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Preis von Kaffeebohnen erreicht 45-Jahre-Hoch: Müssen wir bald alle künstlichen Kaffee trinken?

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Preisschock für eine der wichtigsten Kaffeebohnen der Welt – der Café crème könnte teurer werden und eine neue Kaffee-Welt begonnen haben.

Robusta-Kaffeebohnen sind in den vergangenen zwölf Monaten um 60 Prozent teurer geworden. Die wichtige Bohnensorte, die in Instantkaffee und Espressomischungen zu finden ist, kostet nun so viel wie seit 1979 nicht mehr, also seit fast einem halben Jahrhundert. Das meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg und prophezeit: «Bald wird sich dieser Anstieg in den Grosshandelspreisen in den Supermarktregalen widerspiegeln.»

In der Schweiz drohen den Kaffeeröstern massiv höhere Rohstoffkosten, wie aus dem Marktbericht der Schweizerischen Röstergilde hervorgeht. Je nach Zusammensetzung könne eine Kaffeemischung bis zu 75 Prozent mehr kosten als noch vor drei Jahren. Und es sei wahrscheinlich, dass sich die Preissituation weiter verschärfen werde.

Ob auch der Café crème oder der Cappuccino teurer wird, wenn die Bohnenpreise so hoch bleiben sollten, ist schwer zu sagen. Das alleine dürfte kaum ausreichen, zumal noch ganz andere Kosten einfliessen, wie Miete oder Löhne. Wenn aber auch andere Kosten steigen, könnte der Bohnenpreis den Ausschlag geben, mehr zu verlangen.

Hans-Peter Oettli, Präsident des Interessenverbands Cafetiersuisse erklärt auf Anfrage, dass der Rohkaffeepreis in den letzten Jahren selten einen direkten Einfluss auf den Tassenpreis gehabt habe – weder nach oben noch nach unten. Im Rahmen der Konkurrenzfähigkeit und aller anderen Kostenentwicklungen werde aber auch der Tassenpreis überprüft und allenfalls angepasst.

So oder so ist das aktuelle Preishoch eine Folge der unschönen Seiten der Kaffeewelt. Diese prägen die Verhältnisse in den Anbauländern schon lange; nun scheinen sie auch in den Konsumenten-Ländern deutlicher spürbar zu werden. Die teuren Kaffeebohnen überbringen eine Botschaft: So wie bisher geht es nicht mehr lange weiter.

Genuss oder soziale und ökologische Katastrophe

Das ist zumindest die Prognose, welche das «Wall Street Journal» kürzlich gewagt hat. Hinter dem aktuellen Preishoch stehen laut der renommierten Wirtschaftszeitung zwar globale Trends, die jedoch meist mit dem einzelnen Konsumenten anfangen. Seine oder ihre geliebten Kaffee-Rituale seien eine soziale und ökologische Katastrophe.

Ein durchschnittlicher Arabica-Baum produziere nur etwa ein halbes bis ein Kilogramm pro Jahr. Somit braucht es für jede Konsumentin und jeden Konsumenten, welche täglich zwei Tassen trinken, die kontinuierliche Produktion von etwa 20 Kaffeebäumen.

Dafür werden massiv Wälder abgeholzt, werden für Herstellung und lange Lieferketten beträchtliche Mengen an CO2 ausgestossen und werden Landwirte oft nur zu Armutslöhnen bezahlt. Noch weniger schön wird die Welt des Kaffees mit dem Klimawandel.

In den Herstellerländern häufen sich die Hitzewellen und extremen Trockenperioden. Etwa die Hälfte der Flächen, die heute für den Anbau am besten geeignet sind, wird bis zum Jahr 2050 nicht mehr verwendbar sein. In Brasilien könnten es fast 90 Prozent sein.

All dies bedeutet indessen nicht, dass die Preise ständig weitersteigen. Es wird Unterbrüche geben. So dürfte das aktuelle Preishoch bei den Robusta-Bohnen vorbeiziehen, sollte die Dürre in Vietnam bald enden und sich die Aussichten für die diesjährige Ernte bessern. Die Finanzmärkte haben diese Wetter-Wende schon vorweggenommen und die Preise gaben bereits etwas nach.

Schluck für Schluck in eine bessere Welt

Doch auf lange Sicht dürfte es weiter aufwärtsgehen und darum wetten einige Unternehmen auf eine neue Kaffee-Welt, wie das «Wall Street Journal» berichtet. Eine Welt, in welcher der Kaffeekonsum keine soziale und ökologische Katastrophe mehr ist, sondern frei von Kaffeebohnen – diese Welt hat schon begonnen.

Eine Variante von Ersatz-Kaffee bietet das amerikanische Unternehmen Atomo Coffee aus Seattle. Dessen Kaffee basiert vor allem auf gerösteten Dattelkernen, welche nach dem maschinellen Entkernen einer Dattel übrig bleiben und sonst nur weggeworfen würden. Angeblich soll er gleich gut schmecken wie herkömmlicher Kaffee – oder besser.

Atomo-Chef Andy Kleitsch sagt auf der Social-Media-Plattform Linkedin, bei Blindtests hätten 7 von 10 Personen seinen Kaffee gegenüber herkömmlichem Kaffee bevorzugt. Und mit dem typischen leicht missionarischen Eifer amerikanischer Unternehmensgründer meint Kleitsch: «Man kann unseren Kaffee in dem Wissen geniessen, dass man mit jedem Schluck etwas Besseres für unseren Planeten tut.» Amen.

Und auch künstlicher Kaffee ist schon von der Welt der Ideen hinübergewechselt in die reale Welt, zusammen mit erdnussfreiem Erdnussaufstrich und kakaofreier Schokolade. Hinübergebracht hat es das US-Unternehmen Voyage Foods.

Es untersucht, welche Moleküle zusammen den besonderen Geschmack von Kaffee oder Schokolade erzeugen. Dann baut es diese Bestandteile mit anderen Zutaten nach, welche in grösseren Mengen vorkommen und weniger vom Klimawandel betroffen sind, wie Sonnenblumenkerne oder Kichererbsen. Die erdnussfreie Erdnussbutter gibt es schon bei Walmart zu kaufen, dem US-Detailhandelsriesen. Den kaffeebohnenfreien Kaffee kann man schon probieren.

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