Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Nur die Kühe fehlen»: Lebendige Kulturgüter im Greyerzer Museum

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Tradition bei Dämmerungsambiente: Im Greyerzer Museum ist noch bis Anfang Oktober die Ausstellung «Treicheln und Lederriemen – Leidenschaften und Überlieferungen» zu sehen. Im Zentrum hängen dabei nicht nur die Exponate selbst, sondern auch die Geschichten dahinter.

Auf rund 150 Quadratmetern ist im Greyerzer Museum zurzeit noch die temporäre Ausstellung «Treicheln und Lederriemen – Leidenschaften und Überlieferungen» untergebracht. Gezeigt werden Riemen, Glocken und Schellen von acht Freiburgern und einer Freiburgerin, welche alle entweder Sattler, Riemensticker, Sammler oder Landwirte sind. An drei verschiedenen Hörstationen berichten die Aussteller und die Ausstellerin in einem kurzen Monolog jeweils von ihrem Bezug zu den Exponaten. Es seien diese Anekdoten, das handwerkliche Wissen und die Traditionen hinter den Glocken, welche die Essenz der Ausstellung ausmachen würden, so Mégane Rime, Hilfskuratorin der Exposition. Die Schweiz reicht dieses Jahr das Dossier «Alpsaison» bei der Unesco zur Aufnahme auf die Liste des immateriellen Kulturerbes ein – vor diesem Hintergrund stehe auch die Ausstellung. Rime:

Es sind keine lebenden Objekte. Es ist der Mensch, der sie zum Leben erweckt.

Wie beim Alpabzug

Auch wenn es um lebendige Traditionen geht: Die ausgestellten Glocken und Schellen dürfen die Museumsbesucher nicht läuten. Da der Klang dieser Objekte aber ein wichtiges Element der Alpsaison sei, werde eine Aufzeichnung des Alpabzugs in Charmey vom vergangenen Jahr abgespielt, erzählt Rime. Die Treicheln selbst wiederum hängen an einer Zwischendecke montiert in der Mitte des Raums, damit die Besucherinnen und Besucher um sie herumgehen und aus allen möglichen Winkeln betrachten können. Zu nahe kommen geht aber doch nicht: Die Treicheln sind jeweils von Zäunen umgeben – «um beim Thema zu bleiben, haben wir uns für Zäune entschieden, wie sie auch auf der Alp zu finden sind», sagt Rime.

Die Disposition der Treicheln im Raum ist ebenfalls durchdacht: Sie hängen ungefähr auf Schulterhöhe einer jungen Kuh, etwas versetzt nebeneinander, wie in einer sich fortbewegenden Herde. «So sieht es fast aus wie bei einem Alpabzug», sagt Rime. «Nur die Kühe fehlen.» Die gesamte Szenografie der Ausstellung ist schlicht gehalten. Die Wände sind zweifarbig: Das dunkle Grün der Bergsilhouetten stehe für die Landschaft, die Pflanzen, der braun-beige Hintergrund für das Leder und die Fellfarbe jener Tiere, die in den Alpwäldern leben.

Besondere Ausstellungsstücke

Die Aussteller und die Ausstellerin wurden gebeten, dem Museum jene Exponate zu leihen, welche ihnen am teuersten sind: sei dies im sentimentalen oder finanziellen Sinn. So vielfältig wie die Geschichten dahinter sind auch die Treicheln selbst: Einige der Riemen sind mit Malereien versehen, einige sind bestickt, einige sind alt und aus Holz, andere sind neuer und aus Leder. Auch die Glocken und Schellen können alt oder neuer, simpel gehalten oder dekoriert sein.

Robert Schwaller, pensionierter Hausarzt und passionierter Sammler, ist einer der Aussteller. Seine private Glockenkollektion umfasst Stücke aus aller Welt. Als Kind sei er auf dem väterlichen Bauernhof dafür zuständig gewesen, das «Geläut» für Viehschauen und Alpaufzüge vorzubereiten. Nachdem der Bauernhof verkauft wurde, habe er sich nicht von den Erinnerungsstücken trennen können – so habe alles angefangen. Bei einem der von ihm zur Verfügung gestellten Exponate handelt es sich um eine sogenannte Straftreichel: Diese wurde von der unruhigsten Kuh getragen, welche aufgrund des Missverhältnisses von schmalem Riemen und Glocke nicht länger herumspringen konnte.

«Die Glocken sind gewissermassen von einem Raum im Freien auf dem Bauernhof in einen eher individuelleren Innenraum gelangt», so Rime.

Ursprünglich wurden die Riemen und Glocken gemacht, um vom Tier getragen zu werden, heute eher für die Menschen, die eine besondere Verbindung zum kulturellen Erbe haben.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema