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Präzision und Emotionalität zu Karfreitag

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Die Karwochenkonzerte jähren sich zum fast vierzigsten Mal. In diesem Jahr bringt die Capella concertata unter der Leitung von Yves Corboz die Matthäus Passion nach Carl Philipp Emanuel Bach in der vollen Kirche auf die Bühne.

Am Schluss stirbt Jesus den Tod am Kreuz, da hilft auch all das Klagen und Hoffen nicht. Ja, es durfte gar nicht anders geschehen, wie der Protagonist selbst immer wieder betont, und trotzdem ist das Leid und die Trauer an diesem Karfreitag im Franziskanerkloster in jeder Note spürbar. Gespielt wird die Matthäus Passion nach Carl Philipp Emanuel Bach, dem berühmtesten Sohn des barocken Altmeisters Johann Sebastian Bach.

Wenn man sie nicht kennen würde, sie wäre ein wahrer Krimi, die Passionsgeschichte des Erlösers, die in der christlichen Tradition seit vielen Jahrhunderten an diesem Feiertag gesungen und gespielt wird. Ursprünglich dienten die Passionsmusiken lediglich als musikalische Bereicherungen und Erweiterungen des liturgischen Vortrages. Heute füllen sich vor allem ihretwegen die Kirchen an Karfreitag, einem der höchsten christlichen Feiertage schlechthin. Auch im Franziskanerkloster ist das Kirchenschiff bis auf den letzten Platz besetzt, die Leute lesen aufmerksam den Text mit und klatschen am Schluss begeistert eine Zugabe herbei.

Unter der Leitung von Yves Corboz brachte die Capella concertata am Karfreitag die Matthäus Passion nach Carl Philipp Emanuel Bach auf die Bühne.
Bild: Hannah Plüss

Die Karwochenkonzerte finden seit 1986 alljährlich in Freiburg statt. Die Capella concertata mit Kammerorchesterbesetzung widmet sich der historisch informierten Aufführungspraxis. Sie verschreibt sich dabei aber bei weitem nicht nur den Klassikern des Repertoires wie jene aus dem Hause Bach, sondern bringt auch unbekanntere Werke auf die Bühne, von Heinrich Schütz’ «Die sieben Worte Jesu Christi am Kreuz» bis hin zu den Passionen von Carl Heinrich Graun oder Jan Dismas Zelenka. Die meisten davon sind denn auch deutlich länger als Bachs Matthäus Passion, wie der Dirigent Yves Corboz in seinen Dankesworten ans Publikum am Schluss schmunzelnd erwähnt.

Carl Philipp Emanuel Bachs Werk rührt an diesem Freitag, wenn auch altbekannt, nicht minder ans Herz. Wie der Tenor Tino Brütsch als Evangelist mit bewundernswerter Ausdauer diese Geschichte erzählt, immer wieder auch in einem theatral anmutenden Dialog mit Bass Simon Ruffieux als Jesus, der in dieser Rolle alle Emotionen von Angst und Verdruss bis hin zu Freude und Hingabe aufkommen lässt. Sowieso glänzen alle Aufführenden durch Präzision und Timing, weil die Dialoge und Rezitative perfekt sitzen und Corboz auch zwischen den einzelnen Abschnitten genug Pause wagt, um das Gehörte zu verdauen.

Während nun die Rezitative eine erzählende Funktion mit minimaler musikalischer Begleitung einnehmen, bringen die Chorteile und Arien Momente höchster Emotionalität. Hier zeigt sich das volle Potenzial dieses Konzertmoments, des Orts, des Werkes und natürlich auch aller Aufführenden. Wie durch die Kirchenakustik jeder Ton einen langen Widerhall findet und kaum noch den jeweiligen Interpretinnen und Interpreten zugeordnet werden kann, damit aber als Klangbild umso mehr Wucht und Schönheit entfaltet. Besonders die Sopranistin Lina López rührt in ihrer Arie zu Tränen: «Im Leben will ich dich bekennen; im Tode zeug ich noch von dir!», singt sie mit grosser Hingabe und erinnert daran, dass die Passion Jesu’ an diesem Karfreitag zwar mit dem grössten Leid ihr Ende findet, schlussendlich aber durch dessen Auferstehung doch eine Botschaft der Hoffnung in sich trägt.

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