Sie heissen Offene Kirche oder Citykirche oder sind einfach eine Kirche in der City. Sie sind ökumenisch geführt und richten sich an ein Publikum, das nicht zuerst wegen bestimmter Glaubensanliegen vorbeikommt. Und im Unterschied zu gewöhnlichen Gemeindekirchen sind sie am Sonntag meistens geschlossen.
Die jährliche Tagung der Citykirchen fand kürzlich aus Anlass des runden Geburtstags der Offenen Kirche Heiliggeist in Bern statt. Die Heiliggeistkirche gleich beim Berner Hauptbahnhof ist ein typischer Ort für eine Citykirche: Mitten im Geschehen des Alltags, umgeben von Geschäften und Verkehrsachsen, steht der Bau wie eine Trutzburg. Was hier geboten wird, ist eine Ergänzung zur Gemeindeseelsorge. Die Offene Kirche Bern muss sich, auch mit knapp 68 000 Besuchern pro Jahr, immer wieder neu behaupten. «Der Titel der Tagung steht auch für unsere Zukunft», sagte Christoph Schmitter, Präsident des Vereins Offene Kirche, mit Blick auf Neuverhandlungen der Finanzen. «Wir müssen unser Profil immer wieder schärfen», erklärte er vor den Vertreterinnen und Vertretern aus Genf, Basel, Luzern, Olten, St. Gallen, Zug und Zürich sowie Gästen aus Deutschland und Holland.
«Steinerne Mahnmale»
Mit «Theologie der City» war das Referat von Christoph Sigrist, Pfarrer am Zürcher Grossmünster und Dozent an der Theologischen Fakultät der Universität Bern, überschrieben. Der reformierte Theologe sprach von den Kirchen überhaupt als «steinernen Mahnmalen». In den Städten, so Sigrist, müssten Kirchen «öffentliche Zeichen der Religion» sein, ein Resonanzraum für religiöse Ansprüche und Fragen.
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