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Pfeifton warnt Wildschweine vor Autos

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Im Kanton Freiburg kommen bei Unfällen im Strassenverkehr jährlich rund 900 Wildtiere um. Dies geht aus der Statistik des Amtes für Wald, Wild und Fischerei (WaldA) hervor. «Das sind grössere Tiere wie Wildschweine, Rehe, Baummarder, Dachse, Füchse oder auch Eulen», erklärt der Wildhüter des Seebezirks, Elmar Bürgy. Kleinere Tiere wie Wiesel oder Ringelnattern können nicht in die Statistik aufgenommen werden: «Meist schnappt sich ein Raubvogel das tote Tier.»

Wenn eine hundert Kilogramm schwere Wildsau vor ein Auto gerate, das schnell unterwegs ist, gebe es oft schlimme Unfälle, sagt Bürgy. Zum Glück sei in den letzten Jahren kein Mensch schwer verletzt worden. Nun wollen das Waldamt, die Vereinigung der Freiburger Jäger und das Tiefbauamt die Zahl der Unfälle zum Schutz von Mensch und Tier mit neuen Massnahmen verringern.

Viel weniger tote Tiere

«Es gibt eine schweizweite Kampagne mit einem neuen System, den sogenannten Wildwarnern», erklärt Bürgy. Das Gerät ist mit einem Sensor ausgerüstet, der das Scheinwerferlicht der Fahrzeuge erkennt. Der Wildwarner lässt daraufhin einen sehr hohen Pfeifton erklingen, der die Wildtiere abschreckt. Der Ton ist auch für Menschen hörbar. Teste hätten gezeigt, dass die Anzahl der getöteten Tiere im ersten Jahr um 40 Prozent vermindert werden könne. «Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es aber auch mit diesen Wildwarnern nicht», betont Bürgy. Nur Über- oder Untergänge böten eine sehr hohe Sicherheit für die Fahrzeuglenker und die Wildtiere. Doch dies sei vielerorts schlicht nicht machbar, nicht zuletzt aus Kostengründen.

Wildkorridor bei Galmiz

Nach einem ersten erfolgreichen Test im Greyerzbezirk im Jahr 2011 sind es drei Versuchsstrecken im See- und Sensebezirk, die die Mitarbeitenden des Tiefbauamtes anhand von Plänen des Wildhüters mit Wildwarnern ausstatten. Die Auswahl der Strassenabschnitte erfolgte aufgrund der Zahlen, die das kantonale Amt sammelt. «Wir erfassen jedes bei einem Unfall getötete Tier», erklärt Bürgy. Jene Strecken, die sich als besonders gefährlich erwiesen haben, werden nun alle 50 Meter mit Wildwarnern ausgerüstet.

Eine dieser Strassen liegt zwischen Ins und Galmiz entlang des Naturreservats Chablais am Murtensee. «Hier sind besonders viele Wildtiere unterwegs», sagt Bürgy. Es handle sich um einen Wildtierkorridor von nationaler Bedeutung. Auf der Suche nach Futter machen sich zum Beispiel Wildschweine vom Staatswald Chablais über die Kantonsgrenze hinaus Richtung Müntschemier auf. Dafür müssen die Wildtiere die Hauptstrasse zwischen Sugiez und Galmiz überqueren. «Die Strasse ist leicht erhöht», sagt Bürgy. Dies mache es besonders schwierig. «Die Wildtiere warten oft unten am Abhang, und die Fahrzeuglenker sehen sie zu spät.» Man könne den Autofahrern keinen Vorwurf machen, sagt Bürgy. Von April 2010 bis März 2011 sind ge- mäss der Statistik auf dem Abschnitt eine Wildsau, vier Rehe, drei Füchse, ein Dachs, ein Baummarder und zwei Eulen im Strassenverkehr zu Tode gekommen.

Es passiert beim Eindunkeln

 Besonders problematisch seien die Paarungszeit der Rehe im Sommer und auch die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit. «Wenn es eindunkelt während des Feierabendverkehrs, geschehen besonders viele Unfälle mit Wildtieren.»

Freiburg: 25 gefährliche Hauptstrassen

D as Amt für Wald, Wild und Fischerei (WaldA) hat im Kanton 25 problematische Strassenabschnitte mit einer Gesamtlänge von knapp 27 Kilometern lokalisiert. Dabei handelt es sich bei allen Abschnitten um Hauptstrassen. Als prioritär eingestuft hat das Amt zehn Kilometer. Diese Strecken werden bis Ende Jahr mit dem neuen Wildwarn-System ausgerüstet. Im deutschsprachigen Teil des Kantons betrifft dies die Strecken zwischen Sugiez und Galmiz (siehe Haupttext), die Hauptstrasse entlang der Taverna bei Schmitten und ein Abschnitt zwischen Plasselb und Giffers entlang der Ärgera.

Die Anschaffung der Wildwarner haben den Kanton 30 000 Franken gekostet, das WaldA und die Vereinigung der Freiburger Jäger teilen sich die Kosten zu je 50 Prozent. Für den Unterhalt der Wildwarner ist das Tiefbauamt zuständig. emu

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