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Rund 1200 Passagiere sassen fest

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Rund 1200 Passagiere sassen fest

SBB-Panne: Ein Augenschein am Bahnhof Freiburg

Am Bahnhof Freiburg waren gestern Abend zwei Intercityzüge blockiert und rund 1200 Passagiere warteten seit 18.00 Uhr auf die Weiterfahrt: ein Augenschein an Ort und Stelle.

Von IRMGARD LEHMANN

«Nehmen Sie es gelassen, da oben läuft gar nichts mehr», rief ein Passagier den Vorbeigehenden zu. Der Mann sass auf der Terrasse des Bahnhofbüffets und hatte sich mit Bier und Snacks auf eine längere Wartezeit eingestellt.

In der Bahnhofhalle jedoch gings geschäftiger zu. Neuankömmlinge machten ihrem Ärger Luft: «Das darf doch nicht wahr sein», riefen sie lautstark. Verängstigte und in Zeitnot Geratene wiederum umzingelten den SBB-Mann. «Wo können wir ein Auto mieten? – Wo gibt es noch ein Taxi? – Wie lange dauerts denn? – Entschädigen Sie uns?» Doch der SBB-Mann wusste mit all dem wenig anzufangen und verschwand plötzlich, sichtlich überfordert ob so vielen Fragen. Da stand die Franzö-
sin M. ganz verzweifelt da: «Ich wollte in Zürich meine Tochter besuchen und kann doch nicht die ganze Nacht hier verbringen. Wo soll ich denn hin?»

Übliche Sitzrunden

«Geschätzte Fahrgäste: Infolge einer Strompanne ist der Zugverkehr in der ganzen Schweiz gestört. Es ist mit grösseren Verspätungen zu rechnen. Weitere Informationen werden folgen. Wir bitten Sie um Entschuldigung.» Diese Durchsage folgte in regelmässigen Abständen, in Französisch, Deutsch und zwischendurch auch in Englisch.

Doch die Passagiere auf den Bahnsteigen liessen sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Im Grossen und Ganzen sah man der Panne und dem Geschehen gelassen entgegen. Natels liefen auf Hochtouren. Wasserflaschen waren die meist gesichteten Utensilien. «Solange ich mein Walser habe, ist die Welt in Ordnung», lachte ein Jüngling. Ein anderer wiederum lehnte sich an die Wand des Intercity-Zugs und vertiefte sich selbstvergessen in Thomas Manns «Zauberberg».

Jugendliche bildeten die üblichen Sitzrunden und die Treppe zum Quai wurde ein begehrter Ort.

Reisende mit Wasserflaschen versorgt

Erstaunt über so viel Gelassenheit am Bahnhof war selbst Roland Page, Chef des Bahnhofs von Freiburg. «Eine solche Panne habe ich noch nie erlebt», sagte er.

Am Bahnhof Freiburg standen nebst den Regionalzügen die zwei Intercitys der Linien Zürich-Genf fest und damit rund 1200 Passagiere. In den Zügen machte den Gästen vorab die Tropenhitze zu schaffen. Denn mit der Strompanne fiel ebenfalls die Klimaanlage aus. Einen Notaggregator hiefür gibt es nicht. Die Türen allerdings konnten geöffnet werden. Gegen 19.30 Uhr erteilte Page den SBB-Angestellten die Order nach den Gästen zu fragen, die zum Flughafen Genf reisen wollten. «Wir müssen uns auf die Härtefälle konzentrieren.» Alle Passagiere mit Bussen zu transportieren sei ein Ding der Unmöglichkeit.
Gegen 20.00 Uhr zirka wurden die Wartenden mit Wasser versorgt. Laut Page konnten im Kanton Freiburg die meisten Züge in Bahnhöfe geleitet werden, denn ein Stromabfall wirke sich nicht abrupt aus, sodass die Züge gezielt angehalten werden konnten.

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