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Projekt McPhee: Flüchtlinge betreuen Kinder

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Die Caritas ist vom Kanton Freiburg beauftragt, anerkannte Flüchtlinge (Bewilligung B und F) bei ihrer beruflichen und sozialen Integration zu begleiten. Das Team der Abteilung Freiburg hat festgestellt, dass die berufliche Integration von kinderlosen Männern und Frauen im Rahmen der kantonalen Vorgaben einfacher zu erreichen ist als die berufliche Integration von Müttern, die oft die Kinderbetreuung zu Hause übernehmen. Insbesondere Alleinerziehende können sich die hohen Kosten für eine externe Betreuung in der Regel nicht leisten, da anerkannte Flüchtlinge meist keinen Anspruch auf kommunale Zuschüsse haben. Dies kann auf dem Weg zur Integration ein grosses Hindernis darstellen.

Ressourcen geschickt nutzen

Vor diesem Hintergrund und dank des Engagements von zwei Fachpersonen ist das Projekt McPhee entstanden. Die Idee: Von Caritas Freiburg begleitete Flüchtlinge bieten ein eigenes Kinderbetreuungsprogramm an, das der beruflichen und sozialen Ausgrenzung von geflüchteten Müttern und Alleinerziehenden entgegenwirkt. Das Projekt ist nach der «Nanny McPhee» aus den gleichnamigen britischen Fantasyfilmen benannt: Dort eilt McPhee einem verwitweten Vater von sieben Kindern zu Hilfe und unterstützt eine Frau, deren Mann in den Krieg gezogen ist. Diese Parallele führt direkt zu den pädagogischen Zielen: Das Projekt will Kinderbetreuung in hoher Qualität anbieten, die Kinder sollen sich geborgen fühlen und die Möglichkeit erhalten, ihre Neugierde auszuleben. Alle McPhee-Tageseltern besuchen einen Einführungskurs, der über die Bedürfnisse der Kinder und ihre Betreuung zu Hause informiert. Für die Teilnehmenden kann dieser Kurs auch eine erste Etappe einer Ausbildung in der Kleinkindbetreuung sein.

Tandems werden gebildet

Im Anschluss an den Einführungskurs werden Tandems gebildet zwischen Müttern, die das Kinderbetreuungsangebot in Anspruch nehmen wollen – damit sie beispielsweise ein Praktikum absolvieren oder an einer anderen arbeitsmarktintegrierenden Massnahme teilnehmen können – und einer Person, die den Kurs zur Mc-Phee-Tagesmutter oder zum McPhee-Tagesvater erfolgreich abgeschlossen hat. Eine Erziehungsfachfrau ist für die Vermittlung und die Begleitung und Betreuung der McPhee-Eltern zuständig. Sie legt besonderes Augenmerk auf die Integration der McPhee-Eltern in das kulturelle und soziale Netz der Region und organisiert und koordiniert Treffen, Ausflüge und Besichtigungen.

Unterstützung durch Kanton

Das Projekt, das auf die Bedürfnisse der Flüchtlinge zugeschnitten ist, wurde von den Sozialbehörden und Verbänden des Kantons von Beginn an unterstützt. Stéphane Quéru, Leiter des kantonalen Jugendamts, sagt: «Damit die Kinder sich gut entwickeln, müssen wir die Eltern im Hinblick auf unterschiedliche Methoden und Formen der Erziehung unterstützen. Dieser Zielsetzung wird das Projekt McPhee gerecht. Angesichts der globalen wirtschaftlichen und politischen Situation müssen wir alles dafür tun, um die Integration zu fördern.»

Positive Rückmeldungen

Sieben Tandems sind seit September 2016 gebildet worden. Eine Evaluation ist nach Abschluss der Projektpilotphase geplant, die ersten Rückmeldungen sind aber ermutigend. Die Mütter wissen ihre Kinder bei den McPhee-Mamas oder McPhee-Papas bestens betreut, und den McPhee-Eltern wiederum gibt die Arbeit Selbstvertrauen und motiviert sie, sich selbst aktiv um die berufliche Integration zu bemühen. Rahwa zum Beispiel, eine alleinerziehende, junge Mutter aus Eritrea, die ein 18 Monate altes Kleinkind betreut, nimmt jede Woche an mehreren Eltern-Kind-Veranstaltungen teil mit dem Ziel, ihr Französisch zu verbessern und sich auf ein Praktikum vorzubereiten. Unter den McPhee-Eltern sind auch zwei dynamische Grossmütter, die den jungen Müttern mit ihrer Erfahrung zur Seite stehen. «Meine Söhne lieben sie sehr, und ich habe mich noch nie so unterstützt gefühlt, seit ich weit weg von meiner Familie allein mit meinen beiden Kindern in der Schweiz lebe. Dieses Jahr kann ich ein Studium beginnen, und das stimmt mich optimistisch für die Zukunft», erzählt Weyni aus Eritrea.

Caritas

Hilfswerk der katholischen Kirche

Die Caritas Freiburg wurde 1943 gegründet und ist in das schweizerische Caritas-Netzwerk eingebunden. Man arbeitet eng mit den Vinzenzvereinen und den sozialen Einrichtungen des Kantons zusammen. Caritas hält sich zudem zur Verfügung für Kirchgemeinden und Gemeinschaften, um diese im Rahmen von Diakonieprojekten unterstützen zu können. Die wichtigste Aufgabe sieht das Hilfswerk darin, die Armut und den sozialen Ausschluss zu bekämpfen, indem sie für Benachteiligte konkrete Hilfe leistet, ungeachtet von deren Glauben, Nationalität und Status. So soll zum Aufbau einer Welt beigetragen werden, in welcher man in Würde leben kann und in der Solidarität, Freiheit und Gerechtigkeit herrschen. Der Verein möchte seine Aufgabe mit Nächstenliebe, Solidarität und Toleranz wahrnehmen und sich engagiert einmischen. Darum ist Caritas Freiburg bestrebt, die Solidarität in allen Erscheinungsformen zu stärken, und stützt sich dabei auf «Frauen und Männern, die guten Willens sind», um die Einhaltung der Menschenrechte auf allen Stufen der Gesellschaft zu verteidigen. Zu den Menschenrechten gehören nach der Überzeugung von Caritas auch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte. Darum weist das Hilfswerk auf seiner Homepage auch auf die zunehmende Armut in der ganzen Welt hin, sei diese nun materieller, moralischer oder spiritueller Art und zeigt sich beunruhigt angesichts wachsender Einsamkeit, Isolation und psychischer Not.

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