bibliotheken undweiteren Partnern.

Veranstaltung in Murten: Paella im Centro Español

A uch in Murten wurde am Samstag der erste offizielle Tag der Zweisprachigkeit gefeiert. Der Verein Murten Morat Bilingue war nicht nur mit einem Stand in Freiburg präsent, sondern lud auch zu einer Paella ins Murtner Centro Español ein. «Leider sind nicht so viele Leute gekommen, wie erwartet», sagt Präsidentin Pierrette Froidevaux auf Anfrage. Knapp 30 Personen hätten am Essen teilgenommen. «Die Atmosphäre war sehr herzlich, es konnten Kontakte geknüpft werden.» Das geringe Interesse stellt sie in Zusammenhang mit Konkurrenzveranstaltungen. «Am gleichen Wochenende fanden zum Beispiel Winzerfeste statt.» Der Verein blicke jedoch nach vorne: «Wir setzen uns dafür ein, dass die amtlichen Register die Ortsnamen wie Murten/Morat zweisprachig aufgeführt werden.» Ebenfalls werde im Herbst wieder der Prix Murten Morat Bilingue verliehen. Erstmals wurde dieser im Jahr 2012 übergeben. Nach einer weiteren Verleihung 2013 fiel die Übergabe im Jahr 2014 aus. ea

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