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Petar Aleksic – wenn die eigene Liga nicht mehr genug ist

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Auf nationaler Ebene hat Trainer Petar Aleksic mit Olympic alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Gerne würde er auch auf europäischem Parkett reüssieren, doch dazu fehlt das Geld. Diese Ausgangslage birgt Frustpotenzial.

Ende Mai machte Olympic mit dem Playoff-Finalsieg gegen Neuenburg seinen 20. Meistertitel der Clubhistorie und damit sein zweites Triple (Meisterschaft, Liga-Cup und Schweizer Cup) nach 2018 perfekt. Die Erfolge der Freiburger sind eng mit einem Namen verbunden: Trainer Petar Aleksic. Der 52-jährige Bosnier mit Schweizer Pass übernahm 2013 das Zepter bei Olympic. Die sportliche Bilanz seither: 5 Meistertitel (2016, 2018, 2019, 2021, 2022), 4 Schweizer Cups (2016, 2018, 2019, 2022), 3 Liga-Cups (2018, 2020, 2022) und 3 Supercups (2016, 2020, 2021). «Es berührt mich sehr, die Freude mit all den Spielern zu teilen, die unter meiner Führung gewachsen sind», sagte Aleksic unmittelbar nach dem Finalsieg in Neuenburg. «Hier haben wir vor sechs Jahren unseren ersten Meistertitel geholt. Heute geht in der gleichen Halle wohl ein Zyklus zu Ende – das erfüllt mich mit Stolz.» Seine Priorität sei es nun zu wissen, wie er sich noch motivieren könne. «Ich spüre das Bedürfnis für eine neue Herausforderung. Die habe ich verdient. Ich habe die Qualitäten, um in einer anderen europäischen Liga zu coachen.»

Nicht die erhofften Angebote

Diese Sätze liessen aufhorchen, zumal Aleksic zwar noch über einen gültigen Vertrag mit den Freiburgern für die Saison 2022/23 verfügt, er aber eine Ausstiegsklausel für das Ausland hat. «Ich gehe schwer davon aus, dass Petar nächste Saison bei uns ist», erklärte Vereinspräsident Philippe de Gottrau am Dienstag auf Anfrage. «Die Ausstiegsklausel gilt für grosse europäische Clubs, solche Anfragen blieben aber aus.» Aleksic, der von 2007 bis 2009 als Assistenztrainer von Alba Berlin arbeitete und mit dem deutschen Spitzenclub je einen Meistertitel und einen Pokalsieg feiern konnte, bestätigt de Gottraus Aussage. «Ja, ich habe mich umgeschaut. Es ergaben sich zwei, drei Optionen in Russland und Polen. Es waren am Ende aber nicht die Offerten, die ich mir erhofft hatte», sagt Aleksic. «Ich liebe Freiburg und bin stolz, hier arbeiten zu können. Ich verlasse Olympic nicht für ein Team, das weniger Qualität hat. Europa ist nur eine Option, wenn ich mich verbessern kann.»

Kein Zauberer

Zusammen mit seinem Präsidenten schaue er nun, was für die kommende Saison möglich ist. Denn für einen Trainer, der immer mehr will, ist die Situation, wie sie sich in Freiburg präsentiert, keine einfache. «In der Liga haben wir alles unter Kontrolle. Mehr ist auf diesem Niveau nicht mehr möglich.» Deshalb geht der Blick von Aleksic zwangsläufig in Richtung der internationalen Wettbewerbe. 2019 hatten es die Freiburger bis in die Gruppenphase der Champions League, der zweithöchsten Stufe im europäischen Basketball nach der Euro League, geschafft. Es war eine der Sternstunden des Clubs.

Nicht nur Aleksic träumt von einer Neuauflage dieses Abenteuers, der Weg dorthin ist aber ein schwieriger. Im Herbst wird Olympic in der Qualifikation für die Königsklasse den nächsten Anlauf nehmen. Vieles wird von der Auslosung der Gegner abhängen. Denn finanziell können die Freiburger mit der Konkurrenz nicht mithalten. Das Budget des Vereins liegt bei rund 1,5 Millionen Franken. Noch konnte diese Summe laut de Gottrau für die nächste Saison nicht ganz gestemmt werden. Und Aleksic merkt an, dass diese Zahl trügerisch sei. Nur rund ein Viertel des Budgets entfalle auf die erste Mannschaft. «Andere Teams in Europa haben vier Millionen zur Verfügung, wovon zwei oder drei Millionen ins Fanionteam fliessen. Bei mir sind es 25 Prozent…» Er sei auch kein Zauberer, erklärt Aleksic mit einem gequälten Lächeln. «So wird es schwierig mit Europa.»

Der Preis des Erfolgs

Kommt hinzu, dass der Erfolg der Freiburger Segen und Fluch zugleich ist. Mit den Pokalen wachsen die finanziellen Ansprüche der Spieler. Schweizer Topspieler wie Natan Jurkovitz, Paul Gravet oder Boris Mbala können mehr Geld verlangen. Gleiches gilt für die Ausländer. Das letztjährige Quartett Kwamain Mitchell, Davonta Jordan, Milos Jankovic und Slobodan Miljanic verfügt zwar noch über weiterlaufende Verträge, doch auch sie können bis Ende Monat bei einem besseren Angebot noch von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machen. «Wir haben nicht genug Geld, um alle vier zu halten», sagt Aleksic. Er habe schon jetzt die billigsten Ausländer der Liga, um sich die einheimischen Topspieler leisten zu können. Ob Mitchell und Co. tatsächlich zu den ausländischen Geringverdienern auf Schweizer Parkett gehören, sei dahingestellt. Unbestritten bleibt das Dilemma Olympics, mit beschränkten finanziellen Mitteln ein möglichst ausgeglichenes Team auf die Beine zu stellen, das international halbwegs mithalten kann.

«Brauche Unterstützung»

«Das ist frustrierend», räumt Aleksic ein, der nicht mehr grosse Lust verspürt, nur noch kleinere Brötchen zu backen. «Ich möchte etwas auf europäischem Niveau erreichen.» Der grosse Motivator sagt, dass ihm die Eigenmotivation zuweilen fehle. «Nach all dem, was ich für Olympic geleistet habe, verdiene ich Unterstützung», sagt der ehemalige Schweizer Nationaltrainer. «Wenn wir in Europa eine gute Rolle spielen wollen, brauchen wir Hilfe.» Sein Präsident kämpfe mit ihm und mache, was er könne. Aleksic richtet sich mit seinem Hilferuf vielmehr an Swiss Basketball. «In anderen europäischen Ligen sind sieben und mehr Ausländer pro Team die Regel. Wenn wir Fortschritte erzielen wollen, braucht es eine Vision.» Die Schweizer Liga müsse sich in Richtung Europa öffnen und Möglichkeiten schaffen, damit mehr Teams als nur Olympic – und Elfic Freiburg bei den Frauen – auf internationaler Bühne spielen könnten.

Es sind keine neuen Forderungen, die Aleksic stellt. Die Aussichten auf eine Besserung der Voraussetzungen, damit Schweizer Clubs über die Landesgrenzen hinaus reüssieren können, sind deshalb gering. Zu klein ist der Stellenwert des Basketballs hierzulande, zu wenig Geld fliesst in den Teamsport, der in der Romandie und im Tessin zwar durchaus populär ist, in der Deutschschweiz aber seit Jahren um Akzeptanz und Visibilität kämpft. So bleibt Aleksic, der mit unvermindert hohem Einsatz alles für den Verein geben wird (etwas anderes wäre mit seiner Arbeitsethik auch nicht vereinbar), vorderhand das Ziel, mit Olympic auf nationaler Ebene ein drittes Triple zu holen – und weiter auf ein Angebot aus einer grossen Liga zu hoffen. Es wäre ihm zu gönnen.

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