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Religionswechsel in der Schweiz

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Der Religionswechsel zwischen Christentum und Islam ist das Thema der Dissertation von Roberto Simona, welche er kürzlich im Fach Politikwissenschaft an der Universität Lausanne verteidigte. Simona leitet den Bereich Westschweiz und Tessin des katholischen Hilfswerks Kirche in Not. Er stellte bei seinem Auftritt in Lausanne fest, dass es schwierig sei, die Anzahl der Konvertierten in der Schweiz zu eruieren. Tatsächlich betrachteten sich jene, welche die Bekehrung zu einer anderen Religion vollendet hätten, einfach als Mitglieder ihrer neuen Glaubensgemeinschaft.

In seiner Doktorarbeit mit dem Titel «Eine soziologische Studie über den Konversionsprozess in der Schweiz: Vom Christentum zum Islam und vom Islam zum Christentum» verarbeitet Simona 32  Interviews, die er mit Personen führte, welche die Religion gewechselt haben. Er nahm die Gespräche über mehrere Jahre hinweg in der Deutschschweiz, der Westschweiz und im Tessin auf. Sie vermitteln einen soziologischen Einblick in die Konversion jener Menschen, die sich für einen neuen Glauben entschieden haben. Der Forscher zeichnet den Weg jener nach, die nach der Verkündigung des Glaubensbekenntnisses des Islam, der «Shahada», die Religion wechselten. Simona geht auch auf Muslime ein, die aus muslimischen Ländern stammen, sich in der Schweiz niederliessen und sich dafür entschieden, sich taufen zu lassen. Die Geschichten ähneln sich, sagt Simona, weisen aber auch einen asymmetrischen Charakter auf.

Roberto Simona listet zudem die verschiedenen Positionen der Kirchen gegenüber Menschen auf, die sich bekehren wollen. Die Liste reicht von der katholischen Kirche, welche diese Menschen willkommen heisst und auch begleitet, bis hin zu aktiveren, missionarischeren Akteuren. Dies gilt insbesondere für die evangelikalen Kirchen, die gemäss den neusten Daten des Bundesamts für Statistik in der Studie «Religion, eine Familiengeschichte?» zwei Prozent der Schweizer Bevölkerung ausmachen. Simona berücksichtigte ausschliesslich Personen, welche die Konversion vollzogen haben. Er ging nicht auf Leute ein, die erklären, dass sie sich einer anderen religiösen Orientierung näher fühlten als jener, die sie über ihre Familie geerbt haben.

Wenig untersuchtes Gebiet

Die Sozialwissenschaftlerin Anne-Sophie Lamine, Professorin an der Universität Strass­burg, lobte als Gutachterin die «mutige» Arbeit, weil sie die Konversionsprozesse von Christen und Muslimen vergleiche.

Hansjörg Schmid, Co-Direktor des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft und Professor an der Universität Freiburg, wies da­rauf hin, dass das Thema noch nicht stark aufgearbeitet worden sei. Das Interesse richte sich heute eher auf die Radikalisierung von Muslimen. Schmid wies insbesondere da­rauf hin, dass die Konversion in der Schweiz ein freier Entscheid sei, wie die neue Studie aufzeige.

In seiner kritischen Würdigung der Arbeit erwähnte Schmid «einige entschuldbare Spuren», die mit dem religiösen Hintergrund des Forschers zu tun hätten. Schmid machte gleichzeitig aber auch klar, dass Roberto Simona klar auf seinen religiösen Hintergrund hinweise.

«Das Interesse richtet sich heute eher auf die Radikalisierung von Muslimen.»

Hansjörg Schmid

Co-Direktor des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft

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