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Schweiz-Besuch von Kardinalsstaatssekretär Pietro Parolin endet in Freiburg

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Die Schweiz und der Vatikan feiern 100 Jahre diplomatische Beziehungen. Der Staatssekretär des Vatikans, Kardinal Pietro Parolin, hat sich darüber mit Aussenminister Ignazio Cassis an der Uni Freiburg ausgetauscht.

Verglichen mit anderen Auslandsreisen gleicht der Besuch von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in der Schweiz einem Spaziergang. In der Schweiz muss der Kardinal keine Katholiken massregeln, die aus römischer Sicht zu viel Unruhe stiften, wie bei seinem Deutschland-Besuch im Juni. Und in der Schweiz liegt noch keine grössere Missbrauchsstudie vor, die bei Parolins kürzlichem Frankreich-Besuch für Empörung sorgte. Details über den Beginn eines Schweizer Pilotprojekts sollen im Frühling 2022 kommuniziert werden.

Von den Herausforderungen der katholischen Kirche in der Schweiz bekommt der Kardinal bei seinem dreitägigen Besuch anlässlich von 101 Jahren diplomatischen Beziehungen zwischen Bern und Rom, der am Montag mit einem Kolloquium an der Universität Freiburg endete, wenig mit.

Diskreter Kloster-Besuch

Der Kardinalstaatssekretär flog am Samstagnachmittag mit einer Swiss-Maschine nach Zürich und zog sich diskret ins Benediktiner-Kloster Einsiedeln zurück. Am Sonntag feierte er dort ein Pontifikalamt und würdigte Einsiedeln als «Oase des Friedens» und «eines der bedeutendsten Heiligtümer Europas». Später ging es mit den Schweizer Bischöfen zum Wallfahrtsort des Schweizer Nationalheiligen Niklaus von Flüe – ebenfalls diskret. Medienvertreter waren wegen des privaten Charakters der Wallfahrt nicht zugelassen.

Mahnende Worte aus Rom für die Schweizer Bischöfe hat es dem Vernehmen nach nicht gegeben. Die kommen, falls überhaupt, Ende November, wenn die Bischöfe zum Ad-limina-Besuch nach Rom reisen. Differenzen gibt es durchaus, etwa über die Kritik an der Instruktion der Klerus-Kongregation im Jahr 2020.

Begegnung mit Aussenminister Cassis

Wie gut die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Heiligen Stuhl sind, zeigte sich in den Begegnungen mit Aussenminister Ignazio Cassis. Am Montagvormittag haben die beiden in Bern eine Erklärung unterzeichnet. Die Zusammenarbeit solle vertieft werden, etwa bei Frieden und Menschenrechten oder dem Einsatz für religiöse Minderheiten.

Auch später bei einem Kolloquium der Universität Freiburg über die wechselvolle Geschichte der diplomatischen Beziehungen erinnerte Cassis an die Prioritäten der Schweizer Aussenpolitik. Zu diesen gehörten zurzeit die Kandidatur für einen nichtständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat.

Hoffnung auf Unterstützung

Auch wenn der Bundesrat es nicht explizit formuliert: Durch die Blume wird klar, dass er sich Unterstützung vom Heiligen Stuhl und seinem weltweiten Netzwerk erhofft. «Mir haben Kollegen aus der ganzen Welt gesagt: Die zwei besten diplomatischen Korps sind jene der Schweiz und des Vatikans», sagte Cassis.

Die Schweiz ist seit 2002 Mitglied der Vereinten Nationen. Erstmals kandidiert die Eidgenossenschaft für einen zweijährigen nichtständigen Sitz im wichtigsten UNO-Gremium. Die Wahlen finden im Juni 2022 in New York statt. Der Heilige Stuhl ist als Ständiger Beobachter der Vereinten Nationen nicht stimmberechtigt. Laut Experten wirkt er im Hintergrund aber immer wieder mit, um Mehrheiten zu gewinnen.

Der Kardinalstaatssekretär verdankte in Freiburg den Einsatz der Schweizergarde, die den Papst beschützt. Cassis erwiderte in Freiburg: «Wir dürfen den PR-Effekt der Schweizergarde nicht unterschätzen.» Die Schweizergarde habe eine noch grössere Ausstrahlung als die berühmten roten Schweizer Taschenmesser.

Treffen mit Reformierten

Und die Reformierten? Die hatten im Vorfeld skeptisch auf den Beschluss reagiert, dass die Schweiz eine eigene Vatikan-Botschaft erhält. Trotz omnipräsenter Schweizergarde muss aktuell der Schweizer Botschafter in Slowenien die Beziehungen zum Heiligen Stuhl pflegen.

Der Kardinalsstaatssekretär besuchte am Montag die Synode der Reformierten in Bern und lernte so eine andere Seite der Schweizer Kirchenlandschaft kennen: Ordinierte und Nichtordinierte, Frauen und Männer, Jüngere und Ältere «treffen demokratische Entscheide über die Zukunft der Kirche», sagte die oberste Schweizer Reformierte, Rita Famos. Dieses «Schweizer Erfolgsmodell» verkörpere ebenso viel Swissness «wie die viel gerühmte Schweizergarde».

Dass sie den zweitwichtigsten Mann in der römischen Kurie damit überzeugt hat, darf bezweifelt werden. Aber als Profi-Diplomat liess sich Parolin nichts anmerken.

Kommentar (1)

  • 09.11.2021-Odermatt

    Wer die Schweizergarde mit der Ausstrahlung von einem Schweizer-Taschenmesser vergleicht hat keine Ahnung was die Schweizergarde leistet und was für ein Ansehen sie weltweit geniesst!!

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