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Playoff-Duell Gottéron – Lausanne: Die bessere Statistik gegen das Momentum

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Ab Freitag treffen Gottéron und Lausanne in den Playoff-Viertelfinals (best of 7) aufeinander. Während die Freiburger die Statistik auf ihrer Seite haben, ist der LHC besser in Form. Gianluca Mona, der einst für beide Teams das Tor gehütet hat, macht den Teamcheck.

Nachdem der frühere Torhüter seine Karriere 2001 von Ambri kommend in Freiburg lanciert hatte, wo er nebenher studierte, ist der 42  Jahre alte Gianluca Mona heute in einer Privatbank tätig. Bis 2006 stand der Tessiner im Kasten der Freiburger, ehe er zu Servette wechselte und 2011 seine Karriere nach zwei Saisons in Lausanne (NLB) beendete. «Ich verfolge das Eishockey nach wie vor intensiv, insbesondere natürlich meine ehemaligen Clubs», sagt Mona. Damit ist er genau der richtige Mann, um auf die Viertelfinalserie zwischen Gottéron, dem Zweiten der Qualifikation, und dem Lausanne HC (7.) zu analysieren.

Torhüter

Mit einer Fangquote von 92,75 Prozent war Gottérons Reto Berra der statistisch zweitbeste Torhüter der Qualifikation. Luca Boltshauser (90,92) und Tobias Stephan (90,35) verpassten hingegen gar die Top 10. Berra liegt auch in der GSAA-Statistik (Goals saved above average) vorne, die die durchschnittliche Fangquote aller NL-Torhüter nimmt und diese auf die Anzahl Schüsse anwendet, die ein spezifischer Goalie auf sein Tor bekam. Daraus resultiert die Anzahl Tore, die der durchschnittliche NL-Torhüter anstelle des spezifischen Goalies erhalten hätte. Verglichen mit den tatsächlichen Gegentoren des spezifischen Torhüters entsteht nun die GSAA-Statistik. Demnach hätte ein durchschnittlicher Goalie 22 Tore mehr kassiert als Berra. Bei Boltshauser und Stephan sind es 1,07 respektive 5,8  Tore mehr.

Das sagt Gianluca Mona: «Wir alle wissen um die Stärken von Berra. Er ist der Goalie der Nationalmannschaft und hat zudem NHL-Erfahrung. Boltshauser spielte zuletzt aber unglaublich. In seinen fünf letzten Spielen kassierte er nur gerade zwei Tore. Er ist momentan heiss. Dennoch sehe ich hier kleine Vorteile bei Gottéron, auch wenn Lausanne mit dem Duo Boltshauser/Stephan gegen Berra und Hughes das bessere Tandem hat.»

Gianluca Mona trug von 2001 bis 2006 das Dress von Gottéron und spielte einst auch für Lausanne.
Alain Wicht/a

Defensive

Gottéron liess in der Qualifikation im Schnitt 2,29 Gegentore pro Partie zu, bei Lausanne waren es 2,32. Im Spiel 5-gegen-5 kassierten die Freiburger ebenfalls minim weniger Treffer als die Waadtländer. Der LHC hat aber nicht nur die produktiveren Verteidiger (23 Prozent der Tore schossen bei Lausanne die Backs, bei Gottéron waren es nur 10 Prozent), sondern auch die kräftigeren, die dem Gegner kaum Raum zur Entfaltung lassen. Demgegenüber stellt Gottéron mit Raphael Diaz, Philippe Furrer und Ryan Gunderson die routinierteste Hintermannschaft der Liga.

Das sagt Gianluca Mona: «Die Pre-Playoffs gegen Ambri haben aufgezeigt, dass die grossen und kräftigen Verteidiger von Lausanne dichtmachen können. Spieler wie Frick, Glauser oder Gernat können hart spielen. Bei Gottéron sehe ich zwar Spieler wie Diaz oder Sutter, die stark aufspielen, dafür blieb zuletzt beispielsweise ein Gunderson unter dem Radar. In der Verteidigung sehe ich Lausanne vorne, obwohl die Erfahrung von Diaz und Furrer in den Playoffs wichtig sein wird. Der LHC hat aber mit Spielern wie Genazzi, die auch Tore schiessen können, eine wirklich starke Defensive.»

Offensive

Der Sturm der Mannschaft von Christian Dubé ist ausgeglichener. Nicht weniger als acht Angreifer erzielten in der Qualifikation 10 Tore oder mehr. Bei Lausanne sind es gerade einmal vier Stürmer, die 10 und mehr Treffer erzielen konnten. Insgesamt war die Torproduktion von Gottéron in der Regular Season ebenfalls grösser als bei den Waadtländern (2,52 Tore pro Spiel gegenüber 2,46) – und das obwohl Lausanne mehr Abschlussversuche hatte. Auch im Spiel 5-gegen-5 hatte Freiburg mehr Erfolg (2,44 Tore pro Spiel, Lausanne 2,39). Dubé verfügt über mehr Optionen als sein Gegenüber John Fust, der darauf hoffen muss, dass insbesondere Jiri Sekac so dominant auftreten wird wie zuletzt.

Das sagt Gianluca Mona: «Lausanne hängt zu sehr von einer Linie ab, weil Bertschy seit einigen Wochen unsichtbar ist. Ich hoffe, er wacht gegen seinen alten und zukünftigen Club auf. Das offensive Talent ist aufseiten Gottérons grösser. Mottet, Sprunger, DiDomenico, Desharnais – die Gefahr lauert von überall. Darum geht dieser Punkt an die Freiburger.»

Special Teams

Auf dem Papier eine klare Sache zugunsten von Gottéron. Die Freiburger hatten in der Qualifikation nicht nur das bessere Powerplay (21,02 Prozent Erfolgsquote gegenüber 17,09 Prozent), sondern auch das effizientere Boxplay (84,1 Prozent gegenüber 77,53 Prozent) als Lausanne. Zuletzt konnten sich die Waadtländer in den Special Teams jedoch steigern, derweil die Tendenz bei Gottéron in die falsche Richtung zeigte.
Das sagt Gianluca Mona: «Dazu gibt es nicht viel zu sagen. Die Statistik spricht klar für die Freiburger. Und wir alle wissen, wie wichtig die Special Teams in den Playoffs sind.»

Trainer

Gottérons Christian Dubé steht erst in seiner dritten Saison als Trainer. Bisher bestritt er nur eine Playoff-Serie als Chef an der Bande – und verlor sie im letzten Frühling sang- und klanglos gegen den späteren Finalisten Servette. John Fust ist zwar schon länger im Geschäft und führte einst die SCL Tigers in die Playoffs. Eine Best-of-7-Serie konnte aber auch er noch nie gewinnen.

Das sagt Gianluca Mona: «Obwohl Fust länger im Geschäft ist als Dubé, stufe ich beide Coaches als nicht sehr erfahren ein. Es sind beides keine Arno Del Curtos oder Chris McSorleys. Ich denke aber, dass Dubé schon sehr viel gelernt hat in den zweieinhalb Jahren. Dennoch sehe ich an der Bande keine Seite im Vorteil.»

Fazit

Mit Blick auf die Qualifikation als Ganze hat Gottéron im Duell gegen den LHC die Nase leicht vorne. Die Statistik spricht für die Freiburger, die die Last auf mehr Schultern verteilen können. In den Playoffs entscheidend ist aber die aktuelle Form und das Momentum. Das liegt aufseiten der Waadtländer, die die bessere Schlussphase in der Qualifikation hatten und in den Pre-Playoffs einen Erfolg feiern konnten. Demgegenüber geht Gottéron mit einer Negativserie von sechs Niederlagen und 199 Minuten ohne Torerfolg in die Playoffs. Entscheidend wird deshalb sein, inwiefern die Freiburger die letzten Spiele hinter sich lassen konnten. So oder so ist eine enge Serie zu erwarten, in der Details entscheiden werden – und die Gottéron am Ende knapp für sich entscheidet.

Das sagt Gianluca Mona: «Nach zehn Tagen Pause trifft Gottéron auf ein Team, das im Spielrhythmus ist. Die Freiburger verloren zuletzt sechs Spiele in Serie. Wenn sie nun sagen, das sei vergessen, ist das Mist; klar ist das in den Köpfen. Die ersten Minuten werden wegweisend sein. Für mich entscheidend sind die Torhüter sowie DiDomenico und Bertschy. Alle Lausanner werden hinter dem Kanadier her sein. DiDomenico, der Fluch und Segen zugleich sein kann, weiss das, er ist ja nicht blöd. Ob Dubé ihn in Zaum halten kann? Ich weiss nicht, ob das geht. Er erinnert mich an Grosek, der in Genf mein Teamkollege war. Der Tscheche war ein Genie, aber selbst McSorley hatte ihn nicht im Griff. Bei Lausanne hängt viel davon ab, ob Bertschy sein Niveau steigern kann. Dann wird’s für Gottéron komplizierter. Ich erwarte eine Serie über sechs oder sieben Spiele. Mit Blick auf die Qualifikation hätte es Gottéron verdient, eine Runde weiterzukommen. Dass eine allfällige Belle in Freiburg stattfinden wird, könnte entscheidend sein. Was Gottéron noch fehlt, ist diese Winner-Mentalität in den Playoffs, aber die hat Lausanne ja auch nicht. Es gibt immer ein erstes Mal. Es könnte das Jahr von Gottéron werden.»

Letzte News: Dubé wortkarg, aber ohne Verletzungssorgen

Gottéron kann am Freitag (20 Uhr) zu Hause mit der bestmöglichen Mannschaft in die Viertelfinalserie gegen Lausanne starten. Alle Spieler sind fit, also auch Verteidiger Mauro Dufner, der die letzten Tage noch ohne Körperkontakt trainiert hatte, nun aber wieder voll belastbar ist. Für Trainer Christian Dubé bedeutet das ein Stück weit auch die Qual der Wahl, was er aber selbstredend begrüsse, wie er betonte. Sicher ist, dass Stürmer Daniel Brodin für den Platz des vierten Ausländers gegenüber Verteidiger Otso Rantakari zumindest in Spiel 1 den Vorzug erhalten wird.

Bei allen übrigen Fragen lässt Dubé durchblicken, dass nun die Playoffs sind und gibt sich entsprechend wortkarg. Was der Schlüssel zum Erfolg sei gegen Lausanne, das sehe man am Freitag, so der Trainer. Und auch, ob er Erkenntnisse aus den Pre-Playoffs zwischen Ambri-Piotta und dem LHC gewinnen konnte, wollte Dubé nicht kommentieren. Gegen beide Teams haben man erst kürzlich gespielt, man wisse, was zu tun sei. Und hat er Chris DiDomenico, der von den Waadtländern gewiss provoziert wird, etwas Spezielles mit auf den Weg gegeben? «Wir sprechen verschiedene Sachen intern an. Am Ende geht es aber um das Team», erklärt Dubé, der um eine positive Stimmung in der Kabine bemüht ist, nachdem die sechs letzten Spiele alle verloren gingen. «Wir arbeiten viel im mentalen Bereich. Wir wurden nicht zufällig Zweiter der Qualifikation. An den Dingen, die zuletzt weniger gut waren, haben wir gearbeitet.»

Lausanne mit Genazzi

Aufseiten der Lausanner kann Trainer John Fust in Spiel 1 auch auf Joel Genazzi zählen, der am Dienstag das Spiel 3 der Pre-Playoffs nicht beenden konnte und für den der Abend nach einem Schwächeanfall im Spital geendet hatte. Weiterhin verletzt sind die beiden Stürmer Cody Almond und Michael Frolik. Im Tor erhält bei den Waadtländern wiederum der formstarke Luca Boltshauser gegenüber der eigentlichen Nummer 1, Tobias Stephan, den Vorzug.

Rückblick: Das manipulierte Foto von Landry

Gottéron und Lausanne standen sich in den Playoffs noch nie gegenüber. Trotzdem duellierten sich die beiden Teams schon zweimal in einer Serie: 1996 und 2005 setzte sich Gottéron in den Playouts klar durch. Unvergessen ist die Best-of-7-Serie von 2005, als Gottérons Jeff Shantz den Waadtländer Eric Landry hart checkte. Die Lausanner manipulierten in der Folge ein Foto Landrys, um die Blessur gravierender darzustellen und eine längere Sperre gegen Shantz zu erwirken. Es nützte nichts: Lausanne stieg ab. Im Saisonvergleich liegen derweil die Waadtländer mit 3:2-Siegen gegenüber Gottéron knapp vorne.

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