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SCD-Trainer Romano: «Leidenschaft und Wille haben Priorität»

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Seit letzter Woche ist Fabrizio Romano der neue Übungsleiter des SC Düdingen. Seit 30 Jahren im Trainergeschäft hat der Berner die schwierige Mission, die Sensler zum Ligaerhalt zu führen. Am Samstag steht das wichtige Heimspiel gegen Muri-Gümligen an.

20 Punkte aus 14 Partien (das torlose Remis gegen den FCF nach dessen Rückzug aus der Meisterschaft nicht einberechnet) und ein Platz im gesicherten Mittelfeld der 2. Liga interregional – so lautet die Bilanz des SCD im November nach der Hinrunde. Im neuen Jahr ging dann nichts mehr. Vergangene Woche, nach nur gerade zwei Punkten aus sechs Rückrundenpartien, zogen die Sensler die Reissleine. Nachdem erst Co-Trainer Ali Okur nach einem Disput mit dem inzwischen suspendierten Spieler Laurant Sadiki den Club verliess, beendete der SCD am Donnerstag vor einer Woche auch die Zusammenarbeit mit Trainer Magnus Baeriswyl. Als Nachfolgelösung präsentierte Düdingen Fabrizio Romano, der neu vom ehemaligen YB-Profi Joël Descloux assistiert wird. Weil der Berner, zuletzt Trainer beim FC Ostermundigen, noch eine Sperre aus der Saison 2021/22 absitzen musste, sah er sein neues Team bei seinem Debüt am letzten Samstag in Châtel-St-Denis mit 1:5 verlieren. Damit wuchs der Rückstand auf den rettenden 12. Platz auf zwei Zähler an.

Im Interview mit den FN sagt der 52-jährige Romano, was ihn an der Herausforderung im SC Düdingen gereizt hat, in welchem Zustand er die Mannschaft angetroffen hat und wie er den drohenden Abstieg in die 2. Liga verhindern will.

Fabrizio Romano, Sie haben mit dem SCD einen abstiegsbedrohten Club übernommen. Sind Sie mit der Rolle des Feuerwehrmanns vertraut?

Nein, es ist das erste Mal, dass ich in dieser Situation bin. Ich hatte Düdingen schon zuvor meine Bewerbungsunterlagen geschickt – für den Fall der Fälle. Der SCD hat mich schon immer interessiert, und ich wollte im Sommer wieder ins Trainergeschäft einsteigen. Dann aber ging alles schneller, weil ich nirgends unter Vertrag stand.

Bis zum Ende der Saison 2021/22 standen Sie beim FC Ostermundigen an der Seitenlinie. Weshalb setzten Sie dort Ihre Arbeit nicht fort?

Ich habe im Sommer entschieden, dass ich nach 30 Jahren als Trainer eine Auszeit nehme und mich auf andere Sachen konzentriere. Ich habe mich als Trainer weitergebildet, zudem arbeite ich im Aussendienst für Nespresso.

Seit 30 Jahren Trainer, das heisst, Sie sind schon sehr früh eingestiegen…

1992 habe ich bei den Junioren D mein erstes Traineramt übernommen. Ich war ein leidenschaftlicher Fussballer und bin dann sicher ein wenig in den Trainerjob reingerutscht und habe mich ständig weitergebildet. Trainer zu sein, das liegt mir und macht mir Spass. Ich habe Freude daran und durfte einige Erfolge feiern, was mir ermöglichte, verschiedene Stationen in Angriff zu nehmen. Ostermundigen führte ich von der 3. Liga bis in die 2 Liga interregional, Langenthal von der 2. Liga interregional in die 1. Liga, und auch mit Weissenstein und Wabern konnte ich Aufstiege feiern.

Die Spielfreude soll ins Birchhölzli zurückkehren.
Aldo Ellena

Und nun sind Sie also beim SCD. Was hat Sie an dieser schwierigen Aufgabe gereizt?

Nach den vielen Trainerstationen in Bern hatte ich den SC Düdingen schon länger im Blick, weil er räumlich nahe und als Verein spannend ist. Ich wollte schon immer einmal in einer anderen Region arbeiten. Dass im SCD auch französisch gesprochen wird, ist ebenfalls Neuland für mich. Nach 30 Jahren wollte ich einen Club übernehmen, bei dem ich das Gefühl habe, dass es Sinn macht und bei dem ich mich weiterentwickeln kann. Als ich nun die Chance erhielt, habe ich zugeschlagen.

Was wussten Sie über den SC Düdingen, bevor Sie unterschrieben haben?

Ich kenne einige ehemalige Trainer wie beispielsweise Martin Lengen. Auch der eine oder andere Spieler, der beim SCD gespielt hat, erzählte mir, dass es ein gut geführter Club ist. Das hört man immer gerne, gerade als Trainer. In der kurzen Zeit, seit ich hier bin, kann ich diese Aussagen nur bestätigen. Für einen Trainer ist es natürlich feudal, so arbeiten zu können.

Dem SCD ist der Start in die Rückrunde komplett missraten. Welchen Eindruck konnten Sie bisher von der Mannschaft gewinnen?

Ich bin erst wenige Tage hier, aber ich habe ein williges und talentiertes Team angetroffen, das gerne arbeitet. Das gibt mir die Zuversicht, dass wir einen erfolgreichen Weg gehen können. Aber natürlich sind wir noch in der Kennenlernphase. Den Einsatz, den die Mannschaft trotz der Niederlage in Châtel-St-Denis gezeigt hat, macht Freude. Ich hoffe, dass sich das bald in einem Erfolgserlebnis widerspiegelt. Dann bin ich überzeugt, dass wir unsere Ziele erreichen.

Haben Sie grundsätzlich eine Erklärung dafür, wie eine Mannschaft nach einer guten Hinrunde plötzlich so abstürzen kann?

Dafür gibt es wohl viele Gründe. Diese Frage zu beantworten ist deshalb immer schwierig. Das Wettkampfglück und die Verletzungen spielen eine Rolle, aber auch der mentale Bereich und die Frage, ob Spieler die nötige Bereitschaft mitbringen, um Leistung zu zeigen. Woran es in Düdingen gefehlt hat, das gilt es jetzt herauszufinden. Es ist jetzt die Aufgabe des neuen Trainerstaffs, die richtigen Schlüsse zu ziehen und die bestmögliche Mannschaft auf den Platz zu stellen.

Unterstützung erhält Fabrizio Romano (l.) vom neuen Assistenztrainer Joël Descloux.
Aldo Ellena

Eine Rolle spielt sicherlich, dass der SCD – mit wenigen Ausnahmen wie Captain Christoph Catillaz und der neuverpflichtete Artian Kastrati – eine extrem junge Mannschaft hat…

Absolut, es ist ein sehr junges Team – und es fehlt der eine oder andere Leader. Für die vielen jungen und talentierten Spieler ist die Aufgabe nicht einfach. Die Erwartungshaltung in der Region, vom Verein und den Medien ist gross; für viele Spieler ist das Neuland. Man liest die Überschriften und die Kritik in der Presse, das lässt sie nicht völlig ruhig. Aber es sind Erfahrungen, die die Spieler mitnehmen und sich dadurch weiterentwickeln können.

Mit welchen Mitteln wollen Sie den Abstieg verhindern?

Man kann nicht von heute auf morgen Wunder erwarten. Wichtig ist, dass die Spielfreude zurückkehrt und jeder Spieler zu 100 Prozent motiviert ist, etwas zu erreichen. Leidenschaft und Wille haben momentan Priorität. Ich will die Spieler mobilisieren, damit sie mit Freude ans Werk gehen.

Noch bleiben sieben Spiele, um die Klasse zu halten. Am Samstag (16.30 Uhr) steht das Heimspiel gegen Muri-Gümligen an, einen direkten Konkurrenten. Ist ein Sieg schon fast Pflicht?

Alle verbleibenden Partien zählen. Aber ja, das Spiel vom Samstag ist sehr wichtig. Ich kenne Muri-Gümligen gut. Es ist sicher der Verein der Gruppe, den ich am besten kenne, weil ich letzte Saison mit Ostermundigen noch gegen ihn gespielt habe. Ich weiss, was auf uns zukommen wird, möchte aber an dieser Stelle nicht genauer darauf eingehen.

Wie schwer wiegt die Tatsache, dass Sie am Samstag wie bereits gegen Châtel-St-Denis nach einem verbalen Austausch mit dem Schiedsrichter Ende letzter Saison noch einmal gesperrt sind?

Diese Frage wurmt mich sehr. Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Saison noch etwas abhocken muss. Letzte Woche hat die Sperre keine grosse Rolle gespielt. Gegen Muri-Gümligen wird mich die Sperre mehr beeinträchtigen. Ich habe aber die nötige Erfahrung, um mich hinter den Kulissen einzubringen, so gut es geht. Ich werde jetzt die eine Sperre noch absitzen, und dann geht es weiter.

Sie haben vorerst bis Ende Saison unterschrieben. Wie sehen Sie Ihre Zukunft beim SCD?

Dass ich bei einem Ligaerhalt ein Jahr anhänge, wäre logisch. Falls wir es entgegen meiner Überzeugung nicht schaffen, kann ich mir aber ebenfalls gut vorstellen, in Düdingen zu bleiben.

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