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Romantische Klänge und Emotionen

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Autor: Hubert Reidy

FreiburgEigentlich hätte man von Jonathan Nott, dem hervorragenden Chefdirigenten der Bamberger Sinfoniker ein «moderneres» Programm für die Schweizer Tournee des Orchesters erwartet, gilt er doch als Experte der Musik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nun, nicht weniger überzeugend führte er die Zuhörer mit Werken von Carl Maria von Weber, Richard Strauss und Pjotr Iljitsch Tschaikowsky in ein breites Spektrum romantischer Musik ein.

Geister und Gnomen

Oberons Zauberhorn öffnet geheimnisvoll eine bunte, romantische Szenerie von Geistern und Fabelwesen, von Gnomen und von leichtfüssigen Elfen: Es erklingt die Ouvertüre zu «Oberon» von Carl Maria von Weber, Zugabestück des Orchestre de Chambre de Lausanne im dritten Abonnementskonzert. Jonathan Nott führt sein Orchester zu einem ausdrucksstarken Musizieren, das nicht nur dem Schönklang verhaftet ist, und das sowohl die zarten (Streicher-)Seiten wie auch schwergewichtige Bläserakkorde in einen vorwärtsdrängenden Elan zwingt. Das Orchester besticht mit fein abgestufter Dynamik.

Richard Strauss hat das originelle Duett-Concertino für Klarinette, Fagott, Streicher und Harfe 1947 in Montreux verfasst, in einem unzeitgemässen schwelgerisch-romantischen Parlandostil. Christian Müller und Pierre Martens erzählen sich und dem Publikum eine bezaubernde (Märchen-)Geschichte, erzählen wie auf einer Theaterbühne körperhaft, verspielt-virtuos, geniessen den Dialog mit dem Solo-Sextett der stimmführenden Streicher, mit dem Streichertutti und der Harfe. Und lustbetont greifen die Streicher im Rondo-Finale immer aktiver mit kontrapunktischen Girlanden und mit Schmalz in die Handlung ein. Mit einer neckischen, fast rockigen, mit Synkopen gespickten Zugabe geniessen die beiden Solisten nochmals ihre ansteckende Spielfreude.

Als Hauptwerk des Abends erklingt die 5. Sinfonie von Tschaikowsy. Jonathan Nott lotet die kontrastierenden Gefühlsszenen die unerbittliche Leidenschaftlichkeit des Werks mit einem immensen dynamischen Spektrum aus, das vom kaum hörbaren Streicher- oder Klarinettenklang bis zum brutalen Orchestertutti alle möglichen klanglichen Ausdrucksschattierungen berührt und die Partiturangaben vom pppp bis zum ffff in einer hinreissend-ergreifenden Interpretation aufnimmt.

Nott hütet sich vor einer allzu freien Agogik, und so gelingt es ihm und dem ausgezeichneten Orchester, die formale Struktur und das satzübergreifende Schicksalsmotiv in ein überzeugendes Ganzes zu meisseln. Die einzelnen Register bleiben selbst in den härtesten Fortissimostellen durchhörbar.

Ein feuriger Ungarischer Tanz in d-Moll von Johannes Brahms beschliesst einen eindrücklichen Konzertabend.

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