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Schokoladenpark in Broc könnte den Klimazielen widersprechen 

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Das Maison Cailler soll bis 2025 mit einem Schokoladenpark erweitert werden. Das Projekt könnte Auswirkungen auf das Klima, die Natur und die Mobilität haben. Darauf weist der Staatsrat als Antwort auf eine Anfrage hin.

Im Greyerzbezirk stehen einige Projekte in den Startlöchern. Unter anderem das Projekt für einen Schokoladenpark in Broc. Dieser soll das Maison Cailler als eine Art Freizeitpark erweitern und rund 80 Millionen Franken kosten. In einem ersten Schritt soll dieses Jahr die Fabrik in Broc umgebaut werden. 2025 soll bereits die Eröffnung des Schokoladenparks erfolgen (die FN berichteten).  

Die Idee, aus Broc und dem Greyerzbezirk eine Welthauptstadt der Schokolade zu machen, hat bei vielen Begeisterung ausgelöst. Wie die Anfrage der beiden Grossräte Eric Barras (SVP, Châtel-sur-Montsalvens) und Bruno Clément (Die Grüne, Charmey) zeigt, lässt das Projekt doch einige Fragen offen. Sie wollen vom Staatsrat wissen, wie das Projekt mit dem Klimaschutz und dem überlasteten Mobilitätsnetz vereinbar ist. 

Autozugang einschränken

In seiner Antwort weist der Staatsrat darauf hin, dass es schwierig sei, sich zu einem Dossier zu äussern, das die Projektträger noch nicht zur Prüfung eingereicht haben. Er gibt jedoch zu bedenken: «In seiner jetzigen Form könnte der Schokoladenpark den Klimazielen des Kantons zuwiderlaufen.» Denn ein Projekt dieser Grössenordnung verursache zusätzliche Treibhausgasemissionen. Die Klimaziele des Kantons sehen aber vor, dass diese Emissionen bis 2030 um 50 Prozent verringert werden und bis 2050 Netto-Null erreichen. 

Das Maison Cailler verzeichnete 2022 rund 373000 Besucherinnen und Besucher. Langfristig sollen es über eine Million werden. Mindestens die Hälfte werde zwar mit der Bahn oder dem Bus anreisen, trotzdem sei mit einer Zunahme des motorisierten Individualverkehrs innerhalb des Kantons zu rechnen. Laut Staatsrat würden die Emissionen des Verkehrs anfänglich um 0,4 Prozent bis 0,7 Prozent zunehmen. Langfristig gesehen handle es sich aber um eine Zunahme von 1 Prozent. 

Eine mögliche Lösung für dieses Problem bietet der Staatsrat gleich selbst: Um die Zunahme des Verkehrs teilweise zu vermeiden, könne der Zugang zum Park hauptsächlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen werden. «Der Zugang sollte für Autos so weit wie möglich eingeschränkt werden.» 

Vor diesem Hintergrund betont der Staatsrat, dass der Bau der geplanten Parkierungsanlage mit 500 Plätzen gründlich geprüft werden soll. Denn diese soll auf Landwirtschaftsflächen errichtet werden. Zur Verwirklichung wäre eine Einzonung nötig. Zudem müsse bei Fruchtfolgeflächen zuerst geprüft werden, ob das Projekt einem objektiven Bedarf entspricht. Letztendlich gehe es um eine Interessensabwägung. 

Auswirkung auf Mobilität

Nebst der Auswirkung auf das Klima sprechen die Grossräte auch die Mobilität an. Sie befürchten, dass es zu vollen Zügen und mehr Strassenverkehr kommen könnte. Der Staatsrat betont, dass es zu diesem Projekt eine Analyse zu Verkehr und Mobilität geben wird. Die Bahnhaltestelle «Broc-Fabrique», bei der der Park entstehen soll, soll ab August dieses Jahres durch den Regioexpress von Bern über Freiburg nach Broc bedient werden. Ausserdem sei Broc seit Dezember 2022 direkt im Stundentakt mit den wichtigsten Greyerzer Tourismusorten verbunden. Der Staatsrat gibt Entwarnung: Im Fall einer höheren Auslastung aufgrund der hohen Besucherzahlen können 150 Meter lange Regioexpresszüge eingesetzt und die Taktung der Busse erhöht werden. 

Natur nicht beeinträchtigen

Eine weitere Schwierigkeit, die die Grossräte ansprechen, sind die Auswirkungen auf den Jaunbach und das Auengebiet von nationaler Bedeutung. Der geplante Schokoladenpark befindet sich nämlich teilweise in diesen Gebieten. Der müsse geprüft werden, ob das Projekt der Naturschutzgesetzgebung entspricht. Es darf nämlich der Erhaltung der auentypischen einheimischen Pflanzen- und Tierwelt nicht zuwiderlaufen, den Gewässer- und Geschiebehaushalt nicht verändern und die Erhaltung der geomorphologischen Eigenart ermöglichen. Generell müsse das Projekt so gestaltet werden, dass geschützte Arten – Fauna und Flora – nicht beeinträchtigt werden. 

Trotz aller Schwierigkeiten hebt der Staatsrat drei mögliche positive Entwicklungen, die das Projekt mit sich bringen würde, hervor. Nebst den bedeutenden finanziellen Investitionen, die zahlreichen Freiburger Unternehmen zugutekommen, würde auch die Marke Cailler bekannter gemacht werden. Das würde dazu beitragen, die industriellen Arbeitsplätze im Unternehmen zu stärken und auch neue Stellen zu schaffen. 

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