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Ruth Gauderon und Severin Birbaum: Vier Jahrzehnte im Einsatz für die Kinder

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Ruth Gauderon und Severin Birbaum: Zahlreiche Düdingerinnen und Düdinger dürften die beiden kennen. Denn sie haben beide mehr als vierzig Jahre lang unterrichtet, Ruth Gauderon im Kindergarten und Severin Birbaum an der Primarschule. Nun gehen sie in den Ruhestand.

Als Ruth Gauderon und Severin Birbaum ihre ersten Klassen unterrichteten, war die Welt noch eine andere. Es gab keine Smartphones, ja kaum Kopierer und Computer. Ruth Gauderon begann 1978 am Kindergarten Hasliweg in Düdingen zu unterrichten. «Es war damals Pflicht, dass ich in die Gemeinde zog», erzählt sie. Severin Birbaum startete seine Karriere am Schulhaus Wolfacker 1977, gerade einmal 21-jährig. «Ich war nur zehn Jahre älter als meine Schülerinnen und Schüler.»

Sie blieben dem Hasliweg beziehungsweise dem Wolfacker all die Jahre treu. Jetzt, mehr als 40 Jahre später, werden sie pensioniert und haben diese Woche ihre letzten Lektionen. Am vergangenen Freitag wurden sie von den Kindern und den anderen Lehrpersonen verabschiedet.

Die Schulkinder des Wolfacker-Schulhauses verabschieden Lehrer Severin Birbaum.
Charles Ellena

Ein technisches Flair

Den FN haben die beiden erzählt, was sie so fasziniert an ihrem Beruf und warum sie ihm all die Jahre treu geblieben sind. «Als die Berufswahl anstand, konnte ich mich nicht entscheiden», erzählt Ruth Gauderon: «Entweder technische Zeichnerin oder Kindergärtnerin.» Zwei völlig unterschiedliche Richtungen. Sie entschied sich für die Kinder und erinnert sich: «In meinem Heimatdorf in St. Antoni wurde am Ende meiner Schulzeit neu ein Kindergarten eingerichtet. Ich habe diesen Raum gesehen, und die Stimmung hat mich fasziniert.»

Doch sie erhielt dennoch Einblick in Bauprojekte: Im Rahmen ihres Engagements für den schweizweiten Dachverband der Kindergärtnerinnen war sie in der Baukommission und hat dort unter anderem die Gestaltung von Spielplätzen begleitet. 

Severin Birbaum erzählt: «Ich habe mich schwergetan mit der Berufswahl, hätte mir auch etwas Handwerkliches vorstellen können.» Seine damaligen Lehrer hätten ihm vorgeschlagen, eine weiterführende Schule zu besuchen. Die Ausbildung am Lehrerseminar hat er noch in guter Erinnerung: «Wir hatten eine sehr gute Grundausbildung.»

Am Wolfacker-Schulhaus hat Birbaum dann aber nicht nur unterrichtet, sondern sich auch in der Direktion engagiert, sämtliche Lehrmittel und Schulmaterial angeschafft, sich um technische Fragen gekümmert und die Sanierung des Schulhauses begleitet. «Das hat mir sehr gefallen, auch weil ich dadurch Kontakt hatte mit Handwerkern und anderen Berufsleuten, die nicht an der Schule arbeiten.»

Für die Kinder

Ihre Berufswahl haben beide nie bereut. Wie wichtig ihnen die Kinder sind, wird ihm Gespräch deutlich. «Im Kindergartenalter sind die Kinder sehr neugierig und wollen lernen, sie stellen so viele Fragen», sagt Ruth Gauderon. «Und der Stolz, wenn sie dann in die erste Klasse kommen!» Ihr Ziel sei es immer gewesen, den Kindern ein Umfeld zu bieten, in dem ihre Neugier geweckt wird und in dem sie ihre Grundbedürfnisse ausleben können: Spielen, Kontakte knüpfen, sich bewegen.

Severin Birbaum unterrichtete fast durchgehend Kinder in der 5. und 6. Klasse. «Das ist ein sehr spannendes Alter. Einige Kinder sind dann schon in der Vorpubertät; sie sind nicht mehr richtig Kinder, aber auch noch nicht Jugendliche.» Für sie geht es um den Übertritt an die OS. «Ich habe es nicht ungern gemacht, gegenüber dem Kind und den Eltern meine Empfehlung zu kommunizieren.» Wichtig sei es ihm immer gewesen, dies klar zu begründen. Und den Eltern zu sagen:

Mit dem Übertritt an die OS ist noch nicht definitiv vorbestimmt, wie es mit dem Leben des Kindes weitergeht. Unser System ist so durchlässig, da kann noch viel passieren.

Viele Veränderungen

Beide haben eine Zeit erlebt, in der sich das Schulwesen stark verändert hat. «Die ganze Technik war am Anfang nicht da, und das hilft teils schon», sagt Ruth Gauderon. Auch das Berufsbild der Kindergärtnerin hat sich verändert. «Wir mussten sehr lange um Anerkennung kämpfen; zeigen, wie wichtig unsere Arbeit ist und dass es nicht nur Spielen ist.»

Und noch etwas anderes: Früher seien die Kinder in ihrem Alltag viel draussen gewesen, und der Kindergarten-Unterricht fand eher drinnen statt. Heute sei es umgekehrt. Die Kinder seien es viel weniger gewohnt, draussen zu sein, und im Unterricht gehts darum regelmässig in den Wald.

Ruth Gauderon beobachtet:

Die Grundbedürfnisse der Kinder haben sich kaum geändert, aber das Umfeld, in dem sie leben.

Auch auf Primarstufe hat sich einiges getan, wie Severin Birbaum beobachtet. «Früher hatten wir mehr Zeit, um die Grundfertigkeiten zu vertiefen. Wir haben in der Mathematik mehr Zeit bei den einzelnen Themen verbracht und viel geschrieben – auch weil es am Anfang noch wenig Kopien gab und die Kinder den Stoff abschreiben mussten.» Heute sei das Tempo schneller, man habe mehr Themenbereiche, die man nicht mehr gleich vertiefen und verinnerlichen kann.

Spiegelbild der Gesellschaft

Auch die Klassen seien heterogener geworden, und es werde schwieriger, allen Kindern gerecht zu werden. «Ich sehe eine Klasse immer als Spiegelbild der Gesellschaft: Da sind ganz viele unterschiedliche Persönlichkeiten dabei. Manche werden Handwerkerinnen, andere Uni-Professoren. Es gibt noch keine Selektion.» Das geschehe dann erst in der OS.

Beide haben zuletzt Teilzeit gearbeitet und ihre Klassen zusammen mit einer anderen Lehrperson unterrichtet – und schätzen diese Möglichkeit sehr. «Man diskutiert zusammen und hat zwei verschiedene Wahrnehmungen in Bezug auf die Kinder, das ist sehr wertvoll», findet Birbaum.

Grosse Pläne für die Zeit nach ihrer Pensionierung haben weder Ruth Gauderon noch Severin Birbaum. Ruth Gauderon schätzt es, dass sie auch in Zukunft im privaten Umfeld Kontakt zu Kindern haben wird. «Das würde mir sonst schon fehlen.»

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