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«Prävention ist komplexer geworden»

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«Wer sich mit HIV infiziert, der stirbt.» So lautete vor zwanzig Jahren die Warnung für sexuell aktive Menschen und die harte Wahrheit für diejenigen, welche sich bereits angesteckt hatten. Dass dies heute nicht mehr so ist, habe ihre Arbeit zwar verändert, jedoch nicht vereinfacht, sagte Monique Perritaz gestern vor den Medien. Sie ist Leiterin des AidsHilfe-Zentrums Empreinte in Freiburg, das sein 20-jähriges Bestehen feiert.

Schwerpunkt: Prävention

1994 gründeten Mitarbeiter der Stiftung Le Tremplin das Zentrum Empreinte, um Personen mit dem Immunschwäche-Virus zu unterstützen und zu begleiten. «Betroffene wurden damals extrem stigmatisiert, es gab keine Medikamente, und der Tod war mittelfristig gewiss.» Dank dem Fortschritt der Medizin könnten Betroffene heute ein relativ normales Leben führen, arbeiten gehen und sogar gesunde Kinder zeugen. Dies führt laut Perritaz dazu, dass immer weniger Betroffene das Zentrum aufsuchten. Trotzdem geht den Mitarbeitern die Arbeit nicht aus: «Unser Schwerpunkt hat sich von der Begleitung auf die Prävention verschoben.»

«Geht zum Arzt»

Zum einen werde die Krankheit auch heute noch tabuisiert, zum anderen banalisiert, sagte Nicolas Cloux, stellvertretender Direktor der Stiftung Le Tremplin. «Vor allem Junge denken oft, Aids gebe es kaum mehr oder es sei nicht so schlimm.» Eine Behandlung sei jedoch vor allem auch psychisch belastend. «Jeden Morgen und jeden Abend muss ein Betroffener Medikamente einnehmen und wird an seine Krankheit erinnert–sein Leben lang.» Diese Botschaft sei jedoch viel schwieriger zu vermitteln. «Die Prävention ist komplexer geworden.»

Dies auch, weil sich die Prävention nicht nur auf Aids beschränkt, sondern auch andere sexuell übertragbare Erkrankungen umfasst. «Bei Syphilis denken viele ans 18. Jahrhundert. Diese und andere Geschlechtskrankheiten gibt es jedoch auch heute–und sie nehmen zu», betonte Cloux. So fehle die nötige Sensibilisierung, zudem seien diese Krankheiten leichter übertragbar als das HI-Virus. «Auch wenn es unangenehm ist: Sobald es juckt, brennt oder ein Ausfluss besteht–geht zum Arzt», forderte Cloux.

Dies gelte auch für erlebte Risikosituationen im Sexleben, sagt Perritaz: «Wer weiss, dass er HIV-positiv ist, kann andere effizienter schützen.»

Kampagne: «Love Life – und bereue nichts»

M ehr als ein Drittel bereut etwas am bisherigen Sexleben. Dies zeigte eine Untersuchung aus der Schweiz. Gestern lancierte das Bundesamt für Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Aids-Hilfe Schweiz und der Stiftung Sexuelle Gesundheit Schweiz die neue Love-Life-Kampagne, welche das Thema «Reue» in den Mittelpunkt stellt. Mit dem Motto «Love Life – und bereue nichts» sollen Menschen zu einem verantwortungsvollen Sexleben angeregt werden. rb

Zahlen und Fakten

HIV-Infektionen eher wieder rückläufig

Nach einem überraschenden Anstieg im Jahr 2012–im Kanton Freiburg wurden mit 23 positiven Tests mehr als doppelt so viele neue HIV-Befunde gemeldet als im Vorjahr–bestätigte sich 2013 wieder der langjährige, stabile bis leicht rückläufige Trend bei den HIV-Infektionen. Schweizweit meldeten die Laboratorien 575 neue Fälle, in Freiburg waren es deren elf. Vor allem bei den homosexuellen Männern gab es Schwankungen bei der Zahl der gemeldeten Ansteckungen. Bei den sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten Gonorrhö und Chlamydiose nahmen die Meldungen zu. 1609 Gonorrhö-Fälle lagen 2013 vor; rund sieben Prozent mehr als 2012. Auch die Zahl der Chlamydiose-Meldungen nahm um rund sechs Prozent auf 8528 Fälle zu. Die Zahl der Syphilismeldungen ist um etwa sieben Prozent auf 538 gesunken. Allerdings träfen bei der Syphilis viele ärztliche Ergänzungsmeldungen verspätet ein, «so dass eher mit einer Abflachung des Anstiegs zu rechnen ist als mit einem deutlichen Rückgang», schreibt das Bundesamt für Gesundheit.rb

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