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Rundkurs-Bus statt Halt in Ferenbalm

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«Wir sind eigentlich nicht zufrieden mit dem Ganzen», sagt Andreas Boldt. Der Sprecher der Interessengruppe (IG) Bahnhof Ferenbalm-Gurbrü bezieht sich mit seiner Aussage auf den Vorschlag für den geplanten Bus, der die S- Bahn-Haltestelle ersetzen soll. Mitte September hat die Regionalkonferenz Bern-Mittelland über ihren Vorschlag für die Linienführung des Busses informiert. Der Bus soll als Rundkurs geführt werden und stündlich verkehren, heisst es in der entsprechenden Mitteilung. Vom Bahnhof Gümmenen aus erschliesst der Bus demnach die Orte Rizenbach, Biberen, Ferenbalm, Jerisberghof und Gurbrü (siehe Grafik rechts). Die exakte Lage der Haltestellen ist noch nicht klar; die Regionalkonferenz Bern-Mittelland will die Details noch in Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden ausarbeiten.

Doppelt so lange Reisezeit

Dass mit dem Bus die kleinen Dörfer in der Region besser erschlossen werden, anerkennt Boldt zwar. «Für die Anwohner des Bahnhofs Ferenbalm ist die Bus-Lösung aber ganz klar eine Verschlechterung.» Boldt, der selbst unweit der Station wohnt, erklärt es an seinem Beispiel: Der Arbeitsweg nach Bern verdopple sich für ihn mit dem Bus von 20 auf 40 Minuten. «Im Gegensatz zu heute muss ich zudem einmal umsteigen.»

Dass die Fahrzeit für manche Betroffene mit dem Bus tatsächlich länger wird, als sie heute ist, wissen auch die Verantwortlichen bei der Regionalkonferenz. Dies sei mit dem Umsteigen auf die S-Bahn in Gümmenen verbunden, heisst es in der Mitteilung.

Grosser Rat entscheidet

Ob der Busbetrieb tatsächlich so umgesetzt wird, wie es die Regionalkonferenz vorschlägt, und ob damit der Halt Ferenbalm-Gurbrü endgültig vom Haltestellenverzeichnis der S-Bahn-Strecke Bern-Murten verschwindet, entscheidet der bernische Grosse Rat. «Dies wird voraussichtlich im Frühling 2017 der Fall sein», sagt Christian Aebi,Vorsteher des kantonalen Amtsfür öffentlichen Verkehr. Spreche sich der Grosse Rat für den Busersatz aus, werde dieser mit der Bahnhofschliessung eingeführt und nicht zuerst als Versuchsbetrieb geprobt, wie es bei neuen Buslinien sonst der Fall sei.

Was aber passiert, wenn der Busersatz nicht rentiert? «Der öffentliche Verkehr als Service public rentiert nicht unmittelbar», sagt Aebi. Aber die Planung für den Ersatzbus in Ferenbalm sei gut, die Variante nicht übermässig teuer. «Ich bin durchaus optimistisch, dass das Ersatzbusangebot nicht durchfallen wird.» Aebi verweist auf vergleichbare Fälle im Kanton Bern. Es sei ihm nicht bekannt, dass ein ähnliches Ersatzbusangebot eingestellt worden sei.

 Dass die IG Bahnhof Ferenbalm-Gurbrü trotz der vielen gesammelten Unterschriften den Bahnhof Ferenbalm-Gurbrü nicht retten kann, ist auch Sprecher Andreas Boldt bewusst. «Irgendwann müssen wir den Entscheid wohl akzeptieren», sagt er. «Wenn der Bahnhof zugeht, ist der Ersatzbus tatsächlich die am wenigsten schlechte Lösung.»

Halt bleibt bis 2018

 Ein kleiner Trost bleibt Boldt und der IG: Weil sich der Bau des Rosshäuserntunnels verzögert, wird der Bahnhalt Ferenbalm-Gurbrü nicht wie angekündigt bereits im Dezember 2016 geschlossen, sondern voraussichtlich erst auf Mitte 2018.

«Irgendwann müssen wir den Entscheid wohl akzeptieren.»

Andreas Boldt

Sprecher IG Bahnhof Ferenbalm-Gurbrü

Chronologie

Fast 1500 Unterschriften für den kleinen Bahnhof

Die BLS-Haltestelle Ferenbalm-Gurbrü solle im Dezember 2016 geschlossen werden: Über diesen Entscheid hat das Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons Bern im Dezember 2012 informiert. Gegen die Schliessung des kleinen Bahnhofs auf der Linie Murten–Bern gab es aber Widerstand: Anwohnerinnen und Anwohner schlossen sich zur Interessengruppe (IG) Bahnhof Ferenbalm-Gurbrü zusammen und sammelten Unterschriften. Mit Erfolg: 1453 Bürger haben sich für den Erhalt des Bahnhofs ausgesprochen. Der Widerstand aus der Bevölkerung nützte aber nichts. An einer Informationsveranstaltung haben Vertreter des Amtes für öffentlichen Verkehr und der BLS im März 2013 über die Gründe der Schliessung informiert: Weil ab 2018 auf der Strecke Bern–Neuenburg der 30-Minuten-Takt eingeführt werden soll, hat die S5 zu wenig Zeit, um in Ferenbalm zu halten. Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland, die für die Planung des ÖV-Angebots in der Region Laupen-Gümmenen-Kerzers verantwortlich ist, hat ein Konzept für ein Busangebot zwischen Gümmenen und Gurbrü erarbeitet und Mitte September nun die Route des Ersatzbusses kommuniziert.hs

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