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Oldtimerschiffe sind attraktiv für die Gäste

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Am nächsten Dienstag tauft Olagomio, eine private Schifffahrtsgesellschaft, ihr neues Schiff auf den Namen MS Murten. Das 60-plätzige Schiff wurde 1925 an der Ostsee erbaut und war während des Zweiten Weltkrieges, der DDR-Jahre sowie der deutschen Wiedervereinigung im Einsatz. «Wir suchten schon lange ein Traditionsschiff. Die modernen Schiffe sind weniger persönlich und charakteristisch», begründet Verwaltungsratspräsident und Geschäftsleiter Beat Schär den Kauf eines alten Schiffes, mit welchem Olagomio nicht alleine dasteht: Die ebenfalls private Dreiseenschifffahrt in Sugiez will mithilfe von Privaten und Organisationen aus der Region eine Genossenschaft gründen, um das historische Motorschiff MS Vully künftig wieder auf dem Murtensee zu betreiben (die FN berichteten). Gleichzeitig will sie ihre Flotte mit der ehemaligen Samuel Schmid, einem Transitschiff der Expo 02, ergänzen.

Dass sich die beiden Unternehmen für historische Schiffe interessieren, ist kein Zufall: «Die Freude an alten Verkehrsmitteln hat in den letzten Jahren zugenommen», sagt Mark Herbst, Marketingleiter der Dreiseenschifffahrt in Sugiez. Das sehe man etwa an den zahlreichen historischen Autoclubs, die an schönen Sonntagen durch den Vully fahren. «Schifffahrt ist heute vor allem ein emotionales Erlebnis», ergänzt Beat Schär. «Viele Menschen haben Freude an alten Schiffen.» Das zeige der Erfolg des Dampfschiffs Neuchâtel, welches die Schifffahrtsgesellschaft des Neuenburger- und Murtensees (LNM) seit zwei Jahren betreibt.

Lohnt sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Kauf eines kleinen und alten Schiffes? Sowohl Mark Herbst als auch Beat Schär bejahen diese Frage. «Mit den beiden kleinen Schiffen können wir künftig auch kleine Gruppen transportieren», sagt Mark Herbst dazu. Für diese seien die grossen Schiffe Romandie I und II überdimensioniert. «Damit wir kostendeckend fahren könnten, müssten wir diesen Gruppen zu hohe Preise verrechnen.» Nun habe man auch für solche Fälle ein passendes Angebot. Das stärke die Bindung zur Region und zum Unternehmen. «Kunden, die mit einer kleinen Gruppe unterwegs waren, kehren vielleicht irgendwann für eine Fahrt mit dem grossen Schiff zurück.» Ausserdem erforderten die kleinen Schiffe massiv weniger Kapital und seien deshalb schneller kostendeckend.

Anders gelagert ist die Situation der Olagomio: «Die kleinen historischen Schiffe gehören zu unserem Geschäftsmodell.» Die künftige MS Murten ersetzt die «Albatross», welche die Gesellschaft verkauft hat und die nun wieder auf dem Bodensee im Einsatz steht.

Keine Konkurrenz

 Die Schifffahrtsgesellschaften befürchten nicht, dass sie sich mit den historischen Schiffen gegenseitig konkurrenzieren. «Natürlich besteht eine gewisse Gefahr für Überkapazitäten», meint Beat Schär dazu. «Schliesslich ist das Potenzial der Juraseen begrenzt.» Jede Gesellschaft positioniere sich wieder anders. So führe die Olagomio im Gegensatz zur Dreiseenschifffahrt ausschliesslich Charterfahrten für kleinere Gruppen durch. «Wir fahren nur auf Bestellung und tragen dadurch auch ein kleineres Risiko.» Olagomio sei deshalb kein direkter Konkurrent der Dreiseenschifffahrt und der LNM. Ähnlich sieht es auch Mark Herbst: «Die Gesellschaften haben einen ganz unterschiedlichen Anspruch.» So bilde zum Beispiel sein Unternehmen Kapitäne aus und müsse deshalb mehr Gewinn erzielen. Herbst ist überzeugt: «Der Murtensee erträgt mehrere Gesellschaften mit historischen Schiffen.» Dabei scheinen auch bei den Schifffsgesellschaften nicht nur wirtschaftliche Gründe eine Rolle zu spielen, denn: «Reich wird man mit historischen Schiffen nicht», so Beat Schär.

Die LNM waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

«Die Freude an alten Verkehrsmitteln hat in den letzten Jahren zugenommen.»

Mark Herbst

Marketingleiter Dreiseenschifffahrt AG

Tourismus: Schifffahrt ist eine wichtige Infrastruktur für die Region Murtensee

S téphane Moret, Direktor von Murten Tourismus, begrüsst die Initiative der privaten Schifffahrtsgesellschaften. «Jedes neue Angebot stärkt den Tourismus in der Region.» Die Schifffahrt sei für den regionalen Tourismus von zentraler Bedeutung: «Das praktischste Verkehrsmittel für die Region Murtensee ist ganz klar das Schiff.» Das Interesse für alte Schiffe auf dem Murtensee erstaune ihn dabei nicht: «Die alten Mauern von Murten scheinen gut zu alten Verkehrsmitteln zu passen.» So habe Murten Tourismus jedes Jahr mehrere Anfragen für Oldtimeranlässe.

«Für uns sind die Schiffe mindestens so wichtig, wie die Bergbahnen für Wintersportorte.» Moret würde es deshalb begrüssen, wenn der Kanton Freiburg die Schifffahrt in vergleichbarem Masse subventionieren würde. Als die LNM vor einigen Jahren zwei tägliche Kurse gestrichen habe, sei dies sofort spürbar gewesen. «Plötzlich konnte man nicht mehr von Murten aus im Vully wandern und beide Wege mit dem Schiff zurücklegen.» Die gestrichenen Kurse führten auch dazu, dass in den Restaurants Gäste fehlten. Moret hat dabei durchaus auch Verständnis für die LNM: «Sie muss mit gekürzten Subventionen der Kantone auskommen.» Gerade deshalb wäre die Unterstützung der Kantone für die Schifffahrtsgesellschaften so wichtig. Für die Zukunft ist Moret aber zuversichtlich. «Die Passagiere auf den Schiffen nehmen zu, so dass der Fahrplan hoffentlich nicht mehr weiter ausgedünnt wird.» sos

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