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Schweizer Tennis-Geschichte geschrieben

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Schweizer Tennis-Geschichte geschrieben

Sensationeller Roger Federer gewinnt Wimbledon-Titel

Roger Federer hat die Geschichte des Schweizer Sports um ein grosses Kapitel bereichert. Der Baselbieter gewann den Wimbledon-Final mit 7:6, 6:2, 7:6 gegen Mark Philippoussis und sicherte sich mit 21 Jahren den bedeutendsten Titel im Welttennis.

Als um 16.06 Lokalzeit der Backhand-Cross-Return von Mark Philippoussis im Netz landete, begann für Roger Federer ein weiteres Märchen. Fast ungläubig sank er in die Knie und liess nach dem Shakehands seinen Emotionen auf dem Stuhl freien Lauf. Wenig später, als er die begehrteste und wohl schönste Trophäe im Welttennis in Händen hielt, wurde er im Siegerinterview mit Sue Barker noch einmal von den Emotionen übermannt: «Als Junge habe ich immer gescherzt, ich würde das Turnier einmal gewinnen. Und jetzt bin ich hier. Das ist grossartig», sagte er mit gebrochener Stimme vor der Gratulationstour vor Fotografen und Publikum. Eine Stunde später hatte er sich wieder gefasst: «Das waren wohl die emotionalsten Minuten meiner Karriere», so Federer.

Federer packte im Final wie schon im Halbfinal gegen Andy Roddick noch einmal sein ganz grosses Repertoire aus. Er begeisterte die Zuschauer immer wieder mit schier unglaublichen Schlägen und siegte auch in dieser Höhe verdient. Nebst den Vorteilen dank der kompletteren Spielanlage retournierte er auch besser und musste seinem Gegner keinen einzigen Breakball zugestehen.

Allerdings hatte Federer – trotz seiner allgemeinen Dominanz – in den entscheidenden Momenten des ersten Satzes, wie schon gegen Roddick auch ein wenig Glück: Philippoussis führte im Tiebreak 4:3 und vergab dann hintereinander zwei relativ leichte Vorhandbälle, die ihm Minibreaks und vielleicht sogar den Satzgewinn eingebracht hätten.

Wahrscheinlich hätte aber auch ein Satzrückstand nichts am Ausgang der Partie geändert, denn Roger Federer ist mittlerweile mental zu gefestigt, als dass er sich durch kleinere Missgeschicke aus der Bahn werfen liesse. Ab dem zweiten Satz regierte dann nur noch er und hätte die Entscheidung schon früher herbeiführen können: Bei 1:1 wurde bei einem Breakball unglücklich gegen ihn entschieden, bei 5:5 konnte er dann zwei Breakbälle nicht nützen.

Von der Hölle in den Himmel

Innerhalb der letzten Woche durchlebte Roger Federer die ganze Bandbreite der Emotionen. Am Montag stand er im Achtelfinal gegen Feliciano Lopez wegen eines Hexenschusses kurz vor der Aufgabe, am Donnerstag profitierte er im Viertelfinal gegen Sjeng Schalken von einer starken Fussverletzung seines Gegners, ehe er am Wochenende zwei Tennis-Galas erster Güteklasse bot und so das Turnier im ganz grossen Stil beendete. Federer gab im Turnierverlauf nur einen Satz ab (gegen Mardy Fish), vor ihm war dies zuletzt 1996 Richard Krajicek gelungen.

Wimbledon-Faible

Nach dem Triumph hörte man oft, Federer werde in der Lage sein, die unglaubliche Leistung von Pete Sampras (7 Wimbledon-Titel) zu übertreffen. Davon will der Schweizer aber richtigerweise noch nichts wissen: «Ich habe jetzt einen Siebtel seiner Titel. Ich bin nur stolz, auf der Recordtafel zu sein.» Federers Affinität zum Turnier an der Church Road erlaubt aber tatsächlich grosse Hoffnungen; bereits zum dritten Mal verlässt er London mit starken Emotionen (nach dem Junioren-Double 1998 und dem Sieg über Pete Sampras 2001). Der vierte Spieler nach Björn Borg, Pat Cash und Stefan Edberg, der nach den «Kleinen» auch bei den Aktiven triumphiert, lässt keine Zweifel offen, was ihm dieses Turnier bedeutet: «Für mich ist es das schönste Turnier, das ich gewinnen kann.»

Jetzt ein Superstar

Federer hat nun nicht nur erstmals die immensen internationalen Vorschusslorbeeren gerechtfertigt, er zählt mit einem Schlag auch zu den grössten Figuren im Schweizer Sport. Fortan ist der jetzt schon beste Schweizer Tennisspieler aller Zeiten in einem Atemzug mit den Tour-de-France-Siegern Ferdy Kübler und Hugo Koblet, den Ski-Olympiasiegern Bernhard Russi, Marie-Theres Nadig, Pirmin Zurbriggen, Vreni Schneider und Simon Ammann, der Alinghi-Crew oder der fünffachen Major-Siegerin Martina Hingis zu nennen.

Angenehme Nebenprodukte von Federers Erfolgen in London sind ein Preisgeld von 1,293 Millionen Franken, die direkte Qualifikation für das Masters in Houston im November, Platz 1 im Champions Race sowie ein Vorrücken im Entry Ranking von Platz 5 auf 3. Zudem ist er nun auch in der Position, mit einer geglückten US-Tournee (bei gleichzeitigen nicht optimalen Leistungen von Andre Agassi) erstmals auch in dieser Technischen Weltrangliste den Sprung nach ganz oben zu schaffen. Daran dachte er gestern aber nach dem 50. Saisonsieg (und 5. Titel) vor der angenehmen Pflichtübung «Champions Diner» nicht im entferntesten: «Ich bin jetzt einfach leer und brauche wohl eine Weile, um dies zu verarbeiten.» Die Pause sei ihm gegönnt. Si

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