OK-Präsident Schwarzsee-Schwinget: «Wir benötigen politische Unterstützung»

Kein Schwingfest mehr im Campus Schwarzsee? OK-Präsident Erich Mauron erklärt im Gespräch mit den FN, warum das Sport- und Freizeitzentrum seiner Meinung nach der beste Standort für diesen Grossanlass ist.

Der Kanton will der Trägerschaft des Bergkranzfests Schwarzsee den Campus nach dem Bau der Dreifachturnhalle nicht mehr zur Verfügung stellen (die FN berichteten). Das stösst bei den beiden Trägervereinen, den Schwingklubs Sense und Freiburg, für Unverständnis. Sie hoffen, dass der Kanton auf seine Absage zurückkommt, wenn der Grosse Rat nächstens über den Baukredit befindet.

Erich Mauron, richtet sich die Intervention der Schwinger gegen den Bau der Dreifachturnhalle?

Nein, absolut nicht! Im Gegenteil: Wir sind für diese Halle. Sie ist wichtig für den Sport und den Kanton. Wir stehen 100 Prozent dahinter, dass sie gebaut wird.

Warum soll das Schwingfest auch weiterhin auf dem Campus stattfinden?

Der Austragungsort auf diesem Gelände hat Tradition, seit das Schwingfest 1937 das erste Mal stattgefunden hat. Für uns ist es wichtig, dass wir die Infrastruktur vor Ort verwenden können. Die bisherige Turnhalle diente uns als Essraum. Wir haben die Küche und Büros benutzt. Und natürlich die Übernachtungsmöglichkeiten: Nächstes Jahr kommen etwa 30 Schwinger aus der Ostschweiz nach Schwarzsee, die werden im Campus übernachten. Es macht Sinn, Anlässe dort durchzuführen, wo die Infrastruktur vorhanden ist. Wenn man sie auf grüner Wiese von Grund auf neu einrichten muss, wäre das viel aufwendiger und teurer.

Für die Benutzung des Campus zahlt der Trägerverein auch?

Genau. Wir haben bisher immer eine Offerte für die benutzten Räume erhalten und sie auch bezahlt. Das war nie ein Thema.

Der Kanton befürchtet, dass das neu gestaltete Rasenfeld leiden könnte. Was sagen Sie dazu?

Es kann durchaus sein, dass es Schäden gibt, wenn es zum Beispiel regnet. Wir sind schon in der Vergangenheit für entstandene Schäden aufgekommen und würden das auch in Zukunft tun. Das heisst ja nicht, dass der Platz dann nicht mehr zur Verfügung steht. Egal, wer ihn benutzt – wenn es regnet, leidet ein Rasenplatz.

Der Kanton sagt auch, dass mit der neuen Turnhalle der Platz nicht mehr reicht.

Es wird sicher ein wenig enger. Aber wir finden eine Lösung, indem wir unseren Standort anders gestalten. Das geht auf jeden Fall. Das ist kein Argument.

Während der Bauzeit der Halle müssen Sie sowieso ausweichen. Haben Sie eine Lösung?

Ja, die Gemeinde Plaffeien stellt uns einen Standort gegenüber dem grossen Parkplatz bei der Einfahrt zum Campus zur Verfügung. Die Gemeinde hat uns immer unterstützt und kommt uns auch hier sehr entgegen.

Aber das ist keine Lösung auf lange Sicht?

Nein. Die Gemeinde hat andere Pläne mit diesem Gelände. Es kann auch nicht sein, dass die Gemeinde für das Schwingfest, das einmal im Jahr stattfindet, eine Parzelle freihält. Wir möchten zurück in den Campus, weil es am idealsten ist. Schliesslich ist dies ein kantonales Sport- und Freizeitzentrum. Wo also, wenn nicht dort, sollte das Schwingfest ausgetragen werden.

Bis 2026 gibt es ja noch eine Lösung. Warum ist es jetzt für die Schwinger wichtig, dass die Sache geklärt ist?

Wir möchten Planungssicherheit. Wir wollen eine verbindliche schriftliche und langfristige Zusage vom Kanton, damit wir bereits jetzt bezüglich Infrastruktur planen können, zum Beispiel die Grösse der Tribüne.

Was, wenn es keine Lösung am Campus gibt und kein neuer Standort am See gefunden wird?

Wir wollen nach wie vor unbedingt dieses Schwingfest am Schwarzsee weiterführen, und dafür benötigen wir die politische Unterstützung.