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SBB möchten bei «Easyride» bald das Leihvelo und den E-Scooter einbinden

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Neue Funktionen und Massnahmen gegen Trickser: Die Bahn entwickelt die beliebte Funktion weiter. 

Für die SBB ist es der Kanal «mit dem grössten Absatzwachstum»: die E-Ticket-App «Easyride». Sie zeichnet mittels Ortungsdaten die gefahrene Strecke auf und rechnet im Hintergrund automatisch den günstigsten Preis ab. Derzeit zählt das Angebot 80’000 Fahrten pro Tag. Bis 2030 rechnet die Bahn mindestens mit einer Verdopplung der Zahlen. Diese Entwicklung ist ganz im Sinne der Branche, die bis 2035 praktisch nur noch elektronische Tickets verkaufen möchte.

Da der Vertrag mit dem aktuellen Anbieter Fairtiq ausläuft, haben die SBB den Beschaffungsauftrag für einen Teil der Applikation jetzt neu ausgeschrieben. Neben der bewährten Reiseerfassung der Passagiere legt die Bahn einen Fokus auf den Kampf gegen Betrügereien, wie aus der Ausschreibung hervorgeht, die CH Media vorliegt. So soll der Anbieter mithelfen, «Missbrauchsfälle auf ein Minimum zu reduzieren». Dazu sollen fehlbare Kunden mittels Datenanalysen erkannt, verwarnt und gesperrt werden.

«Vor der Sperrung wird eine Prüfung des Falls durch einen Menschen vorausgesetzt», heisst es weiter in der Ausschreibung. Die Information zu Verwarnung und Sperrung an die Kunden erfolge durch die SBB, auf Basis der gelieferten Informationen des Anbieters. Dass die Bahn den Kampf gegen Trickser verstärkt, erstaunt nicht: Die Branche schätzt, dass ihr durch Ticketbetrug jährlich Einnahmen im Wert von 60 Millionen Franken entgehen.

Die «letzte Meile» einbeziehen

Um die Ablösung der herkömmlichen Papiertickets zu beschleunigen, müssen die digitalen Billette einen Mehrwert bieten. In der SBB-Ausschreibung zu «Easyride» wird klar, in welche Richtung es gehen könnte. So könnte die Lösung die Reisenden bald über Bahnstörungen informieren. Ebenfalls soll der künftige Anbieter in einem weiteren Ausbauschritt «die Anbindung der ersten und letzten Meile» garantieren.

Das heisst, dass beispielsweise eine Anreise zum Bahnhof per Mietauto, Leihvelo oder E-Scooter erfasst und in der Abrechnung einbezogen wird. «Solche Ausbauschritte sind nur Erweiterungen des heutigen Services und würden unter Berücksichtigung des Datenschutzgesetzes und nur auf Kundenwunsch und auf Einwilligung erfolgen», betonen die SBB.

Dieselben Datenschutzregeln sieht die Bahn bei einer allfälligen «Be-in/Be-out-Lösung» vor, die «Easyride» dereinst ebenfalls abdecken könnte. Diese würde automatisch erkennen, ob jemand den Zug verlässt und beispielsweise zu Fuss weitergeht. In diesem Fall stoppt die App im Hintergrund die Reise und verhindert, dass zusätzliche Kosten anfallen. Steigt der Passagier allerdings nur in ein Tram um, erkennt die Technologie dies ebenfalls und zeichnet die Strecke weiter auf.

Eine solche nahtlose und präzise Reiseerfassung ist die Grundlage für ein Modell, wie es die Verkehrsunternehmen derzeit unter dem Namen «myride» testen. Die Branchenorganisation Alliance Swisspass hat sich dabei zum Ziel gesetzt, den zuweilen schwer durchschaubaren Tarifdschungel zu lichten und den elektronischen Ticketkauf zu vereinfachen.

Der Unterschied zum etablierten «Easyride»-Modell besteht darin, dass die neue Lösung anhand der gefahrenen Kilometer abrechnet – und nicht nach gelösten Billetten am Ende des Tages. Es entsteht ein individueller Preisplan, der sich laufend an das Konsumverhalten anpasst. Dazu verfolgt «myride» die Reisenden über längere Zeiträume und möchte Vielfahrer mit Rabatten belohnen. Fallen die aktuellen Tests positiv aus, wird die Branche das System in den nächsten Jahren einführen.

Kritik am «Tracking-Zwang»

Diese Vision der neuen Ticketwelt stösst insbesondere beim Konsumentenschutz auf Kritik. Denn nur wer ein Handy besitzt, kann davon profitieren. Zudem befürchtet der Konsumentenschutz, dass die «Reisenden durch den Tracking-Zwang zu gläsernen Kunden werden» .

Ueli Stückelberger, Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr, wehrte sich kürzlich gegenüber CH Media gegen diese Anschuldigungen: «Vor 15 Jahren konnte man sich Tickets auf dem Handy mit der bequemen Check-in/Check-out-Funktion noch nicht vorstellen, heute ist sie Alltag. Mühe habe ich mit der Haltung, dass der Status quo für immer so bleiben soll. Es muss für alle Kundinnen und Kunden ein attraktives Angebot geben, aber nicht immer überall das gesamte und das von gestern.»

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