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Ringerin Svenja Jungo nutzt die Spitzensport-RS als Karriere-Booster

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Während der Spitzensport-RS profitiert die Sensler Ringerin Svenja Jungo nicht nur von perfekten Trainingsbedingungen, sie wird auch auf eine spätere Profikarriere vorbereitet. Für ihren Traum beschreitet die 19-Jährige schon heute ungewöhnliche Wege.

Seit elf Wochen absolviert Svenja Jungo die Spitzensport-RS in Magglingen. Im ersten Monat stand für sie und die anderen 58 Rekrutinnen und Rekruten die allgemeine Grundausbildung im Vordergrund: Salutieren, Marschieren, Zugschule, Sanitätsdienst. «Es war eine interessante und coole Erfahrung, auch wenn es nicht unbedingt meine Welt ist», erzählt die 19-Jährige. Dienst an der Waffe hat sie als Spitzensportlerin keinen, Regeln wie Pünktlichkeit oder das korrekte Tenue gelten aber auch für sie. «Mein Bruder hat gleichzeitig die normale Rekrutenschule begonnen, und wenn er davon erzählt, merke ich schon, dass wir eine abgeschwächte Ausbildung geniessen.»

Career Management und Leistungssteigerung

Seit dem zweiten Monat sind die militärischen Dinge in den Hintergrund gerückt, das sportartspezifische Training bestimmt den Tag. «Ich trainiere neunmal pro Woche», erzählt die Heitenriederin, deren Liegestützen-Rekord bei 70 liegt. «Zudem habe ich regelmässig Kurse, in denen ich auf eine Sportlerkarriere vorbereitet werde.» Career Management nennt sich das. Sponsoring, Social Media, Ernährung, Regeneration, Mentaltraining, Anti-Doping, Medien- und Kommunikationstraining, Massage – die Ausbildungsmodule sind vielseitig.

Absolviert momentan die Spitzensport-RS in Magglingen: Die Sensler Ringerin Svenja Jungo.
Archivbild: Charles Ellena

Diese hat Jungo inzwischen abgeschlossen, seit der neunten Woche kann sie sich ganz auf ihr Training fokussieren. Die Leistungssteigerung steht im Zentrum. «Es war ein sehr guter Entscheid, die Spitzensport-RS zu machen. Ich profitiere von den vielen Trainings und deren Vielfältigkeit.» 18 Wochen wird sie das Tenue Grün insgesamt tragen, bis Mitte März kann sie in Magglingen noch von der hervorragenden Infrastruktur profitieren. «Interessant ist es auch danach. Während meiner Spitzensport-WKs kann ich 130 Tage pro Jahr bezahlt trainieren.» Für Svenja Jungo, die pro Jahr rund 120 Tage für ihren Sport unterwegs ist – grösstenteils im Ausland – ist diese Möglichkeit ein Segen. Denn selbst mithilfe von Sponsoren und Stiftungen sind ihre Ausgaben wesentlich höher als ihre Einnahmen. Daran wird sich auch zukünftig nichts ändern. Profi-Ringerin in der Schweiz? Undenkbar.

Die Suche nach Gegnerinnen

Die berufliche Ausbildung geniesst für Svenja Jungo denn auch einen hohen Stellenwert – so wie das Ringen auch. Um beides optimal kombinieren zu können, ist die Senslerin einen ungewöhnlichen Weg gegangen: Anstatt in der Schweiz die Matura zu absolvieren, ist sie nach Freiburg im Breisgau gezogen und hat dort das Abitur gemacht. In der Stadt im Schwarzwald befindet sich der Olympiastützpunkt der deutschen Ringer, dort konnte Jungo die letzten drei Jahre mittrainieren. Das Gymnasium, das sie selbstredend aus dem eigenen Portemonnaie bezahlen musste, hat sie im letzten Juli abgeschlossen. Diesen Sommer kehrt sie dennoch nach Freiburg zurück. «Ich werde dort Sport und Geschichte auf Lehramt studieren», erklärt Jungo. «In der Schweiz fehlt es an Trainingspartnerinnen. Im Nationalkader stehen nur fünf Mädchen, ich bin mit meinen 19 Jahren die Älteste.» Für Jungo ist es wichtig, auf der Matte auch gegen Frauen kämpfen zu können und nicht nur gegen Jungs. Ihre Gegnerinnen muss sie sich allerdings im Ausland suchen, am deutschen Olympiastützpunkt, bei Wettkämpfen oder Trainingslagern. Letztere will sie dieses Jahr ausweiten. «Meine grössten Konkurrentinnen kommen aus dem Ostblock und Asien.»

Schmerzhafte Erfahrungen

Obwohl Svenja Jungo noch im U20-Alter ist, versucht sie so oft als möglich an Elite-Turnieren teilzunehmen. So auch am vergangenen Wochenende beim Grand Prix de France in Nizza. Beim Jahresauftakt resultierte für die Vize-Weltmeisterin und Vize-Europameisterin der U17 ein fünfter Platz. Mit zwei Siegen und einer Niederlage zog sie in ihrer Gewichtsklasse –50kg in den kleinen Final ein. Dort war sie gegen die Französin Josephine Haemmerle kurz unachtsam, was ihre Gegnerin nutzte, um mit Beinschrauben den Kampf frühzeitig zu gewinnen. Es sind solche Momente, die wehtun, die sie in ihrer Entwicklung aber weiterbringen. «Ich bin nicht mit allen meinen Auftritten ganz zufrieden, aber mit dem fünften Schlussrang unter vierzehn Teilnehmerinnen schon.» Das Turnier sei sehr gut besetzt gewesen, sagt die Senslerin. «Es hat gutgetan, mich wieder einmal mit Frauen messen zu können. Mein letztes Elite-Turnier lag ein halbes Jahr zurück.»

Ringerin Svenja Jungo ist Vize-Weltmeisterin und Vize-Europameisterin der U17.
Archivbild: Charles Ellena

Bis Jungo altersbedingt den Schritt zu den Frauen vollziehen muss, hat sie noch etwas Zeit. Der folgt erst nach der U23. Die 19-Jährige ist sich aber bewusst, dass der Schritt auch dann riesig sein wird. «Je mehr Erfahrung ich davor bei der Elite sammeln kann, desto besser.»

Schritt um Schritt

Svenja Jungo hat sich schon immer hohe Ziele gesetzt, die Erfahrungen in der Spitzensport-RS bestärken sie darin. Überstürzen will die junge Ringerin aber nichts. So hat sie unter anderem im vergangenen Herbst auf die Teilnahme an der Elite-Weltmeisterschaft verzichtet. «Letztes Jahr hatte ich an drei Grossanlässen teilgenommen und an zwölf internationalen Turnieren gekämpft. Die Vorbereitung auf so ein grosses Turnier nimmt jeweils einen Monat in Anspruch, damit man punktgenau seinen Peak erreicht.» Danach brauche es jeweils ein, zwei Wochen Erholungszeit, bis man das Training wieder hochfahren könne. «Ich fühlte mich mental erschöpft, zumal ich auch noch die Abschlussprüfung fürs Abitur hatte.» Es sei ein vernünftiger Entscheid gewesen, nicht an die WM zu fahren, auch wenn es ihr schwergefallen sei, begründet Jungo ihren Verzicht auf das Saisonhighlight. Und schmunzelnd fügt sie an: «Ich bin noch jung, ich kann noch an vielen Weltmeisterschaften teilnehmen.»

«Da will ich etwas reissen»

Die nächste WM-Teilnahme ist allerdings bei den U20 geplant. Auch die U20-Europameisterschaft steht dick angestrichen in Jungos Agenda. «Es ist das letzte Mal, dass ich bei den U20 antreten kann. Da will ich noch etwas reissen.» Letztes Jahr beendete die Kämpferin aus Heitenried die EM auf dem guten fünften Platz, heuer wird sie zu den ältesten Kämpferinnen gehören und darf auf eine noch bessere Klassierung hoffen. «Ob ich zusätzlich noch bei den Titelkämpfen der U23 oder der Elite teilnehme, ist noch offen.» Zudem überlegt sich Svenja Jungo, beim Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2024 zu starten, auch wenn Paris für sie zu früh kommt. Ihr grosses Ziel sind die Olympischen Sommerspiele 2028 in Los Angeles. Bis dahin wird sie weiter Gas geben – und salutieren und marschieren.

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