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Scheidender Ammann Marcel Kolly: «Ich bin Präsident des Fanclubs von Rechthalten»

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Marcel Kolly ist seit 14 Jahren im Gemeinderat von Rechthalten, fast seit Beginn als Ammann. Für ihn ist das Engagement für sein Dorf eine Herzensangelegenheit. «Wenn ich mich für etwas einsetze, dann richtig», sagt er.

Marcel Kolly erinnert sich noch ganz genau, wie er in die Gemeindepolitik gekommen ist. Es war damals eigentlich eine logische Folge, da er sich in Vereinen engagierte, in der Schulkommission sass und auch sonst in Rechthalten gut vernetzt war. «Gemeindepolitik hat mich immer interessiert», sagt er. Bereits als Präsident des Turnvereins habe er Kontakte zu den Behörden gehabt. Als er deshalb 2007 angefragt wurde, sagte er zu. «Der Zeitpunkt hat gestimmt, beruflich und privat.»

Turbulente Zeiten

Viel Zeit blieb dem damals 51-jährigen Wirtschaftsinformatiker nicht, langsam ins Amt reinzukommen. Er übernahm die ARA- und Wasserversorgung von einer langjährigen Gemeinderätin, die ein Jahr nach den Wahlen überraschend zurückgetreten war. Nach zwei Gemeinderatssitzungen trat der Finanzchef zurück, sodass Marcel Kolly temporär mit einer Ratskollegin auch dieses Ressort übernahm. Die Finanzen behielt er dann auch. Kurz darauf folgte der Rücktritt zwei weiterer Mitglieder. «Es war nicht einfach», sagt er. «Denn es war kaum mehr jemand dabei, der Erfahrung hatte.»

Marcel Kolly übernahm nach knapp einem halben Jahr im Amt die Aufgabe des Syndics, weil niemand anderes dazu bereit war, und versuchte, Ruhe in das Gremium hineinzubringen. «Ich habe bald gemerkt, dass wir ein Team sind, mit dem man konstruktiv zusammenarbeiten kann.» Er hat sich nicht getäuscht. «Die erste Periode stand noch unter dem Motto Zusammenraufen. Aber ab der zweiten Legislatur konnten wir vieles umsetzen.»

Es habe immer neue Projekte gegeben, etwa die Sanierung der Turnhalle, auf die er stolz ist. «Ich fand es interessant, Einblicke in das Hintergrundgeschehen einer Gemeinde zu bekommen und etwas bewirken zu können.» Er habe den Schritt in die Gemeindepolitik deshalb nie bedauert. Er sei ein Lösungsfinder, sagt Marcel Kolly über sich selbst:

Manchmal kann ich dabei ziemlich hartnäckig sein, schon fast unnachgiebig.

Vorwärtsschauen

Bei einem Grossteil der Geschäfte seien die Bürger denn auch der Empfehlung des Gemeinderates gefolgt. Einzig der Kauf der Liegenschaft Burg, um darauf Wohnungen und Gewerberaum im Dorfzentrum zu erstellen, ist 2008 nicht durchgekommen. «Ich bin nicht nachtragend. Es macht keinen Sinn, demokratisch gefällte Entscheide zu hinterfragen. Man muss vorwärtsschauen und aus dem, was man hat, das Beste machen.» Mit dem Kompromiss, einer finanziellen Beteiligung der Gemeinde an der Genossenschaft Burg, kann Marcel Kolly deshalb heute gut leben.

Herzensangelegenheit

«Uns ging es damals vor allem darum, den Dorfladen zu erhalten. Und das ist uns gelungen.» Ein Laden sei ein wichtiger sozialer Treffpunkt. Ihm liege die Zukunft der Gemeinde sehr am Herzen. «Das ist mein Dorf, ich kenne die Leute, ich lebe hier», sagt er mit Überzeugung. Und: «Ich bin Präsident des Fanclubs von Rechthalten», sagt er mit einem Lachen. Das Leben über der Nebelgrenze, mit dem das höchstgelegene Sensler Dorf wirbt, sei nicht bloss ein Spruch, sondern eine Art Lebensgefühl.

Aus den gleichen Beweggründen, wie er es für den Laden tat, hat er sich für einen gemeinsamen Schulkreis mit St. Ursen eingesetzt. «Damit wir die Schule im Dorf halten können. Sie ist die Seele einer Gemeinde.»
Und 2010 hat er dafür gekämpft, dass Sozialdienst und Amtsvormundschaft in Rechthalten bleiben und nicht nach Giffers ziehen. «Das haben wir nicht geschafft. Ich bin heute überzeugt, dass dies ein negativer Schlusspunkt in Bezug auf die regionale Bedeutung von Rechthalten war. Rechthalten hat in den letzten Jahren unter anderem mit der Aufgabe des Friedensgerichts und mit der Schliessung des Zivilstandsamtes viel an Einfluss verloren.»

Der Laden, die Schule, der Werkhof des Staatsforstbetriebs Sense und die Verwaltung des 2. Forstkreises Sense-See hätten eine Trendwende eingeläutet, sagt Marcel Kolly. Er hoffe, dass das aktive Vereinsleben und die gute Dorfgemeinschaft erhalten bleiben. «Entweder eigenständig oder in einem Verbund mit anderen Gemeinden.» Eine mögliche Fusion war 2014 angedacht, ist aber nicht weiterverfolgt worden. Wie lange der eigene Weg angesichts der wachsenden regionalen Aufgaben noch möglich ist, kann er nicht sagen.

Komplexer und bürokratischer

In den letzten Jahren sei die Gemeindearbeit komplexer geworden. Alleine die Gesetze im Bereich Bauen und Raumplanung seien von einem Laien kaum mehr zu durchblicken. «Und es gibt dauernd neue Bestimmungen.» Für eine kleine Gemeinde wie Rechthalten ohne vollamtlichen Bauverwalter heisse das, dass sich der Gemeinderat auch privat informieren müsse, um zum Beispiel bei der Regionalplanung und beim Arbeitszonenmanagement mitreden zu können. Er habe auch den Eindruck, dass die Bürokratie zugenommen habe. «Man verkehrt nur noch schriftlich, statt sich an einen Tisch zu setzen und die Sache persönlich auszudiskutieren.» Manchmal habe er die Bürde der Verantwortung gespürt, sagt er, schlaflose Nächte habe er aber nie gehabt.

Jetzt aber will er einen Schritt zurücktreten. Er werde 65 und möchte endlich wieder einmal spontan etwas unternehmen, ohne sich nach Terminen richten zu müssen. Er hat sich auch fest vorgenommen, sich von seiner alten «Krankheit» zu kurieren: nämlich, dass er überall, wo er mitmachte, früher oder später im Vorstand oder auf dem Präsidentenstuhl landete.

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