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Reger Wahlkampf in Laupen

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Wählen dürfen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Laupen am 25. November den Gemeinderat, den Gemeindepräsidenten und die Bildungskommission. Die Wahl des Gemeinderates findet im Verhältniswahlrecht (Proporz) statt. Nur der Gemeindepräsident wird im Mehrheitswahlrecht (Majorz) gewählt. Dabei kommt es zu einer Kampfwahl um das Gemeindepräsidium: Rolf Frischknecht (Freie Liste) fordert Amtsinhaber Urs Balsiger (SVP) heraus. Dafür müsste er aber auch in den Gemeinderat gewählt werden. Für die sieben Sitze des Gemeinderates bewerben sich 14 Kandidatinnen und Kandidaten aus sechs Parteien und Gruppierungen, wobei nur Sozialvorsteherin Ursula Reber (SP) zurücktritt. FDP, Forum und SVP haben ihre Listen verbunden.

Zweikampf um das Präsidium

Rolf Frischknecht tritt auf der «Freien Liste» als Gemeinderat sowie als Gemeindepräsident an. Pikant: Er ist auch Mitglied des Forums. Dementsprechend wenig Freude hat Barblina Löhrer, Präsidentin des Forums, an Frischknechts Kandidatur. «Wir goutieren nicht, dass er mit seiner Liste unsere Gemeinderatskandidaten konkurrenziert.» Frischknecht sagt, er könne nicht auf einer Liste kandidieren, die eine Listenverbindung mit der SVP eingehe. «Die Aktivitäten der SVP laufen der Zukunft der Schweiz zuwider.» Politisch legt der 59-jährige Veterinärmediziner den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Zusammen mit Bekannten habe er die Freie Liste im August gegründet. «Gewisse Anliegen werden in unserer Gemeinde nicht gehört», stellt Frischknecht fest. Zudem sei die Kommunikation nicht immer transparent. Frischknecht nennt als Beispiel die Verkehrssanierung. «Für uns ist schwer zu begreifen, warum man die provisorische Umfahrungsstrasse unbedingt rückbauen muss. Denn ohne Umfahrung haben wir künftig genau gleich viel Durchgangsverkehr im Stedtli.» Der Gemeinderat verwalte die Gemeinde, ihm fehlten aber Zukunftsvisionen.

Als direkte Kritik an Urs Balsiger will Frischknecht seine Kandidatur nicht verstanden wissen. Doch Balsiger sei stets in stillen Wahlen gewählt oder bestätigt worden. «Das ist für eine Demokratie nicht gut.» Die Freie Liste wolle den Stimmbürgern eine echte Auswahl bieten. «So müssen sich die Amtsinhaber auch einmal hinterfragen, und es können Verbesserungen entstehen.»

Rolf Frischknecht ist sich aber bewusst, dass seine Wahlchancen eher klein sind. Neue hätten es gegenüber Bisherigen schwer. Das Proporzverfahren mache es der Freien Liste nicht einfach, vor allem, weil die anderen Parteien eine Listenverbindung abgelehnt hätten. «Wir sehen unsere Chancen in den 60 Prozent der Bürger, die normalerweise nicht wählen.»

Zuversichtliche SVP

Für Gemeindepräsident Urs Balsiger (SVP) kommt die Kandidatur Frischknechts überraschend. «Normalerweise greift man einen amtierenden Gemeindepräsidenten an, wenn man mit ihm nicht zufrieden ist.» Er erhalte aus der Bevölkerung aber vorwiegend positive Reaktionen. Auf Frischknechts Aussagen in dessen Wahlflyern will Balsiger nicht detailliert eingehen, sagt aber doch: «Wenn man mir vorwirft, ich hätte mich nie einer demokratischen Wahl stellen müssen, finde ich das despektierlich.» Den Vorwurf, die Gemeinde kommuniziere zu wenig, will Balsiger nicht stehen lassen. «Wir teilen mit, was wir mitteilen können.» Der Gemeinderat sei aber immer offen für konstruktive Vorschläge. Balsiger sieht dem Wahltag zuversichtlich entgegen. «Unsere Leistung als Gemeinderat in den letzten Jahren spricht für sich.» Auch die Erfahrung spreche für den Gemeinderat.

Auch SVP-Präsident Kurt Helfer ist ob der Kandidatur Frischknechts nicht beunruhigt. «Alles andere als eine Wahl von Urs Balsiger würde mich sehr überraschen.» Neben Balsiger und Gemeinderat Urs Goetschi kandidiert auf der SVP-Liste zusätzlich der 52-jährige Unternehmer ­Adrian Weber. «Ein dritter Sitz wäre schön, aber nicht unbedingt das vordringliche Ziel», sagt Helfer. Es gehe darum, einen Kandidaten für eine allfällige Vakanz aufzubauen. Im Gemeinderat will die SVP zurückhaltend investieren und die Eigenverantwortung der Bürger stärken. Darum kann Helfer den Vorwurf der mangelnden Kommunikation nur bedingt nachvollziehen. «Man muss sich eben auch selber aktiv informieren.»

Forum: Bühne für die Zukunft

Das Forum Laupen tritt mit seinen bisherigen Gemeinde­räten Bettina Schwab Fawer und Hans Ramsebner an. Zusätzlich portiert das Forum den 31-jährigen Journalisten Hansjürg Jäger. «Ein dritter Sitz ist für uns zurzeit kaum in Reichweite», sagt aber Barblina Löhrer, Präsidentin des Forums. Das Forum will Jäger für die Zukunft aufbauen.

Der neue Gemeinderat müsse vor allem die Kommunikation verstärken, findet Löhrer. «Die Parteien haben manchmal den Eindruck, der Gemeinderat könnte die Bevölkerung noch proaktiver informieren.» In vielen Sachfragen stehe Laupen gut da. «Doch die Bevölkerung wird zuweilen ungeduldig, weil sie zu lange nichts von den Projekten hört.»

Wiedererwachte FDP

Die FDP tritt zum ersten Mal seit längerem wieder mit einer Liste zu Gemeindewahlen an. Einzige Kandidatin für den Gemeinderat ist die 38-jährige Juristin Bettina Dolfi. Sie hätte auch für eine andere Partei kandidieren können, sei aber seit vielen Jahren dem Freisinn treu. Aber: «In der Gemeinde spielt die Partei kaum eine Rolle, da wählt man Persönlichkeiten, die sich für die Gemeinde engagieren wollen.» Da sie erst seit wenigen Jahren in der Gemeinde wohne, sei sie unverbraucht. «Ich kann an viele Fragen unbelastet von der politischen Vergangenheit her­angehen.» Sachpolitisch will sich Dolfi für die Vereinbarkeit von Beruf und Familien, für Verkehrsberuhigung in den Quartieren und für zusätzliche Unternehmen engagieren. Ihre Chancen seien schwierig einzuschätzen. «Wir kennen unser Wählerpotenzial nicht.» Sie hoffe insbesondere auf Stimmen von Forumswählern aber auch auf die Frauen. Sollte es mit der Wahl nicht klappen, sei dies nicht sonderlich tragisch. «Wir wollen die Partei langfristig aufbauen.»

Rücktritt bei der SP

Die SP muss mit Sozialvorsteherin Ursula Reber einen Rücktritt verkraften. «Sie war acht Jahre im Rat und tritt aus beruflichen und zeitlichen Gründen zurück», sagt Rolf Boss, Vizepräsident der SP Laupen. Die SP tritt mit ihrem bisherigen Gemeinderat René Spicher sowie mit dem 65-jährigen Fernmeldemonteur Georg Bodmer und dem 64-jährigen Werner Egloff Messer an, der das Betagtenzentrum in Laupen leitet. Gerade weil Egloff durch seine Funktion in Laupen bekannt sei, falle der Rücktritt von Ursula Reber weniger ins Gewicht. Trotzdem ist Boss froh, wenn seine Partei die bisherigen zwei Sitze im Gemeinderat halten kann. «Die FDP und die Freie Liste bringen mehr Wettbewerb. Zudem treten die Bürgerlichen mit einer Listenverbindung an.» Gerne würde die SP aber mindestens langfristig ihren dritten Sitz zurückholen. Einsetzen will sich die SP auch für die Poststelle, für ein familienfreundliches Laupen sowie für ein verträgliches Verkehrsregime.

BDP will Sitz verteidigen

Für die BDP geht es darum, den bisherigen Sitz von Jean Marc Zehnder zu verteidigen. «Ein zweiter Sitz ist im Moment kaum realistisch», sagt Zehnder. Der zweite Kandidat, der 53-jährige Elektroingenieur Marcel Peter, tritt entsprechend im Hinblick auf eine mögliche spätere Nachfolge von Zehnder an. In den vergangenen vier Jahren hat Jean Marc Zehnder das Ressort Bau und Planung geleitet. «Hier gibt es gewichtige Dossiers, die noch offen sind.» Zehnder nennt etwa Laupen Süd mit dem Areal der geschlossenen Bäckerei Ritz. «Ich würde gerne meine Erfahrung nutzen, um diese Projekte voranzubringen.»

Verkleinerung bleibt Thema

Viele Gemeinden haben Mühe, genügend Kandidaten für die Behörden zu finden. Auch Laupen ist da keine Ausnahme. «Wir haben erst spät noch einen dritten Kandidaten gefunden»», sagt Forumspräsidentin Barblina Löhrer. Andere Parteien hätten ähnliche Erfahrungen gemacht. Eine Verkleinerung des Gemeinderats lehnte die Bevölkerung aber erst im letzten Dezember ab. Auch das Forum sei damals nach intensiven Diskussionen gegen die Verkleinerung gewesen. «Finden wir aber auch künftig nur schwer Kandidaten, dann müssen wir früher oder später wieder über eine Verkleinerung nachdenken.» Kurt Helfer von der SVP stimmt Löhrer zu. «Wir sind nach wie vor überzeugt, dass eine Verkleinerung der richtige Weg wäre.» Weil die SVP aber in der Abstimmung unterlegen sei, warte sie, bis der Gemeinderat wieder die Initiative ergreift. Skeptisch bleibt hingegen die SP: «Wir wollen die politische Arbeit auf möglichst viele Schultern verteilen, statt sie zunehmend der Verwaltung zu übertragen», sagt Rolf Boss.

Personen

Fünf Sitze, sieben Kandidaten

Bei den Wahlen zur fünfköpfigen Bildungskommission treten die Bisherigen Silvio Schoch (SVP), Anton Bodenmann (Forum) sowie Ana Pergl und Rolf Hirschi (beide SP) wieder an. Zusätzlich kandidieren Aaron Ruprecht (SVP), Regula Geissbühler (Freie Liste) und Mario Zenhäusern (Forum).

sos

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