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Noch vor Kanada: Die Schweiz hat eine der höchsten Militärausgaben pro Kopf

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Um das Zwei-Prozent-Ziel der Nato zu erreichen, müsste die Schweiz ihre Verteidigungsausgaben massiv erhöhen. Aber der Vergleich mit der Wirtschaftsleistung allein sagt wenig aus. Bei den Militärausgaben pro Kopf zum Beispiel muss sich unser Land nicht verstecken.

Wäre die Schweiz in der Nato, hätte sie ein Problem: Mit ihrem Militärbudget von knapp 0,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) (Stand 2022) würde sie das Nato-Ziel von zwei Prozent deutlich verpassen. Würde Donald Trump im November erneut zum US-Präsidenten gewählt, müsste sich der Bundesrat auf eine heftige Standpauke einstellen. Auf den Nato-Schutz durch eine künftige Trump-Regierung könnte sich die Schweiz nicht verlassen.

Noch deutlicher zeigt sich das Bild im internationalen Vergleich: Von insgesamt 143 Ländern landet die Schweiz beim BIP-Vergleich auf Platz 116 und gehört zu den Schlusslichtern.

Das Beispiel Schweiz zeigt allerdings, wie wenig aussagekräftig das Zwei-Prozent-Ziel eigentlich ist. Die Schweiz ist gemessen an ihrer Grösse ein wirtschaftlich erfolgreiches Land. Die Erreichung des Nato-Ziels ist für sie kaum möglich. Der Bundesrat müsste das Militärbudget beinahe verdreifachen – auf über 16 Milliarden Franken pro Jahr. Ein zumindest aus aktueller Perspektive astronomisch hoher Betrag.

Zwischen Schweden und Kanada

Mit denselben Schwierigkeiten haben auch andere wirtschaftsstarke Länder zu kämpfen. Ein Extremfall ist das kleine Luxemburg, dessen BIP gemessen an seiner Grösse besonders hoch ist. Reichere Länder in Skandinavien wie Schweden oder Dänemark haben aber ebenfalls Schwierigkeiten, die Zwei-Prozent-Schwelle zu erreichen.

Ein etwas differenzierteres Bild liefert der Pro-Kopf-Betrag, den die Schweiz in die Verteidigung investiert. Hier liegt sie mit 700 Dollar überraschend auf Rang 22, gleich hinter Schweden und noch vor Kanada. Und die Schweiz muss auch den Vergleich mit unseren Nachbarländern nicht scheuen: Frankreich gibt mit 789 Dollar pro Kopf zwar etwas mehr aus als die Schweiz und auch Deutschland liegt vorne, sofern man das ab 2023 wirksame Sondervermögen dazuzählt.

Pro Kopf gibt die Schweiz aber deutlich mehr aus als das Nato-Land Italien (568 Dollar), geschweige denn als das ebenfalls neutrale Österreich (401 Dollar). Erstaunlich: Die Schweiz gab 2022 pro Kopf auch klar mehr aus als Russland. Damals investierte Kriegsfürst Wladimir Putin 599 Dollar für jeden der knapp 144 Millionen Russen in die Armee. Die Zahl ist in den Jahren 2023 und 2024 jedoch markant gestiegen. Übrigens: Am allermeisten gibt der Wüstenstaat Katar aus mit über 5700 Dollar pro Kopf. Das ist mehr als doppelt so viel wie die Nummer zwei, die USA mit 2631 Dollar und Israel mit 2449 Dollar. Die Ukraine folgt mit 1158 Dollar auf Platz 10.

Ukraine investiert über die Hälfte ihrer Staatsausgaben in die Armee

Ein dritter Indikator, der unter Umständen aufschlussreich sein kann, ist der Anteil der Verteidigung an den gesamten Staatsausgaben. Er zeigt, welche Priorität der Verteidigung im Vergleich zu anderen Staatsausgaben wie Bildung, Infrastruktur und soziale Wohlfahrt eingeräumt wird.

Bei der Schweiz ist der Fall klar: Von den 257 Milliarden, die die öffentliche Hand insgesamt im Jahr 2022 ausgab, flossen 2,2 Prozent in die Armee. Das ist Platz 126 von 143. Mit Ausnahme der USA (rund 9,5 Prozent) und Israel (12,2 Prozent) investierten aber fast nur Diktaturen und Autokratien grössere Anteile ihres Staatshaushalts in die Armee. Tiefe Militärausgaben im Verhältnis zu den Staatsausgaben sind daher der vielleicht konkreteste Ausdruck der viel zitierten «Friedensdividende», die ein Staat einstreichen kann.

Insofern überrascht es auch nicht, dass bei Ländern, die sich im «Kriegsmodus» befinden, der Anteil der Militärausgaben durch die Decke geht. Wendete Russland 2022 noch rund 10,4 Prozent auf, fressen die Militärausgaben im Jahr 2024 rund ein Drittel des Staatshaushaltes weg. Keine andere Wahl, als alles auf eine Karte zu setzen, hat die Ukraine: Sie muss dieses Jahr deutlich über die Hälfte ihres Budgets in die Armee stecken. Der Rest geht für Beamtenlöhne, Renten und Sozialleistungen drauf.

Doch selbst die Schweiz rüstet auf. Bundesrat und Parlament haben 2023 entschieden, dass das Armeebudget bis 2035 auf ein Prozent des BIP steigen soll. Grund dafür ist auch hier der Krieg in der Ukraine.

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