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Rückkehrer Christoph Bertschy: «Ich will mit Gottéron etwas reissen»

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Mit der Verpflichtung von Christoph Bertschy ist Gottéron in der National League einer der Schweizer Königstransfers gelungen. Der Sensler Stürmer soll nach seinen Wanderjahren in Freiburg eine führende Rolle im Team einnehmen und ein wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zum langersehnten ersten Meistertitel des Clubs sein.

13 Jahre lang spielte Christoph Bertschy in der Fremde. Über den SC Bern, Nordamerika sowie den Lausanne HC ist der 28-jährige Düdinger auf diese Saison hin in seine Heimat zu Gottéron zurückgekehrt. Im Interview mit den FN spricht Bertschy über seinen Siebenjahresvertrag, warum er seine Zeit bei den Minnesota Wild keinesfalls bereut und welche Ziele er mit seinem Stammclub verfolgt.

Christoph Bertschy, warum war gerade jetzt der richtige Moment, um zurück nach Hause zu Gottéron zu kommen?

Es hat einfach gepasst. Ich bin in einem guten Alter, um gutes Eishockey spielen zu können. Der Vertrag in Lausanne lief aus, und ich wusste, dass es eine gute Möglichkeit ist, um zurück nach Freiburg zu kommen. Es stimmt alles hier: Das Stadion ist neu, das Team hat Qualität, und ich erhielt einen guten Vertrag. Es hat einfach alles gepasst. Got­téron hat in den letzten Jahren vieles richtig gemacht und ist auf einem guten Weg, in Zukunft sehr erfolgreich sein zu können.

Sie haben gleich für sieben Jahre unterschrieben. Wenn der Vertrag ausläuft, werden Sie 35 Jahre alt sein …

Ich habe immer gesagt: Wenn ich zurückkomme, dann, um zu bleiben. Natürlich weiss man nie, was die Zukunft noch so bringt, aber mein Ziel ist es, hier meine Karriere zu beenden. Wenn es mein Körper zulässt und der Club mich noch haben will, dann werde ich vielleicht noch das eine oder andere Jahr anhängen.

Ist es ein anderes Gefühl, wenn man so einen langfristigen Vertrag unterzeichnen kann?

Es gibt dir Sicherheit. Ich muss mich die nächsten sieben Jahre nicht mehr um Verträge kümmern und kann mich komplett auf das Eishockey fokussieren, das ist natürlich schon ein wenig anders als sonst. Letztlich ist es jedem Spieler selbst überlassen, wie er das mit seinen Verträgen handhabt. Für mich ist es jedenfalls eine grosse Ehre, dass Got­téron Vertrauen in mich hat und mir einen Vertrag über sieben Jahre gab. Ich darf mich glücklich schätzen.

Immer mehr Spieler verzichten auf einen Agenten und handeln ihre Verträge selbst aus. Sie auch?

Ja. Ich war in einer komfortablen Situation, weil die Clubs auf mich zugekommen sind und ich mich – blöd gesagt – nicht selbst verkaufen musste. So ist es natürlich ein wenig einfacher. Aber ich muss zugeben, es ist schon speziell, sich selbst gegenüber einem Verein zu vertreten. Wenn ich einen Spieler anbieten müsste, könnte ich sagen, der kann das und das und er ist so viel wert. Geht es aber um dich selbst und du musst erklären, dass du so viel wert bist, weil du das und das geleistet hast, dann ist das schon was Besonderes. Aber wie bereits erwähnt, letztlich war es relativ einfach, weil ich in einer privilegierten Situation war.

Clubpräsident Hubert Waeber betitelte Christian Dubé einst als knallharten Verhandlungspartner. Wie war es für Sie?

(lacht) Wir hatten ein gutes Gespräch. Christian nannte seine Punkte, und ich habe erklärt, was ich mir vorstelle. Ich sagte allen C lubs, mit welchen ich verhandelt habe, dass ich für mindestens vier bis fünf Jahre unterschreiben möchte und welchen Salärbereich ich mir ungefähr vorstelle. Die Vereine kamen dann mit ihren Angeboten auf mich zurück. Noch ein Telefonanruf, und die Sache mit Gottéron war geritzt.

Beim LHC zählte der Rückkehrer zu den Aggressiv-Leadern.
Keystone

Es war nicht das erste Mal, dass Sie mit Gottéron verhandelt haben. Nach Ihrer Rückkehr aus Nordamerika unterschrieben Sie vor vier Jahren am Ende aber bei Lausanne …

Damals sah ich beim LHC die besseren Erfolgschancen. Die Waadtländer waren mit ihrem Projekt weiter. Ich wusste, dass das neue Stadion ein Jahr später fertig sein würde, es gab einen Plan. In Freiburg war bezüglich der neuen Arena noch vieles unklar, es gab zu dieser Zeit einen Wechsel auf dem Trainerposten und auch sonst einige Fragezeichen. So war der Fall für mich klar, und ich ging nach Lausanne. Im Rückblick war das der richtige Entscheid. So habe ich in der Schweiz nebst meiner Zeit beim SC Bern noch einen anderen Club kennengelernt. Jetzt kam ich mit gutem Gewissen und voller Elan zurück nach Freiburg.

Mit Blick von aussen geht es beim LHC oft turbulent zu und her. Wie haben Sie die Zeit in Lausanne erlebt?

Während meinen vier Jahren im Verein gab es drei verschiedene Besitzer. Gleichzeitig ist es eine Leistung des Verwaltungsrats, der keinen Einfluss darüber hat, ob ein Eigner abspringt oder nicht, dass er immer wieder jemanden Neues für den Club gewinnen konnte. Mit den aktuellen Besitzern Zdenek Balak, Gregory Finger und Petr Svoboda scheint es jetzt zu funktionieren. Als Mannschaft hat uns speziell die Corona-Saison zusammengeschweisst. Gerade bezüglich Salärkürzungen wegen der Einnahmeausfälle hatten wir viele Meetings, und wir sind als Team zusammengestanden. Wir haben insgesamt auch gut gespielt, immer die Playoffs erreicht und in der Champions Hockey League teilgenommen. Sportlich war es so schlecht nicht.

Speziell der frühere NHL-Spieler Svoboda führte nordamerikanische Sitten ein und sorgte des Öfteren für Unverständnis.

Ja, er kam mit einem Knall und hat einige Dinge gemacht, die man hierzulande nicht gewohnt ist. Mittlerweile haben sich diese Methoden überall ein bisschen eingebürgert. Es gibt immer mehr Clubs, die mitten in der Saison Spieler austauschen. Wenn sich ein Spieler nicht mehr wohlfühlt, muss eine Lösung gefunden werden. Das ist nichts Schlechtes. Ich persönlich hatte mit Svoboda immer gute Gespräche, und es gab nie ein Wortgefecht zwischen uns. Er macht eben unkonventionelle Sachen in dieser Liga, aber das ist okay.

Für die Minnesota Wild bestritt der Sensler neun NHL-Spiele.
Keystone

Sie kennen das nordamerikanische Sportbusiness aus eigener Erfahrung und gehörten von 2015 bis 2018 der Organisation der Minnesota Wild an. Zu mehr als neun NHL-Spielen reichte es aber nicht. Woran lag es?

Ich bereue nichts und bin froh, habe ich auch das dritte Vertragsjahr noch durchgezogen. Es war definitiv eine Lebensschule. Ich hatte mit den Jungs in der zweitklassigen AHL eine grossartige Zeit. Wir sassen alle im gleichen Boot. Obwohl wir Konkurrenten waren, haben wir uns alle gut verstanden. Vielleicht wäre für mich in der NHL mehr möglich gewesen, aber nicht mit den Minnesota Wild. Bei dieser Organisation, die mit dem Salary Cap am Limit war, war es schwierig. Es lag kaum drin, einen jungen Spieler oder einen aus der AHL raufzuholen und ihm Zeit zu geben. So erhielt ich nie wirklich eine Chance. In meiner ersten Saison habe ich gut gespielt und kam rauf, weil es verletzte Spieler hatte. Sobald die aber zurück waren, war wieder Feierabend. Im zweiten Jahr hatte ich den Cut im Trainingscamp geschafft, aber einen Tag bevor das offizielle Line-up abgegeben werden musste, wurde noch ein Spieler von der Waiver-Liste geholt, und ich musste wieder runter in die AHL. Es waren Faktoren, die ich nicht selbst beeinflussen konnte.

Vier Jahre später sind Sie zurück und wohnen wieder im beschaulichen Düdingen.

Ich freue mich richtig. Ich habe nun fast zehn Jahre auswärts gewohnt, es ist deshalb schön, beispielsweise wieder spontan bei den Eltern vorbeigehen zu können. Selbst während meiner Zeit in Lausanne musste das ein Stück weit geplant werden. Es ist grossartig, sich mit Kollegen kurzfristig für ein Abendessen verabreden zu können, und eine andere Lebensqualität, als ich sie zuletzt in Lausanne hatte. Dort ist es auch schön mit dem See und der Stadt, aber nun kann ich wieder Dinge tun, die lange nicht möglich waren.


Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Anfänge im Eishockey in Düdingen und Freiburg?

Ich besuchte die Hockeyschule in Düdingen und wechselte dann zu den Moskitos nach Freiburg. In der alten Eishalle war ich während den Spielen von Gottéron immer im Kinder-Stehplatzsektor. Ich erinnere mich noch an Andrei Bykow und Julien Sprunger, die damals ganz jung ins Fanionteam kamen. Zu dieser Zeit spielten auch Gil Montandon oder Philippe Marquis, und von den Ausländern erinnere ich mich speziell an Jukka Hentunen und Jozef Balej, der eine ganz besondere Art hatte, seinen Stock zu präparieren.

Mit dem alten Stadion hat die BCF-Arena nicht mehr viel zu tun. Ist Ihnen dennoch einiges vertraut?

Sicherlich. Es ist noch immer ein Hexenkessel mit den steilen Tribünen. Es ist grandios, dass diese Tiefe beibehalten werden konnte. So fühlt es sich fast an wie früher. Wie der Umbau gemacht wurde, ohne den Spielbetrieb aufzuhalten, da muss man einfach den Hut ziehen. Klar ist es immer mehr Business in der Arena, aber das gehört bei jedem neuen Stadion dazu.

Kannten Sie einen Ihrer neuen Teamkollegen bereits als Mitspieler?

Bei den Junioren habe ich mit Benoît Jecker gespielt. Das ist schon speziell. Ich war in Bern, Nordamerika und Lausanne, Benoît in Davos, Biel und Lugano, und nun treffen wir uns nach verschiedenen Wegen wieder in Freiburg.

Überhaupt hat es viele Freiburger im Team, insbesondere im Sturm. Wie wichtig ist das für Sie und den Club?

Es entspricht der Philosophie des Vereins. Mit Gaétan Jobin und Dominik Binias hat es auch zwei ganz junge Freiburger, das ist für die Identifikation der Fans wichtig. Und mit Sprunger und Bykow sind zwei ganz grosse Figuren seit Jahren dabei. Es ist sicherlich schön, hat es so viele Einheimische in der Mannschaft. Wenn wir so zusätzlich Erfolg haben, ist es noch schöner.

Ihren Schwager Andrea Glauser konnten Sie allerdings nicht zu einer Rückkehr bewegen …

(lacht) Ich bin nicht sein Agent, er muss selbst wissen, was er will. Andrea fühlt sich in Lausanne momentan gut aufgehoben und hat um zwei Jahre verlängert.

Mit dem SCB gab Bertschy als 17-Jähriger sein NLA-Debüt.
Keystone

Einst verliessen Sie Gottéron als Junior, nun sind Sie als einer der Teamleader zurückgekehrt. Wie gehen Sie mit dem Druck um?

Ich erwarte von mir selbst viel. Ich weiss, dass es Momente geben wird, in welchen es nicht so gut laufen wird. Es ist normal, dass nicht immer alles rund läuft. Aber ich weiss auch, dass ich ein Spielertyp bin, der immer alles für sein Team gibt. Klappt es in der Offensive nicht, dann kann ich immerhin defensiv solid spielen, keine Fehler produzieren und Schüsse blocken. Einfach kämpfen und alles geben. In Lausanne haben die Fans das geschätzt, ich habe viel positives Feedback erhalten. Dort lief es mir auch nicht immer. Ich hoffe, dass das die Fans hier auch so sehen und sich mit meiner Spielweise identifizieren können. Natürlich möchte ich dem Team mit Skorerpunkten helfen, aber sie sind nicht alles. Wenn du drei Tore schiesst, aber vier bekommst, dann ist das auch nicht gut.

Sie setzen sich also jeweils keine Punktemarke als Ziel?

Nein. Klar sind Skorerpunkte wichtig, das gehört alles dazu. Ich will Tore erzielen und Vorlagen geben, aber ich will eben auch defensiv gut stehen und kämpfen, um der Mannschaft zu zeigen, dass es in einem schwierigen Spiel nur über den Einsatz geht. Ich bin in Bern mit dieser Einstellung aufgewachsen. Tristan Scherwey und Co. gaben immer Vollgas. So habe ich es gelernt, und so will ich es versuchen, hier in Freiburg einzubringen.

Mit dem SCB feierten Sie 2013 als 19-Jähriger den Meistertitel. Gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie in Freiburg für sieben Jahre unterschrieben haben, um mit Gottéron Gleiches zu erreichen?

Zu 100 Prozent. Ich kam nicht nach Freiburg zurück, um einfach wieder hier zu sein, sondern weil ich weiss, dass das Team konkurrenzfähig ist. Das hat man in den letzten Jahren gesehen. Zum ganz grossen Erfolg fehlte bisher vielleicht auch das nötige Quäntchen Glück. Keine Frage, ich will etwas reissen mit Gottéron und bin mit der Hoffnung gekommen, dass wir in den nächsten Jahren einmal ganz zuoberst stehen.

Einfacher wird das Ziel Meistertitel in der noch kompetitiveren Liga mit neu sechs Ausländern aber nicht.

Ganz klar, das Niveau ist noch einmal höher geworden. Wegen dem Krieg in der Ukraine kamen viele Spieler aus der KHL in die Liga. Aber auch wir haben starke Ausländer geholt. Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung, es wird hervorragende Spiele geben.

Vom EHC SenSee bis in die NHL

Nachdem Christoph Bertschy beim EHC SenSee die Eishockeyschule besucht hatte, wechselte er 2009 als Junior von Gottéron zum SCB. Im Alter von 17 Jahren gab er mit den Bernern sein Debüt in der NLA und und feierte 2013 den Schweizermeistertitel. Zwei Jahre später folgte der Wechsel nach Nordamerika. Für die Minnesota Wild, die ihn 2012 in der sechsten Runde an 158. Stelle gedraftet hatten, kam Bertschy in gut drei Jahren auf neun NHL-Spiele (ein Assist). Überwiegend spielte der Sensler Stürmer aber in der zweitklassigen AHL für das Farmteam Iowa Wild und später für die Binghamton Devils, das Farmteam der New Jersey Devils (total 210 Partien/36 Tore/38 Assists). 2018 kehrte Bertschy in die Schweiz zurück und schloss sich mit einem Vierjahresvertrag dem Lausanne HC an (228 Spiele/73 Tore /75 Assists). Auf die Saison 2022/23 hin ist der dreifache WM-Teilnehmer, der heuer Teil des Schweizer Nationalteams an den den Olympischen Spielen in Peking war, zu Gottéron zurückgekehrt.

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