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Plaffeiens Gewerbe wandelt sich

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Mit dem Umzug des Denners in die Oberi Matta kam im Frühjahr 2013 reichlich Bewegung ins Plaffeier Dorfkern-Gewerbe. In der Folge wechselten mehrere Lokale den Besitzer, alteingesessene Gewerbetreibende zogen sich aus dem aktiven Berufsleben zurück und neue Unternehmen siedelten sich im Dorfzentrum an. Gewerbevereinspräsident Linus Hayoz glaubt, dass diese Entwicklung den Dorfkern zusätzlich gestärkt hat.

 

 Linus Hayoz, wo werden die Plaffeierinnen und Plaffeier in Zukunft ihre Einkäufe erledigen?

Ich denke mit den drei Detailhändlern Coop, Migros, Denner und der Landi hat sich die Oberi Matta als wichtiges Einkaufszentrum in Gemeinde und Region gut etabliert.

 Was heisst das für die Gewerberäume im Dorfkern von Plaffeien. Werden sie zunehmend leer bleiben?

Momentan sind mehr oder weniger alle Geschäftsräumlichkeiten im Dorfkern besetzt. Dort wo früher die Metzgerei Riedo war, hat vor kurzem ein junger Metzger seinen Betrieb aufgenommen. In den ehemaligen Räumen von Uhren-Bijouterie-Optik Julmy befindet sich heute eine Versicherungsagentur. Und in die Räume der Eisenwarenhandlung wird nach der Schliessung das Schuhgeschäft einziehen; was aus dessen jetzigem Geschäftslokal wird, ist noch offen.

 

 Dann versetzte die Erschliessung der Oberi Matta dem Gewerbe im Dorfkern doch nicht den Gnadenstoss, wie man vielleicht hätte erwarten können?

Das Coop hätte im Dorfkern von Plaffeien nie die Möglichkeit gehabt, sich derart zu entwickeln, wie dies in der Oberi Matta möglich war. Es war dort schlicht und einfach zu eng, und der Schritt aus dem Dorfkern heraus war auch verkehrstechnisch gesehen genau richtig. Ich glaube nicht, dass dies dem Gewerbe im Dorfkern geschadet hat.

Sie haben also keine Angst, dass das Gewerbe im Dorfzentrum dereinst aussterben könnte?

Nein, davor habe ich keine Angst. Das Gewerbe im Dorfkern wird sich höchstens wandeln, von Einkaufsmöglichkeiten hin zu Dienstleistungsbetrieben. Und auch die Räumlichkeiten werden diesbezüglich einen Wandel erfahren und je nach Verwendungszweck angepasst. Eine gute Durchmischung, wie wir sie im Moment haben, kann einen Dorfkern stärken.

 

 Gemeindeammann Otto Lötscher hat im Zusammenhang mit der Einweihung der neuen Migros vor zwei Jahren die Befürchtung geäussert, dass die Läden der vor ihrer Pensionierung stehenden Besitzer dereinst leer bleiben könnten. Dieses Szenario ist bisher nicht eingetroffen. Wird das so bleiben?

Leider kann man nicht vorhersehen, was in zehn Jahren sein wird. Aber die Vergangenheit hat auch gezeigt, dass in Plaffeien und Umgebung etwa zwei gute Metzgereien mit konkurrenzfähigen Preisen und guten Waren neben den grossen Detailhändlern bestehen können. Wenn die Gewerbetreibenden im Dorfkern ihre Stärken und ihre Standbeine spezialisieren, braucht man wirklich keine Angst um sie zu haben. Ein gutes Beispiel ist die Drogerie, die aus Platzmangel in eine grössere Räumlichkeit umgezogen ist. Kommt hinzu, dass man die Wichtigkeit der Betriebe häufig erst dann realisiert, wenn man sich vorstellt, wie es wäre, wenn diese ihre Waren nicht mehr im Dorf anbieten würden. Ich denke da zum Beispiel an den Schuhladen. Ich bin mir sicher, dass dieser vielen Leuten fehlen würde, wenn es ihn in Plaffeien nicht mehr gäbe.

 

 Das bedingt aber, dass die Leute auch in ihrer Region und in ihrem Dorf einkaufen.

Natürlich. Das ist enorm wichtig. Ein Dorfladen kann nicht existieren, wenn alle Leute nur den Grossverteilern in der Stadt die Buden einrennen und die regionalen Händler von nebenan vergessen.

 Gibt es Gewerbetreibende, die Ihnen gegenüber Sorgen und Ängste äussern?

Im Moment nicht; aber als Präsident des Gewerbevereins Plaffeien und Umgebung habe ich immer ein offenes Ohr für die Probleme der Gewerbler.

Welche Zukunft sehen Sie für das Plaffeier Gewerbe allgemein? Wo könnte es allenfalls noch wachsen?

Wir würden es natürlich begrüssen, wenn sich in Plaffeien weitere grössere Betriebe ansiedeln könnten, die im Dorf gute Arbeitsplätze schaffen. Momentan ist das aber ein Problem, weil wir hierfür nicht über genügend überbaubare Fläche verfügen. Und in Zukunft sind in dieser Richtung auch keine grossen Sprünge möglich. Wachsen könnte das Gewerbe allenfalls dann, wenn die Kiesgrube in der Oberi Matta dereinst geschlossen wird. Dieses Land ist zwar noch nicht für das Gewerbe eingezont, aber es figuriert im Richtplan. Und in der Mischzone kann sich nach wie vor Stilles Gewerbe ansiedeln. Auch Einzelunternehmungen, Klein- und Kleinstgewerbe sind in unserem Dorf jederzeit ganz herzlich willkommen.

Darauf hätte auch eine mögliche Fusion keinen Einfluss?

Eine Fusion würde der neuen Gemeinde ein grösseres Gewicht gegenüber Bezirk und Kanton verleihen. Auf das Gewerbe selber hätte eine Fusion aber sonst keinen grossen Einfluss. Die Steuersätze für Firmen unterscheiden sich in den fünf Gemeinden bereits heute nicht gross voneinander.

 

 Wie sieht das Gewerbe von Plaffeien und Umgebung in Ihrer Wunschvorstellung in zehn Jahren aus?

Ich wünsche mir, dass in der Region noch einige zusätzliche Arbeitsplätze entstehen und dass weniger Menschen pendeln müssen, um an ihren Arbeitsplatz zu kommen. Und ich hoffe natürlich, dass wir all die guten Arbeitgeber, die wir heute in der Region vorfinden, auch weiterhin behalten dürfen. Diese sind nämlich sehr wichtig für unsere Region.

«Eine gute Durchmischung, wie wir sie im Moment haben, kann einen Dorfkern stärken.»

Linus Hayoz

Präsident des Gewerbevereines

Gewerbe: Schwarzsee-Touristen und Dorfanlässe als Standortvorteile

S eit Beginn dieses Monats ist Pascal Emmenegger Inhaber der neu eröffneten «Seisler Metzg». In den Räumlichkeiten der ehemaligen Dorfmetzgerei Riedo bietet der Jungunternehmer Frischfleisch aus der Region und hausgemachte Wurstwaren an. Bereits seit Oktober vergangenen Jahres betreibt Emmenegger zudem das Barbecue-Restaurant «Seisler Grill». Die beiden Geschäfte liegen im Dorfkern nur wenige Meter auseinander und sind auch sonst eng miteinander verwoben: «Alles Fleisch, das im Seisler Grill verwendet wird, kommt aus der Region und wird in unserer Metzgerei verarbeitet», erklärt Emmenegger die Geschäftsidee, «es war mir ein grosses Anliegen, dass wir uns im Betrieb auf Regionales und Hausgemachtes spezialisieren können.»

Wer hochstehende Qualität anbiete und sich für seine Kundschaft Zeit nehme, könne auch neben den grossen Detailhändlern im Dorf bestehen, ist Emmenegger überzeugt: «Im direkten Kontakt können wir die Kunden darüber informieren, woher unser Fleisch kommt und wie es verarbeitet wird, und können auch gleich Tipps zur Zubereitung geben.» Den Standort Plaffeien erachtet er wegen des Schwarzseetourismus als ideal: «Wir registrieren gerade bei schönem Skiwetter ein grosses Plus an Kundschaft.» Ein weiterer Vorteil seien für ihn zudem die vielen Anlässe, welche im Dorf stattfinden. «Von der Plaffeier Fasnacht oder den Markttagen können die ansässigen Gewerbler enorm profitieren, wenn sie sich Mühe geben», ist Pascal Emmenegger überzeugt. mz

Gemeinde: «Regionales Zentrum mit grossem Einzugsgebiet»

D ie Lage sei nicht mehr so prekär, wie noch vor zwei Jahren, findet Otto Lötscher. Der Syndic von Plaffeien hatte damals die Befürchtung geäussert, dass Gewerberäume im Dorfkern über längere Zeit ungenutzt leer stehen könnten, wenn ihre damals kurz vor der Pensionierung stehenden Besitzer dereinst den Betrieb einstellen würden. «Aktuell sind zwar noch Veränderungen im Gang, doch es sieht ganz danach aus, als könnte sich das neue Gewerbe gut entfalten», blickt Lötscher auf den derzeit stattfindenden Wandel im Gewerbe des Dorfkerns. «Seine Sorgen um die Entwicklung im Dorfzentrum seien also nicht mehr so gross wie auch schon, erklärt Lötscher: «Und doch müssen wir auch weiterhin zum Gewerbe Sorge tragen und dafür schauen, dass sich das Dorfleben auch in Zukunft entwickeln kann.

Eine Erklärung, weshalb die Region Plaffeien auch bei Jungunternehmern als Standort infrage kommt, findet Lötscher besonders plausibel: «Plaffeien hat sich in den letzten Jahren gewerbetechnisch zu einem regionalen Zentrum entwickelt und verfügt über ein grosses Einzugsgebiet mit stabilen Kundensegmenten. Das bietet Unternehmern interessante Möglichkeiten.» Wachstumspotenzial für das Gewerbe in der Gemeinde sieht Otto Lötscher derzeit vor allem in den Mischzonen: «Dort wäre noch einiges realisierbar.» Bei der heutigen Kiesgrube in der Oberi Matta könnte zudem dereinst – aber ganz bestimmt nicht vor 2019 – eine Fläche von rund 9000 Quadratmetern die Arbeitszone erweitern. mz

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