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Nicolas Kolly will von der Peripherie ins Zentrum 

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Der 35-jährige Grossrat und Anwalt Nicolas Kolly aus Essert will am 7. November Oberamtmann des Saanebezirks werden. Er bringe die nötige politische und juristische Erfahrung für das Amt mit, sagt er.

Als Oberamtmann habe man zwei Hüte auf. Erstens sei man der Vertreter des Kantons auf Bezirksebene, das sei der politische Hut. Und zweitens agiere man als Verwaltungsrichter erster Instanz, das sei der juristische Hut. Für beide Aufgaben bringe er das nötige Rüstzeug mit, sagt Kolly. Seit zehn Jahren sitzt der Mann aus Essert (Gemeinde Le Mouret) für die SVP im Grossen Rat. Dort ist er Fraktionspräsident und Mitglied der Justizkommission. In seiner Gemeinde präsidiert er die Finanzkommission. Nebst seiner Anwaltstätigkeit ist Kolly zudem Untersuchungsrichter in der Schweizer Armee.

Der Pragmatische

Ihn qualifizierten nicht nur seine berufliche und politische Tätigkeit für den Job als Oberamtmann, sondern auch persönliche Eigenschaften, ist Kolly überzeugt. «Ich gehe die Dinge sehr pragmatisch und mit gesundem Menschenverstand an.» Das komme vielleicht daher, dass er nach der obligatorischen Schulzeit zunächst eine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker mit Berufsmatura absolviert und erst mit 25 Jahren das Jusstudium in Angriff genommen habe. Als Oberamtmann möchte Kolly darum die administrative Mediation vorantreiben. Bei Streitigkeiten zwischen Gemeinden und Privaten etwa sollen die Parteien an einen Tisch geholt werden. «Statt mühsamer Schriftwechsel zwischen Anwälten bevorzuge ich es, wenn die Leute miteinander reden. Das hilft, die Justiz zu entlasten.»

Der Dienstwillige

Mit dem Oberamt sei zudem eine gewisse Ernsthaftigkeit verbunden, die er ebenfalls habe. «Ich bin in der Armee Hauptmann und habe in der Schweizer Garde in Rom gedient.» Seine Affinität zur Armee habe mit seinem Bestreben zu tun, dienen zu wollen, sagt Kolly. «Berufsmilitär wäre allerdings nicht meine Sache.» Auch dass er als praktizierender Katholik mit bloss 20 Jahren der Schweizer Garde beigetreten sei, habe mit dem Wunsch zu tun gehabt, «etwas Nobles zu tun». Aber natürlich habe er damals auch ein anderes Land, eine andere Welt entdecken wollen. 

In der Armee, in der Schweizer Garde, aber auch als Verwaltungsrat von Groupe E oder Stiftungsrat des Instituts Les Peupliers, das eine Sonderschule, eine geschützte Lehrwerkstatt und ein Pflegeheim betreibt, ist Kolly Kollegialität ein Anliegen. «Ich streite mich selten, ausser mit SP-Grossrat Pierre Mauron, aber das ist etwas anderes», sagt Kolly lachend. Auch als Arbeitgeber sei ihm ein gutes Klima wichtig. «Ich hätte keine Angst, einer Gruppe von Angestellten des Oberamts vorstehen zu müssen. Die Rollen müssen klar definiert sein, dann muss man die Leute aber arbeiten lassen und ihnen vertrauen.»

Der Bauernsohn

Politik wurde Kolly, der mit fünf Brüdern, einem Halbbruder und einer Halbschwester aufgewachsen ist, sozusagen in die Wiege gelegt. «Mein Grossvater war schon Nationalrat für die Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB), die Vorläuferin der SVP.» Eine Tante und ein Onkel waren zudem Grossräte. «Und alle waren Bauern.» Es sei dieses Milieu, das ihn zum Beitritt in die SVP bewogen habe, sagt Kolly. Entsprechend fühle er sich der SVP als zentristische Bauernpartei verbunden. «Ich stehe hinter dem Parteiprogramm der SVP, den Prinzipien der Souveränität und der Freiheit. Die Kommunikation der SVP teile ich nicht.» Allerdings denke er, dass seine Parteizugehörigkeit in der Funktion als Oberamtmann keine Rolle spiele. «Es ist kein Parteiamt.»

Mit gutem Beispiel voran

Hingegen glaubt Kolly, dass seine Zugehörigkeit zu einer Partei, die klein ist, und seine Herkunft aus Essert, an der Peripherie des Saanebezirks, einen neutralen Blick und eine Sicht von aussen auf die Hauptstadt erlauben. «Das ist vielleicht eine Chance, Blockaden zu verhindern.» Dem Saanebezirk im Zentrum des Kantons weist Kolly zudem eine besondere Rolle zu. «Er könnte die Mauern zwischen den Bezirken durchbrechen helfen.» Mauern, die seiner Meinung nach mit einer Grossfusion Freiburgs noch zementiert worden wären. Zwar sei er als Grossrat ebenfalls für das Gesetz zur Fusion von Grossfreiburg eingetreten, räumt Kolly ein. «Doch es hat sich gezeigt, dass eine von oben diktierte Fusion gut funktionierender Gemeinden nicht klappt.» Es brauche vielmehr die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und über die Bezirksgrenzen hinweg mittels Konventionen. Kolly nennt dabei als Beispiel ein persönliches Erlebnis mit seinem dreijährigen Sohn. «Wir wollten ihn im fünf Minuten entfernten St. Silvester zu einer Tagesmutter schicken, damit er Deutsch lernt. Weil die Tagesmüttervereine nach Bezirken organisiert sind, war das aber nicht möglich.» So habe er zunächst den Betreuungsbetrag an den Tagesmütterverein Sense eben selber bezahlt, heute würde die Gemeinde ihm diesen zurückerstatten. «Jetzt plaudert mein Sohn mit den kleinen Deutschfreiburgern, das ist toll.» Den Gemeinden möchte Kolly als Oberamtmann zudem einen juristischen Dienst zur Seite stellen, damit sie in komplexen Dossiers besser zurechtkommen.

Rolle des Herausforderers

Kolly ist bewusst, dass seine Wahlchancen eher gering sind, zumal das bürgerliche Lager mit einem Mitte-Kandidaten und einem SVP-Kandidaten geschwächt wird. Dennoch sei er zu einer Kandidatur nicht weniger berechtigt als Christian Clément von der Mitte-Partei, findet er. Die Rolle des Herausforderers hat Kolly auch schon in der Abstimmung über die Kapitalerhöhung der Bluefactory AG gespielt. «Nach zehn Jahren hat diese die Erwartungen immer noch nicht erfüllt, darum war ich dagegen.» Damit das Innovationsquartier tatsächlich eine kantonsüberschreitende Ausstrahlung entfalten könne, müsse die Bluefactory zu hundert Prozent in die Hände des Kantons überführt werden, ist Kolly überzeugt. Im Übrigen findet er, dass der Kanton gut daran täte, endlich in den Ausbau der Juristischen Fakultät zu investieren, anstatt Fusionen zu forcieren. «Die Juristische Fakultät der Universität Freiburg war lange führend in der Schweiz, doch leider verliert sie an Strahlkraft.»

Zehn Fragen

Von den TPF-Preisen bis zum Lieblingsessen

Was kostet eine TPF-Fahrkarte der Zone 10?

Der volle Tarif beträgt 2.90 Franken, der halbe 2.20 Franken.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint und warum?

Ich bin nicht so emotional, ich kann mich nicht erinnern. 

Was ist ihr Lieblingsgericht?

Pizza.

Wann waren Sie das letzte Mal in der Kirche?

Im August.

Welchen Fehler bereuen Sie am meisten?

Wenn ich mit meinem Sohn schimpfe.

Sind Sie auf Instagram?

Nein. 

Welches ist Ihre Lieblingsmusik?

Ich höre alles. Im Moment habe ich auf meinem Handy italienische Musik.

Was nehmen Sie auf eine einsame Insel in der Saane mit?

Das Armeemesser.

Was macht Sie glücklich?

Meine Familie.

Was ist am Politikerdasein das Unangenehmste?

Die harten Urteile aus der Bevölkerung gegenüber Politikerinnen und Politikern. Wir sind auch nur Menschen. Im Moment herrscht ein Klima, wo der kleinste Fehler zur Todsünde wird. rsa

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