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«Oje, das arme Kind»

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«Oje, das arme Kind»

Alessia Schorro aus Plasselb feiert zum ersten Mal «richtig» Geburtstag

Die kleine Alessia Schorro aus Plasselb kann morgen zum ersten Mal richtig Geburtstag feiern, ist aber eigentlich schon vier Jahre alt – kein Widerspruch, denn Alessia ist ein so genanntes Schalttag-Kind.

Von IMELDA RUFFIEUX

Eigentlich hätte das zweite Kind von Doris und Marcel Schorro-Lauper erst am 21. März 2000 auf die Welt kommen sollen. Doch die kleine Alessia hatte es eilig. Doris Schorro musste bereits drei Wochen früher ins Spital eingewiesen werden, wo der Arzt für den nächsten Tag eine Kaiserschnitt-Geburt ansetzte. Als man sich bewusst wurde, was dies in Bezug auf das Geburtsdatum bedeutete, hat der Arzt sogar angeboten, das Kind per Notfall-Kaiserschnitt noch am gleichen Tag zu holen. «Wir haben darauf verzichtet», erzählt Doris Schorro. «Wenn es so sein sollte, dann voila.» Hauptsache, das Kind ist gesund, sagten sich die Eltern. So erblickte Alessia am 29. Februar als 2860 Gramm schweres Bébé das Licht der Welt.

«Einige Leute im Dorf haben gesagt: oje, das arme Kind, als sie vom Geburtstermin erfuhren», erzählt die Mutter. Bekannte und Verwandte wollten es erst gar nicht glauben, als sie benachrichtigt wurden. «Wir haben es von Anfang an als speziell empfunden und haben uns sehr gefreut.»

Alle drei zu früh

Die kleine Alessia hat sich in der Zwischenzeit prächtig entwickelt. Bereits besucht sie das Muki-Turnen und im Herbst wird sie in die Spielgruppe gehen. Alessia, ihre fünfjährige Schwester Valeska und die einjährige Luana halten die Eltern mit ihrem munteren Gemüt auf Trab. Das kommt vielleicht daher, dass auch die beiden anderen Kinder vor dem berechneten Geburtstermin auf die Welt kamen.

«Alessia ist sehr aufgeweckt, immer gut aufgelegt und ein sehr Mädchen – der Clown in der Familie», erzählt die stolze Mutter. Trotz ihres speziellen Geburtstages musste die Vierjährige bis jetzt noch nie auf eine Torte verzichten. Das Fest feiert die Familie normalerweise am 28. Februar. Einerseits, weil ein Cousin von der Kleinen bereits am 1. März Geburtstag hat, andererseits weil die Familie den Februar als Geburtsmonat behalten wollte.

«Sie hat immer gewusst, dass sie eigentlich nur alle vier Jahre richtig Geburtstag hat. Doch wir haben nie ein so grosses Tamtam wegen des Datums gemacht. Das wäre auch nicht gerecht gegenüber den anderen Kindern», führt die Mutter aus.

Ein besonderes Fest

Trotzdem durfte Alessia diese Tage ihr Fest besonders geniessen. Bereits am Donnerstag hat sie alle Gspänli eingeladen, und die elf Kinder feierten am Nachmittag eine ausgelassene Kinderparty. Am Freitagabend kamen dann die Grosseltern sowie die Paten zu Besuch.

Angesichts dieser mehrtägigen Feiern durfte das Geburtstagskind sich auch etwas mehr Kuchen wünschen. Am Donnerstag gab es ihr Lieblingsgebäck mit Erdbeeren und am Freitag stand ein sehr lecker aussehender Schokoladen-Gugelhopf auf dem Tisch. Und Geschenke gibt es natürlich auch: ein Arche-Noah-Schiff hat sie sich gewünscht sowie einen Barbie-Hund und einen Bettanzug mit Papageienmuster. Der eigentliche Geburtstag morgen Sonntag wird dann vor allem im engen Familienkreis gefeiert.
«An zwei
Tagen»

Sonja Aebischer-Schnarrenberger,
geboren am 29. Februar 1968

Zwischen den Schaltjahren habe sie jeweils am 28. Februar gefeiert, weil sie ihren Geburtstag noch im Monat Februar feiern wollte, sagt Sonja Aebischer aus St. Antoni. «Es gab aber immer Leute, die mir nicht im Voraus Glück wünschen wollten und dann erst am 1. März gratuliert haben. So hatte ich das Gefühl, an zwei Tagen Geburtstag zu haben.»

Den aussergewöhnlichen Geburtstag hat sie stets als etwas Besonderes empfunden, schon als Kind, erklärt Sonja Aebischer. «Wenn andere Kinder davon erfuhren, sagten oft . Das gab mir auch das Gefühl, etwas Besonderes zu haben.» Sie habe dieses Datum deshalb nie als Last empfunden, sondern eher als Ehre. «Einige Leute empfinden das Schaltjahr eher als negativ. Ich habe das immer verteidigt: Schaltjahre sind gute Jahre!»
Sie hat auch das Gefühl, dass sich viele Leute besonders an ihren Geburtstag erinnern. «Gerade in Jahren, in denen es den 29. Februar dann auch wirklich gibt, habe ich den Eindruck, dass besonders viele Leute an mich denken.»

Zu ihrem 36. Geburtstag ist Sonja Aebischer bei ihren Eltern eingeladen. Sie haben ihr Wiegenfest immer «normal» gefeiert und es gab auch immer Geschenke. «Mein Mann sagt zwar, es sei praktisch, er müsse nur alle vier Jahre für ein Geschenk sorgen, aber das meint er nur zum Spass.» im

«Älter wird man sowieso»

André Wider,
geboren am 29. Februar 1984

Einige seiner Kollegen hätten ihn schon hin und wieder mal hochgenommen, dass man mit so einem Geburtsdatum ja gar nicht zum Feiern komme, erzählt André Wider aus St. Antoni aus seiner Kindheit. «Ich habe es aber immer schön empfunden. Es war etwas Besonderes – etwas, was nicht jeder hat.»

Zwischen den Schaltjahren hat er seinen Geburtstag jeweils am 28. Februar gefeiert. «Weil dies noch im Februar ist und weil das Geld eher kam», meint er mit einem Lachen. Sonst seien es «ganz normale» Geburtstage gewesen. Seine Eltern hätten ihm schon recht früh gesagt, dass er eigentlich nur alle vier Jahre Geburtstag habe. «Sie haben aber alle Geburtstage gleich behandelt», meint er auf die Frage, ob es in den Schaltjahren jeweils besonders grosse Geschenke gab.
Einmal hat er jemanden kennen gelernt, der am gleichen Tag wie er geboren ist: einen französischsprachigen Mitschüler im 10. Schuljahr. «Das war schon etwas Besonderes, mal jemanden kennen zu lernen, mit dem man so etwas gemeinsam hat und die Erfahrung teilen kann», erinnert er sich.
Zu seinem 20. Geburtstag plant André Wider keine grosse Party. «Ich gehe in den Ausgang und feiere dann, wenn der 29. Februar anbricht», erklärt der junge Mann. «Älter wird man so oder so», ob er nun seinen offiziellen fünften oder zwanzigsten Geburtstag feiere. im

«Fast peinlich»

Josef Götschmann,
geboren am 29. Februar 1952

Es sei ihm fast ein wenig peinlich, an diesem Tag geboren zu sein, meint Josef Götschmann aus Schmitten. «Ich habe aus meinem Geburtstag auch sonst nie etwas Besonderes gemacht und es war mir gar nicht recht, dass sich auf Grund des besonderen Datums so viele Leute an meinen Geburtstag erinnern.»

Er habe seinen Geburtstag in den Nicht-Schaltjahren jeweils am 28. Februar gefeiert. «Von der Logik her müsste man ja am 1. März feiern, denn wenn es den 29. nicht gäbe, wäre ich am 1. März auf die Welt gekommen», erklärt er.
Wenn er dann in Schaltjahren «richtig» Geburtstag feiern konnte, habe er nichts Spezielles veranstaltet, erzählt Josef Götschmann weiter. Seine Eltern haben ihm schon früh die spezielle Situation erklärt, dann aber «normal» Geburtstag gefeiert. «Es ist aber schon so, dass sich vielleicht an diesem Tag ein paar Leute melden, von denen ich sonst vier Jahre nichts gehört habe», meint er mit einem Lachen. im

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