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«Ob wir wollen oder nicht – wir sind ein Kollektiv»

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«There is a house in New Orleans», klingt es am Samstagabend über das Gelände des Schmittner Open Airs. Auf diesen mittlerweile 50 Jahre alten Song, mit dem The Animals bekannt geworden sind, haben alle gewartet. Das Publikum bricht in Jubel aus–nach mehr als einer Stunde typischem Blues spricht die Band damit eine breitere Masse an. Dass von der ursprünglichen Formation nur noch zwei Leute dabei sind, scheint der Freude keinen Abbruch zu tun.

Geheimtipp und Radiostar

Nebst der traditionellen Wiederaufnahme einer Woodstock-Band hatte das Schmittner Open Air noch einige–unbekanntere–Perlen zu bieten. So liess zum Beispiel die Gruppe Crazy Diamond die Herzen der Pink-Floyd-Fans höher schlagen. Zu den sphärischen Klängen einer Cover-Band, die bei geschlossenen Augen als Original durchgehen könnte, liess sich die Menge in andere Welten tragen. Fast schon surreal wirkte die Szene dank des Vollmondes, der auf die tanzenden Leute schien.

Der Schwede Daniel Norgren ist nicht ein Mann der grossen Worte–die Nähe zum Publikum entsteht rein durch sein musikalisches Können. Wenn andere eine ganze Band brauchen, übernimmt der Mann mit der Baseballmütze lieber alles selbst: Er spielt gleichzeitig Gitarre und Schlagzeug und singt dazu. Man fühlt, dass dieser Mann jeden einzelnen Ton seiner Lieder lebt. Im Gegensatz dazu stehen Bands wie Redwood, deren Popsongs nicht mehr als Ohrwurm-Potenzial haben.

Eröffnet hat den Samstagabend die Sensler Band Black Lake County, die sich dem Hardrock verschrieben hat. Die Zeit, zu der sie auftreten mussten, war ungünstig, dennoch hatten sie viele Zuschauer. Sänger Dominik Thalmann witzelte: «Kommt doch ein bisschen näher, wir beissen nicht. Wir stinken höchstens.» Die Band überzeugte mit starken Instrumenten und einer rauchigen Singstimme.

Mit Klischees spielen

Der Freitag stand im Zeichen der World Music, begonnen mit Müslüm, der die Klischees über Ausländer breittrat. So nannte er in eineinhalb Stunden Spielzeit gefühlte hundert Mal die Worte «Ausländer», «Mörgeli» und das altbekannte «Süpervitamin». Zuhörer Gabriel, 24, findet: «Müslüm provoziert bei wichtigen Themen. Jedoch ist die Art, wie er das macht, fragwürdig.» Den Kindern und Jugendlichen gefiel es, und Müslüms überragende Hintergrund-Band machte den Auftritt sehr erträglich.

Höhepunkt am Freitagabend war die österreichische Band Russkaja, die mit ihren Ska- und Polka-Rhythmen die Menge zum Toben brachte. Mit einem unverkennbar russischen Akzent deklarierte der bärtige Sänger: «Ob wir wollen oder nicht, wir sind ein Kollektiv», und brachte das gesamte Publikum dazu, drei Lieder lang im Kreis zu rennen. Und dann waren da noch die knallharten Stonerrocker Karma to Burn, die in letzter Sekunde für eine andere Gruppe eingesprungen sind und die in den ersten Reihen Bierregen und Headbangen provozierten.

Alles in allem war das sechste Schmittner Open Air ein sehr gelungenes Festival, das für jeden Musikgeschmack eine Band parat hatte.

Bilanz

Jedes Mal mehr Zuschauer

«Wir sind froh, dass der Sturm an uns vorbeigezogen ist», sagt Urs Zosso, OK-Präsident, zum Wetterglück des Schmittner Open Airs. Ob wegen des Wetters oder wegen des abwechslungsreichen Programms, das Festival konnte im Gesamten noch mehr Zuschauer verzeichnen als vor zwei Jahren. Von Donnerstag bis Sonntag besuchten rund 4000 Personen das Festival, am Freitag und am Samstag waren es jeweils rund 1400 Personen. «Dieses Jahr sieht es nach einer sehr guten Bilanz aus», sagt Zosso. «Ohne die 300 Helferinnen und Helfer wäre dies nie zustande gekommen.»kf

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