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Pflegende schöpfen wieder Kraft aus Anerkennung 

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An ihrer Mitgliederversammlung vom Montagabend stellen sich die Freiburger Pflegefachleute neu auf für die Herausforderungen der Zukunft.

2021 war ein entscheidendes Jahr für die Pflegenden in der Schweiz und im Kanton Freiburg. Im zweiten Corona-Jahr bekam das Gesundheitswesen die Pandemie langsam in den Griff, und das 65-Prozent-Ja zur Pflegeinitiative gab der Branche Auftrieb. Laurent Zemp aus Marly, deutschsprachiger Vizepräsident des Berufsverbands der Pflegefachleute SBK Freiburg, blickt zurück und ein wenig voraus.

Laurent Zemp, seit zwei Jahren stehen Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen im Kampf gegen die Pandemie. Wie würden Sie Ihr Befinden beschreiben?

Erschöpft und hoffnungsvoll. Erschöpft, weil die Arbeitsbelastung wegen der Pandemie immens war. Hoffnungsvoll, weil uns das Ja zur Pflegeinitiative letztes Jahr Auftrieb gegeben hat. Wir sind bereit, weiterzumachen und nicht einzuknicken. Wir haben aber auch Erwartungen an die Politik.

Wie haben die Pflegenden die Pandemie erlebt?

Sie ist ja für uns wie auch für die Bevölkerung nicht vorbei. Ich hatte letzte Woche selbst Covid-19, allerdings relativ mild. Wir standen zu Beginn der Pandemie an vorderster Front, waren stark betroffen. Denn man wusste nichts, hatte kaum Schutzausrüstung, keine Schutzprotokolle, keine Impfung. Wir arbeiteten mit höchstem Risiko. Das ist heute zum Glück anders. Wir wissen zwar, woran wir sind mit Corona; grundsätzlich gehören ja ansteckende Krankheiten zu unserem Berufsalltag.   

Die Corona-Krise hat das soziale Ansehen der Pflegerinnen und Pfleger erhöht. Die Bevölkerung spendete ihrer harten Arbeit damals öffentlich Beifall.
Charles Ellena/a

Zurück zur Abstimmung. Was bedeutet die Annahme der Pflegeinitiative für Sie?

Die Pflegeinitiative war ein Meilenstein in unserer Geschichte. Wir verstehen die Annahme der Vorlage als Anerkennung für unsere Bemühungen, gerade während der Pandemie. Unsere Arbeitsbelastung war schon vorher gross, die Arbeitsbedingungen liessen zu wünschen übrig. Doch das wurde nicht erkannt. Und dann kam die Pandemie. Wir wurden sichtbar. Die Bevölkerung hat erkannt, was wir machen, wie wichtig die Pflege als Pfeiler des Gesundheitswesens ist. Wir wurden bis an unsere Grenzen und darüber hinaus belastet. Man ging auch an die Grenzen des Arbeitsrechts. Doch wir haben es gerne gemacht. Es gehört zu unserem Beruf –wenn Not am Mann oder an der Frau ist, sind wir da. Das haben die Menschen wertgeschätzt, und das hat uns ins Rampenlicht gestellt. 

Und dank Ihres Einsatzes haben Sie die Abstimmung gewonnen. Was machen Sie damit?

Das Ja war ein klares Dankeschön, die Bevölkerung hat uns etwas zurückgegeben. Das hat dazu beigetragen, dass wir diese schwierige Zeit durchgehalten haben und noch immer durchhalten. Wichtig ist: Die Arbeiten an der Initiative haben schon weit vor der Pandemie begonnen. Sie ist also kein Kind von Corona. Wir müssen nun konkrete Massnahmen daraus ableiten und Schritt für Schritt umsetzen.  

Welche inhaltlichen Ziele stecken Sie sich?

Ein grosses Anliegen sind uns Krippenplätze. Die Pflegeinitiative hat sich die Verbesserung der Rahmenbedingungen auf die Fahnen geschrieben. Dazu gehört auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Gerade Kolleginnen und Kollegen, die zu Randzeiten arbeiten, beispielsweise nachts, haben kaum Lösungen. Wir brauchen Kinderbetreuung zu – sagen wir – seltsamen Zeiten. Und darüber hinaus suchen wir das Gespräch mit dem neuen Gesundheitsdirektor und sprechen mit dem HFR darüber.

Die Anerkennung ist nun da, doch sie ist keine Garantie gegen den Fachkräftemangel. Was können Sie tun? 

Es ist uns wichtig, dass unsere Leute auch in ihrem Beruf bleiben. Es ist volkswirtschaftlicher Unsinn, wenn jemand zuerst aufwendig ausgebildet wird und studiert und dann doch nicht für die Pflege arbeitet. Uns ist auch eine sinnvolle Weiterbildung wichtig und eben auch gute Rahmenbedingungen. Unser Ziel ist auch, durch höhere Personaldotierungen beispielsweise die Aus- und Weiterbildungskapazität im Beruf zu erhöhen, sodass unser Nachwuchs eine fundierte Schulung erhält. Wir müssen eine Bildungsoffensive anstossen, das steigert auch unsere Kampfkraft als Verband.

Sie stellen sich heute mit ihrer Kollegin Rachel Bourguet zur Wahl. Ihr Verband möchte einen Generationenwechsel an der Spitze. Wie geht es weiter? Was ist Ihnen wichtig?

Die bisherigen Co-Präsidentinnen haben nach vielen Jahren an der Spitze des Verbands den Rücktritt erklärt. Nach Annahme der Pflegeinitiative soll nun ein neues Führungsteam den SBK Freiburg in die Zukunft führen. Wir wollen unsere Sichtbarkeit, die wir durch unseren Kampf gegen die Pandemie und die Pflegeinitiative erhalten haben, für die Verbesserungen unserer Arbeitsbedingungen einsetzen. Wir wollen über die Attraktivität des Pflegeberufs reden, über Finanzierung der Pflege und über Digitalisierung. 

Laurent Zemp, Vizepräsident ad interim SBK
zvg

Generalversammlung 

Verband bemüht sich um Pflegenachwuchs

Die Generalversammlung des Freiburger Verbandes der Pflegefachleute SBK findet am Montagabend in Freiburg statt. Die SBK – früher Schweizerischer Berufsverband für Krankenpflege – vertritt auf nationaler und mit ihren Sektionen auf kantonaler Ebene die Pflegefachfrauen und -männer aus allen Branchen, allen voran aus dem Spitalbereich. Das bisherige ad-interim-Präsidium aus Rachel Bourguet und ihrem Vize Laurent Zemp stellt sich zur Bestätigungswahl. Ansonsten stehen die statutarischen Traktanden auf dem Programm. Danach spricht der auf Gesundheit spezialisierter Jurist Samir Hafdi über die rechtlichen Aspekte der Umsetzung der Pflegeinitiative aus der Sicht der Berufsleute. Der Verband hat nach einem stetigen Anstieg aktuell stagnierende Mitgliederzahlen. So haben allein im letzten Jahr 75 Mitglieder wegen Pensionierung den Verband verlassen, bei noch 915 verbleibenden. Diese Tendenz droht so weiterzugehen, sind doch mehr als die Hälfte der Mitglieder über 50 Jahre alt. fca

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