Sie haben wohl einen der längsten Schulwege aller Freiburger Jugendlichen: die 19 OS-Schülerinnen und -Schüler aus dem deutschsprachigen Ort Jaun im Greyerzbezirk. Seit zwei Jahren nämlich besuchen sie die Deutschsprachige Orientierungsschule in Freiburg (DOSF) – die Fahrt von Jaun nach Freiburg dauert rund 50 Minuten, immerhin fährt ein spezieller Schulbus die Jugendlichen.
Zuvor waren die Schülerinnen und Schüler der OS-Stufe in Jaun und La Tour-de-Trême unterrichtet worden – wegen Lehrermangels musste 2017 aber eine neue Lösung gefunden werden. Es wurde entschieden, dass die Schülerinnen und Schüler vorerst für drei Jahre die DOSF im Kantonshauptort besuchen sollten (die FN berichteten). Nun beginnt das letzte dieser drei Schuljahre, und eine Lösung ist noch nicht auf dem Tisch.
Fragebögen für Eltern
Im Herbst will der Kanton die Lage aber evaluieren, wie Marianne Meyer Genilloud von der Direktion für Erziehung, Kultur und Sport auf Anfrage der FN schreibt. Mittels Fragebögen können die Eltern der betroffenen Schülerinnen und Schüler Rückmeldung zu ihren Erfahrungen der letzten zwei Jahre geben. Im Oktober sollen die Fragebogen ausgewertet werden. Danach wird über das weitere Vorgehen diskutiert.
«Klar ist, dass eine deutsche Beschulung für Jauner OS-Schülerinnen und -Schüler angeboten werden muss», schreibt Meyer Genilloud, «dies voraussichtlich wieder an der DOSF.» Vor zwei Jahren war davon die Rede gewesen, dass die Jauner Jugendlichen künftig in Riaz die Schule besuchen könnten. Dafür müsse der Greyerzer OS-Verband zuerst ein zweisprachiges Unterrichtungskonzept ausarbeiten. Marianne Meyer Genilloud von der Bildungsdirektion äusserte sich zu dieser Möglichkeit nicht näher. Sie schreibt lediglich, der OS-Verband habe genauere Informationen zur Förderung des Sprachenlernens durch Immersionsunterricht erhalten. Der Immersionsunterricht an den verschiedenen Orientierungsschulen in Bulle werde nicht abhängig gemacht von den Jauner Schülerinnen und Schülern.
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