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Schritt für Schritt an die Spitze

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Als einzige Freiburgerin hat Larisa Müller mit dem Schweizer Nationalteam an der U19-Unihockey-WM teilgenommen. Für die Verteidigerin der Wizards Bern Burgdorf war es der magische Höhepunkt einer erfolgreichen und ereignisreichen Saison.

Für eine Medaille hat es Larisa Müller und der Schweizer U19-Nati an der Unihockey-WM in Finnland knapp nicht gereicht. Im Spiel um Bronze verloren die Schweizerinnen gegen Tschechien 1:5, nachdem sie im Halbfinal die Weltnummer eins und den späteren Weltmeister Schweden an den Rand einer Niederlage gebracht hatten (3:4). «Es ist schon etwas ärgerlich, dass wir mit leeren Händen dastehen, denn im Halbfinal hatten wir bei mehreren Posten- und Lattenschüssen ziemlich viel Pech», sagt die 18-Jährige. Auch wenn die Schweiz weiter auf die erste WM-Medaille nach 2016 warten muss, überwogen bei der Stadtfreiburgerin die positiven Gefühle, als sie am späten Montagabend aus Lahti heimkehrte. «Die angestrebte Medaille haben wir zwar verpasst, trotzdem dürfen wir stolz sein, dass wir gegen Schweden so nahe dran waren.»

Den Durchbruch geschafft

Das Turnier im hohen Norden war für Müller die erste Weltmeisterschaft und der krönende Höhepunkt einer erfolgreichen Saison. Einer Saison, in der sich die Freiburgerin in der NLA durchsetzen konnte. Bei den Wizards Bern Burgdorf gehörte sie Anfang Saison zum Förderkader, bestritt mit dem Fanionteam die Saisonvorbereitung und trainierte auch während des Jahres mit. Das Hauptteam von Müller war jedoch die U21A, wo die Verteidigerin in 29 Partien 14 Scorerpunkte (10 Tore) erzielte und Ende Saison den Schweizer Vizemeistertitel holte. Weil der NLA-Kader der Wizards aber relativ knapp war und einige Spielerinnen verletzt ausfielen, kam die 18-Jährige in den letzten paar Partien der Regular Season unerwartet zum Einsatz. Dabei schlug sie sich so bravourös, dass sie in den anschliessenden Playoffs in jedem Match auf dem Feld stand, wenn sie nicht bei den U21 engagiert war. Auch dann, wenn keine Personalnot mehr herrschte. «Larisa hat ihre Chance gepackt», ist Burgdorfs Headcoach André Seiler voll des Lobes für seine junge Spielerin. «Sie ist in der Defensive, wenn sie unter Druck steht, unheimlich stark am Ball. Sie hat gute Skills, ist agil und schnell und getraut sich, ein Eins-gegen-eins zu nehmen.» Es brauche Verteidigerinnen, die solche Duelle annehmen und gewinnen würden.

Larisa Müller.
Bild: Marc Reidy

Eine Umkleidekabine für sich allein

Bevor sich Larisa Müller dem Unihockeystock und dem Lochball verschrieben hat, spielte sie mit Eishockeyschläger und Puck. «Meine Schwester, ein paar unserer Cousins und ich haben alle gleichzeitig mit Eishockey angefangen», erzählt sie. «Das hat mir aber nicht so gefallen. Deshalb war ich ganz froh, als später ein Cousin ins Unihockey wechselte und ich mit ihm gehen konnte.» Während die zwei Jahre jüngere Schwester Norina – inzwischen Mitglied der Schweizer U18-Eishockeynati – der rutschigen Unterlage treu blieb, zog es Larisa als Achtjährige auf den harten Hallenboden der Turnhalle Leimacker.

In Düdingen lernte das Mädchen inmitten von Knaben, sich zu behaupten. Und auch als sie zu Floorball Freiburg ging, spielte sie fast ausschliesslich mit und gegen Jungs. Mit 14 zog es Müller zu Aergera Giffers, wo sie erstmals in einem reinen Mädchenteam spielte. «Es war eine ganz neue und gewöhnungsbedürftige Erfahrung, nicht mehr eine ganze Umkleidekabine für mich allein zu haben», erzählt sie mit einem Lachen. «Eines Tages habe ich realisiert, dass ich nicht nur U21B spielen möchte, sondern U21A und später mal NLA. Also wechselte ich zu Burgdorf.»

Larisa Müller.
Bild: Marc Reidy

Neue Generation von Spielerinnen

Um in Bern sportlich voranzukommen, muss Müller einigen Mehraufwand auf sich nehmen. Fünfmal pro Woche fährt die Stadtfreiburgerin, die an der Fachmittelschule das letzte Jahr absolviert und im Sommer die Fachmatura Pädagogik in Angriff nimmt, mit dem Zug nach Burgdorf ans Training. 80 Minuten braucht sie für einen Weg. «Ich habe immer versucht, im Zug Hausaufgaben zu machen. Und abends sind mich meine Eltern abholen kommen.»

Die Unterstützung der Eltern und des Umfelds sei unerlässlich, wenn man es heute im Unihockey an die Spitze schaffen wolle, sagt Burgdorfs Headcoach André Seiler. «Die Eltern müssen bereit sein, ihr Kind von A nach B zu fahren und es finanziell zu tragen. Wenn sie stattdessen wollen, dass ihr Sprössling möglichst rasch einen Lehrabschluss macht und dann einen richtigen Lohn nach Hause bringt, wird das nichts. Heute muss man auch im Unihockey die Priorität auf den Sport legen.» Die heutige Generation von Spielerinnen wachse in dieses Verständnis hinein und trage dieses neue Leistungsdenken auch in die Nati.

Zwei Morgentrainings im Regionalen Leistungszentrum Bern in Burgdorf sowie drei Abendtrainings und zwei Athletiktrainings mit den Wizards absolviert Larisa Müller. «Burgdorf legt sehr viel Wert auf Nachwuchsförderung», sagt sie. «Für die nächste Saison integriert der Verein Spielerinnen mit 2007er-Jahrgängen ins NLA-Team.» Daneben haben die Wizards aber auch vier neue Ausländerinnen und arrivierte Spielerinnen engagiert. «Die braucht es, damit die Jungen daneben wachsen können», sagt Seiler.

Larisa Müller an der U19-Unihockey-WM in Finnland.
Florian Büchting/IFF

Schritt für Schritt

Wachsen und reifen muss auch Larisa Müller. Dass die 18-Jährige im März ihren ersten NLA-Vertrag unterschrieben hat, ist noch keine Garantie, dass sie im Fanionteam zum Einsatz kommen wird. «Ich muss in jedem Training und in jedem Match beweisen, dass ich einen Platz in der NLA verdiene», ist sie sich bewusst. Sie kenne aber einige Spielerinnen, die bei Burgdorf den Schritt von den Juniorinnen nach oben geschafft haben. «Ich bin zuversichtlich, dass mir dies auch gelingen kann.» Diesen Optimismus teilt auch ihr Headcoach Seiler. «Larisa ist eine fleissige und lernbegierige Arbeiterin, die alles aufsaugt, was man ihr sagt. Sie ist aber fast zu schüchtern, sie muss noch lernen, lauter und präsenter zu werden und mehr Selbstsicherheit erlangen.»

Die junge Freiburgerin weiss, was sie kann, und was (noch) nicht. Sie träumt davon, eines Tages für das Schweizer Nationalteam A aufzulaufen und im Ausland zu spielen. Sie weiss aber auch, dass sie Schritt für Schritt gehen muss. «Zuerst muss ich mich in der NLA etablieren und eine tragende Rolle übernehmen. Alles andere kommt dann von selbst, wenn meine Leistungen stimmen.» Headcoach Seiler traut seinem Schützling jedenfalls zu, dass sie ihre Träume dereinst erreichen kann. «Ein Wechsel ist aber immer einfacher, wenn man angefragt wird, als wenn man selbst anfragen muss.»

In der Nati steht Larisa Müller als nächster Schritt der altersbedingte Wechsel zu den U23 bevor. Die WM in Finnland war ihre erste und zugleich letzte mit dem U19-Nationalteam. «Bei den U23 sind mehr Jahrgänge zusammen, die meisten Spielerinnen sind älter als ich und verfügen über mehr NLA-Erfahrung. Es wird eine Herausforderung, mich durchzusetzen, aber ich mag Herausforderungen», sagt sie. Sollte ihr das nicht auf Anhieb gelingen, «dann bedeutet das nicht, dass ich weg bin vom Fenster. Wenn es nicht auf Anhieb klappt, kann man sich immer wieder zurückkämpfen».

Zurück ins normale Leben

Vorerst gilt der Fokus der 18-Jährigen ihren Abschlussprüfungen an der Fachmittelschule. «Dass ich so kurz vor den Prüfungen fast eineinhalb Wochen weg war mit der Nati, war sicherlich nicht ideal. Aber die WM wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen.» Die Erlebnisse von Finnland wirken bei Müller aber immer noch nach. «Acht Tage lang hat sich alles nur ums Unihockey gedreht, ich musste nicht überlegen, was ich anziehe, wann ich esse, wann ich ins Bett gehe. Alles war vorbestimmt.» Die fünf WM-Spiele innerhalb von fünf Tagen seien vor allem mental sehr hart gewesen. «Am Nachmittag haben wir gespielt, am Abend gab es schon wieder Theorie und Vorbereitung auf den nächsten Match. Das ganze Adrenalin zu verarbeiten, wieder einen normalen Tagesrhythmus zu finden und den Fokus auf die Schule zu richten, war nicht so einfach.»

Vier Wochen lebt Larisa Müller nun mehr oder weniger unihockeyfrei, dann beginnt für sie die Saisonvorbereitung mit den Wizards Bern Burgdorf. Ab da wird sich zeigen, ob die kommende Saison wieder so magisch wird wie die letzte. Die Chancen stehen jedenfalls gut.

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