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Sanierung der Riedernbrücke: Eine einzigartige Baustelle

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mitte Januar starteten die Sanierungsarbeiten an der Riedernbrücke. Die FN haben sich die spezielle Baustelle über der Sense an der Grenze zwischen den Kantonen Bern und Freiburg genauer angeschaut.

Ganze zwei Tage brauchten die Zimmermänner, um die Bodenbretter der Riedernbrücke in Thörishaus mit Brechstangen zu entfernen. «Das war harte Arbeit für meine Mitarbeiter», erinnert sich Michael Baumgartner, Geschäftsführer der Holzbauwerk AG Mühleberg. Er ist einer der Menschen, die dafür verantwortlich sind, dass über die gedeckte Holzbrücke ab Anfang März wieder Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen fahren dürfen.

Die 72 Jahre alte, von Sappeuren gebaute Brücke hatte diese Sanierung dringend nötig: Unter den Bodenbrettern sind die Längsbalken stellenweise morsch, vor allem bei den Brückeneingängen. Hier mussten auf beiden Seiten zusätzlich die ersten fünf Querträger der Primärkonstruktion ersetzt werden. «Davon sind wir ausgegangen, weil die durchfahrenden Autos oft Wasser hereinbringen.» Die Feuchtigkeit führt dazu, dass das Holz fault und so schneller morsch wird.

Holz aus der Schweiz

Nebenan stehen Bäume, durch die Laub und Dreck auf die Brücke gelangt. Baumgartner erklärt:

Wir verwenden Douglasienholz, das ist widerstandsfähiger als zum Beispiel Fichte.

Die Quer- und Längsbalken sind aus sägerohem Vollholz, also komplett aus einem Stamm gesägt und danach nicht mehr geschliffen, die rund 300 neuen Bodenbretter werden zusätzlich gehobelt. «Alles Schweizer Holz», wie der Geschäftsführer betont. Zwischen den Holzschichten liegen zudem insgesamt 700 Meter Trennlager aus Gummi, um die Lärm-Emissionen zu reduzieren.

Auf den unteren Querbalken sorgt ein Trennlager für weniger Lärm-Emissionen.
Bild: Aldo Ellena

Unter der Brücke zwischen Thörishaus und Ueberstorf ist ein Auffangnetz gespannt – damit kein Zimmermann ein unfreiwilliges Bad in der Sense nimmt.

Die Arbeiten sind ansonsten technisch nicht speziell anspruchsvoll.

Die Mitarbeiter ersetzten die Längsbalken, auf die danach die Bodenbretter gelegt werden.
Bild: Aldo Ellena

Etwas herausfordernder sei hingegen die Logistik, denn die Brücke befinde sich am Rand einer Gewässerschutzzone. «Wir schneiden das Holz in der Zimmerei auf Mass zu, führen es her und bauen es dann gleich ein.» Dass die Brücke für Fussgängerinnen und Velofahrer jeweils abends ab 17 Uhr bis morgens um 8 Uhr begehbar sein muss, sei eine zusätzliche Schwierigkeit.

Ein Mitarbeiter entfernt die herausstehenden Schrauben, damit die Brücke abends für Fussgängerinnen und Fussgänger begehbar ist.
Bild: Aldo Ellena

Neues Dach fürs Brüggli

Während der Erklärungen von Baumgartner erklingt von oben immer wieder ein lautes Hämmern. Über die Treppe des Gerüstes, das die Brücke umsäumt, lässt sich problemlos das Dach erklimmen. Hier weichen die von Moos überzogenen, teilweise löchrigen Dachziegel modernen Eternit-Platten, die gerade installiert werden. Die alten enthielten noch Asbest – liegt die letzte Renovation der Brücke doch 42 Jahre zurück. Deshalb mussten die Dachdecker beim Abbau Masken tragen und Asbest-Bindemittel nutzen. «Wir schauten gut darauf, dass wir keine Platten zerbrechen», ergänzt Daniel Wenker, Geschäftsführer des Bedachungsunternehmens.

So sah das Dach der Riedernbrücke vorher aus.
Archivbild: Charles Ellena

Er und seine Mitarbeiter stehen vor dem Skelett des Brückendachs hoch oben über der Sense, wo die denkmalgeschützte Riedernbrücke die Kantone Bern und Freiburg verbindet. Die Sparren, die das Satteldach bilden, konnten grösstenteils belassen werden. Die Lattung hingegen sei neu. Eine Platte nach der anderen haken die Dachdecker daran ein. Die, die sich am Rand befinden, werden zusätzlich festgenagelt – gegen Wind und Wetter.

Einige Sparren mussten ersetzt, die meisten aber so belassen werden.
Bild: zvg

Wenker, der in Thörishaus aufgewachsen ist, erinnert sich:

Ich bin hier schon als Schulkind drüber gelaufen.

Es sei eine Arbeit, die mit vielen Emotionen verbunden ist. Das Alter des Bauwerks birgt jedoch auch seine Probleme: «Die ganze Brücke ist krumm.» Entsprechend müssten die Dachdecker die Platten vor Ort anzeichnen und zuschneiden. Insgesamt 3500 sind es am Ende.

Die Dachdecker haken die Eternit-Platten ein.
Bild: Aldo Ellena

Verkehr

Schleichweg über die Riedern

«Der Verkehr durch die Riedern hat in den letzten Jahren zugenommen», schreibt Hans Jörg Liechti, Gemeindepräsident von Ueberstorf, auf Anfrage. Die Bauarbeiten für die neue Ortsdurchfahrt in Flamatt könnten zu zusätzlichem Verkehrsaufkommen auf der Riedernbrücke führen. Vor allem bei den Intensivbauphasen mit einspuriger Verkehrsführung, die noch anstehen, erwarte man einen gewissen Umgehungsverkehr.

«Wir haben im Vorfeld von der Bauherrschaft Massnahmen gefordert», betont der Gemeindepräsident. Diese seien aber insbesondere vom Kanton Freiburg abgelehnt worden. Die Gemeinde selbst habe ebenfalls geprüft, wie beispielsweise durch Temporeduktion oder Durchfahrbeschränkungen der auswärtige Umgehungsverkehr verhindert werden könnte. Sie könne aber auf einer öffentlichen Strasse nicht einfach Bestimmungen erlassen. «Es gibt leider keine Patentlösung», betont Liechti.

Bauarbeiten

Das steht noch an

Bisher sei man gut im Zeitplan, erklärt Michael Baumgartner. Nun komme es auf den Zustand der Brückenauflager an – also die Kontaktpunkte zwischen Über- und Unterbau. «Das Fachwerk haben wir schon freigelegt», erklärt Michael Baumgartner. Mit Pressen werde die Brücke jeweils am Endauflager rund fünf Zentimeter angehoben. «Dann entfernen wir die morschen Eichenbalken und montieren das neue Hauptauflager aus Stahl», so Baumgartner. (mes)

Die Sparren konnten grösstenteils so belassen werden, die Lattung ist neu.
Bild: Aldo Ellena

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