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Roger Köppel, der Schweizermacher

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Roger Köppel betrachtet sich als Journalist, der sich nicht dem Mainstream anschliesst, sondern gerne eine andere Meinung vertritt, auch wenn sie aneckt. Und so konnte der Verleger und Chefredaktor des Schweizer Magazins «Weltwoche» das Gejammer der offiziellen Schweiz nach der Abstimmung vom 9. Februar zur Masseneinwanderung nicht verstehen. «Bundesrätin Simonetta Sommaruga kommentierte das Resultat mit einer Miene, als müsste sie ihr eigenes Todesurteil verlesen», sagte Köppel am Dienstagabend vor rund 130 Zuhörerinnen und Zuhörern in Freiburg. Diese Untergangsstimmung habe ihn bewogen, das Ja des Schweizer Stimmvolkes nicht nur in seiner «Weltwoche», sondern auch mittels Referaten der Bevölkerung zu erklären.

Nicht fremdenfeindlich

Als Sternstunde der direkten Demokratie bezeichnet Köppel das Ja. Dies vor allem deshalb, weil im Vorfeld der Abstimmung «Bundesbern», alle Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften, Zeitungen, ja sogar die Kirche für ein Nein plädiert hatten. «Deshalb war es kein Zufallsentscheid. Die Schweizer sind keine Hasardeure», sagte er und interpretierte das Ja als ein Zeichen der Unabhängigkeit der Schweiz, die ihre Zuwanderung selber bestimmen wolle. «Jedes Land der Erde hat eine Form der Zuwanderungssteuerung», betonte er und zeigte Verständnis für das wachsende Unbehagen in der Bevölkerung. «Die Schweizer haben das Gefühl, nicht mehr Herr im eigenen Haus zu sein. Niemand hat Freude, wenn er nach einem Arbeitstag nach Hause kommt und immer mehr fremde Leute zuhause sitzen und sich an den Kühlschrank machen», meinte er. Dieses Gefühl ist für ihn kein Widerspruch zur Weltoffenheit der Schweiz. Auch wollte er das Ja keinesfalls als eine Art Fremdenfeindlichkeit oder Abschottung der Schweiz sehen. Er begrüsst die Einführung von Kontingenten und will sich in der «Weltwoche» wehren, sollte dabei eine allzu grosse Bürokratie entstehen.

Verträge neu aushandeln

In seinem Plädoyer für eine weltoffene und unabhängige Schweiz sprach er sich zwar für eine Zusammenarbeit mit der EU aus, aber gegen einen schleichenden EU-Beitritt. So rief er in Erinnerung, dass die Schweiz mit der EU bilaterale Verträge abgeschlossen hat. «Verträge kann man kündigen und neu verhandeln», betonte er. Er betrachte das Ja als Chance der Schweiz, einen neuen Vertrag ohne gravierende Nachteile mit der EU auszuhandeln. Seiner Ansicht nach hat die Schweiz als wichtige und verlässliche Handelspartnerin der EU dabei auch gewichtige Trümpfe in die Waagschale zu werfen.

Das Wohl der Schweiz sieht er im Freihandel, aber keinesfalls in einer Integration in den EU-Binnenmarkt. «Dies würde bedeuten, dass die Schweiz alle EU-Regeln und -Gesetze übernehmen müsste», warnte er und wies auf das «Ungeheuer an Bürokratie und Regeln in der EU» hin. «Wir müssen uns nicht in eine Höhle verkriechen», fuhr er fort und griff das Gleichnis von David und Goliath auf: So müsse auch die Schweiz als kleiner Staat wie David mit einer eigenen Strategie gegen den Goliath EU kämpfen–und nicht die Spielregeln der EU übernehmen.

«Jedes Land der Erde hat eine Form von Zuwanderungssteuerung.»

Roger Köppel

Verleger und Chefredaktor der «Weltwoche»

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