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Reggae und Guggisbergs Vreneli finden in Rüschegg zusammen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Bildhauer Dominic Corpataux organisiert üblicherweise das Holzacker-Open-Air in Rüschegg Gambach. Dieses pausiert dieses Jahr jedoch. Hingegen werden ab Juni seine geschnitzten Figuren Hansjoggelis Spüuwäute in Riffenmatt schmücken.

Alle zwei Jahre ertönen am Holzacker-Open-Air in Rüschegg Gambach die Klänge unterschiedlicher Musikbands. Heute allerdings heult eine Motorsäge auf und entfernt aus einem Holzblock Späne. Gina Sommer bedient das Gerät. Sie hilft Dominic Corpataux in der Scheune, in welcher der 29-Jährige seine grossräumige Bildhauerwerkstatt in einem mit Schindeln gedeckten alten Bauernhaus eingerichtet hat.

Schwerarbeit mit der Motorsäge.
Marc Reidy

Der Künstler ist in Riffenmatt aufgewachsen und bearbeitet Holz, sein erster Beruf ist Zimmermann. Als Künstler ist er dem Material treu geblieben. Über das Holz sagt er:

Ich will verstehen, was mit dem Holz geschieht – vom Augenblick an, wenn es als Same im Boden zu spriessen beginnt, bis es dann zum ausgewachsenen Baum wird.

Dominic Corpataux
Holzbildhauer

Die Bäume, die er für seine Figuren bearbeitet, sind über 70 Jahre alt. Sachlich stellt er fest:

Die Bäume, die ich selber pflanze, werde ich nicht als Figuren gestalten können.

Dominic Corpataux
Holzbildhauer

Sein Haus ist von Wald umgeben. Eine grosse Wiese befindet sich vor dem Gebäude. Verschiedene Baumstämme, die er bearbeiten will, säumen den Eingang.

Arbeiten auf Bestellung

Vor der Arbeit am Holz erstellt er vom Objekt, das er schnitzen will, Skizzen und Modelle aus Ton und Gips. In der Regel arbeitet er auf Bestellung. «Die Aufträge sind für mich eine Herausforderung. Die Kunden kommen mit genauen Vorstellungen. Hauptsächlich mache ich Menschen- und Tierfiguren.»

Der Holzbildhauer arbeitet aktuell an einem grösseren Projekt. Er produziert die Figuren, die Hansjoggelis Spüuwäute in Riffenmatt säumen werden. Vor dem Haus steht ein drei Meter hoher, unbehauener Baumstamm. Aus diesem will er noch in diesem Jahr das Vreneli vom Guggisberg heraushauen. Der Vreneli-Weg soll ab nächstem Jahr Riffenmatt und Guggisberg verbinden.

Die beiden neuen touristischen Attraktionen in der Region nehmen das Thema des Lieds vom «Vreneli ab em Guggisberg» auf. Der Holzbildhauer verrät:

Ich werde eine freundliche Vreni schnitzen.

Dominic Corpataux
Holzbildhauer

Auch Hansjoggeli, der am Eingang des Spielparcours in Riffenmatt stehen wird, lächelt – trotz der Dramatik der weithin bekannten Geschichte.

Eine heitere Geschichte erzählen

Bei der Arbeit an den Figuren für die Spüuwäute hilft ihm als Arbeitskollegin die Holzbildhauerin Gina Sommer aus Thun. Sie schützt sich mit Helm und Visier, während sie mit der Motorsäge einen Holzstrunk bearbeitet. «Wir sind beide selbstständig und unterstützen uns gegenseitig», erklärt der Rüschegger.

Holzbildhauerin Gina Sommer legt bei den Spüuwäute-Figuren Hand mit an.
Marc Reidy

Nach dem gröberen Hantieren mit der Motorsäge folgt die Feinarbeit. Mit Meissel und Hammer arbeitet Dominic Corpataux die Details des Tiers heraus. «Für die Detailarbeit bereite ich mich gut vor. Hier ist beispielsweise ein Hase. Ich habe mich kundig gemacht, wie dieser aussehen könnte. Ich lasse mich von Figuren aus Geschichten inspirieren.»

Er hat als Künstler auch seine Freiheiten. «Aus dem traurigen Lied von Vreneli und Hansjoggeli will ich für die Kinder und Familien eine heitere Geschichte gestalten, sodass sie Freude am Aufenthalt auf der neuen Spielwiese haben.»

Hilfe aus dem Berner Tierpark

Ende vergangenen Jahres stiess die Rüschegger Musikerin und Autorin Linda Zwahlen Riesen zum Holzbildhauer-Duo. Sie verband die verschiedenen Stationen auf dem Spielplatz mit Spielen und und Hörgeschichten zu einem roten Faden und liess dabei ihre Erfahrungen als Musik- und Naturpädagogin im Tierpark Bern einfliessen. Sie untersuchte auch, was die Kinder früher spielten, als Hansjoggeli und Vreneli gelebt haben sollen. Die Liebesgeschichte soll sich gemäss dem Verein Vreneli-Dorf zwischen 1660 und 1670 abgespielt haben.

Zusammen mit Dominic Corpataux wählte sie alte Spiele aus, die zu den Themen von Hansjoggelis Spüuwäute passen.

Ein Ziel war es auch, die Spiele mit Naturmaterialien zu bestücken, die in der nahen Umgebung zu finden sind.

Linda Zwahlen Riesen
Musikerin und Autorin

Corpataux skizzierte und bereitete auf Tischplatten Spielflächen für die Spüuwäute vor. Der Posten mit einem Hasen ist den Waldtieren gewidmet. Linda Zwahlen ist überzeugt: «Hansjoggeli hatte die Tiere gern und suchte im Wald nach ihren Spuren. Jede Vogelfeder war eine Attraktion. Das hat uns dazu inspiriert, die Beobachtung der Tiere mit einem Leiterli-Spiel zu verbinden.» Jenes Kind gewinnt, das als Erstes beim Ziel des «Vürez-Spüu» bei den Tierspuren ankommt, die Corpataux in Holz geschnitzt hat. 

Vielfalt am Festival und auf der Spielwiese

Wenn Dominic Corpataux das zweitägige Holzacker-Open-Air plant, hat er neben Musikfans auch Kinder und Familien im Blick. So setzt er eine breite Palette an Angeboten für das Festival zusammen, das vor seiner Haustüre stattfindet. Das nächste wird 2024 über die Bühne gehen.

Dominic Corpataux vor dem Plakat für das Holzacker-Open-Air 2022.
Marc Reidy

Zwei Mal hat er es bereits durchgeführt: 2019 und 2022. Eigentlich soll es in geraden Jahren stattfinden. Die Covid-Pandemie brachte den Zeitplan jedoch durcheinander. 

In der Auszeit in den ungeraden Jahren plant er. Bands von Reggae bis Pop lädt er ein. Das Festival richtet sich an ein durchmischtes, regionales und überregionales Publikum. Neben Musik gibt es Workshops und einen kleinen Markt. Er wünscht sich keinen Hype. «Grosse Festivals gibt es genug. Wir wollen klein und charmant bleiben.»

Bereits ab Juni dieses Jahres sind Hansjoggelis Spüuwäute in Riffenmatt für das Publikum offen. Eine offizielle Eröffnung ist jedoch für kommendes Jahr geplant, wenn auch der Vreneli-Weg freigegeben wird, erklärt die Projektleiterin des Vereins Vreneli-Dorf, Uschi Tschannen.

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