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«Sich als Bester zurückziehen ist hart»

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Kurz nach elf Uhr gestern Vormittag begrüsst Peter Wüthrich zwei Journalistinnen vor dem Freiburger Rathaus. Er ist da, um seinen Rückzug von den Staatsratswahlen schriftlich zu bestätigen und so Stéphane Peiry (SVP) den Vortritt zu überlassen. Den Humor hat Peter Wüthrich deswegen nicht verloren, doch als Bester der im ersten Wahlgang Nichtgewählten nicht mehr antreten zu dürfen, das wurmt ihn.

 

Peter Wüthrich, wie geht es Ihnen?

Lustig ist es nicht, die eigene Kündigung unterschreiben zu müssen. Als ich am Montagabend erfahren habe, dass die SVP nur auf Peiry setzen will, war ich sauer. Mittlerweile konnte ich bereits zwei Nächte darüber schlafen. Meine Gedanken gehen aber an die Stimmbürger, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben. Ich habe in der Broye 63 Prozent der Stimmen gemacht und auch im Sense- und Seebezirk gut abgeschnitten. Für diese Leute tut es mir leid.

Sie ziehen Ihre Kandidatur aufgrund der Vereinbarung mit SVP und CVP zurück. Haben die Leute Mühe, das zu verstehen?

Ja, das ist schwer zu verstehen, das sehe ich an den unzähligen Reaktionen, die ich erhalten habe. Meine Wähler möchten natürlich, dass ich weitermache. Einige sagen mir, dass wir mit der Vereinbarung den Volkswillen umgehen. Das tun wir nicht gerade, aber wir beeinflussen ihn. Wir machen aus Majorz-, eine Art Proporzwahlen. Aber ich habe die Vereinbarung in Kenntnis der Sache unterschrieben. Daran werde ich mich nun halten.

Das tun Sie aber nicht gerne.

Es würde mir leichter fallen, hätte ich am Sonntag nicht das beste Resultat aller Nichtgewählten erreicht. Dass ich mich nun so zurückziehen muss, ist hart für mich; aber auch für meine Entourage, die mich unterstützt hat.

Sie haben am Dienstagabend gesagt, dass Sie den Entscheid der SVP nicht nachvollziehen können.

Rein taktisch ist er schwierig zu verstehen, wenn man an das gemeinsame Ziel denkt, einen fünften Sitz in der Regierung zu ergattern. Es hätte ja auch die Möglichkeit gegeben, dass Peiry und ich gemeinsam antreten. Aber die SVP weiss, dass ich durch meine Zweisprachigkeit im deutschsprachigen Kantonsteil mehr Stimmen geholt hätte. Und dank meines Einsatzes für Behinderte und meines Humanismus hätte ich auch mehr Stimmen bei der CVP und den Linken geholt.

Werden Sie den Wahlkampf von Stéphane Peiry nun unterstützen?

Ich werde sicher nichts gegen Peiry machen. Seine Kampagne zu unterstützen ist aber die Aufgabe jener, die im ersten Wahlgang gewählt wurden.

Sie galten lange als Listenfüller: Wären Sie überhaupt bereit gewesen, das Amt des Staatsrates anzunehmen?

Dass ich Listenfüller war, das haben nur die Journalisten gesagt. Ich habe mich nie so gesehen. Ich wusste, dass ich in der Broye, wo ich zehn Jahre Ammann von Domdidier war, und im Seebezirk, wo ich mehrere Jahre gearbeitet habe, viele Stimmen holen kann. Im letzten halben Jahr konnte ich mich zudem vielerorts bekannt machen. Deshalb habe ich sogar damit gerechnet, dass ich mich vor Olivier Curty positionieren könnte.

Der Wahlkampf hört für Sie mit einem Frust auf: Können Sie dem Ganzen doch etwas Positives abgewinnen?

Ja. Das Resultat als solches kann mir niemand nehmen. Auf dieses bin ich auch sehr stolz. Ich habe viel gelernt, hatte gute Begegnungen und konnte mein Netzwerk ausbauen.

Wie sieht es mit einer erneuten Staatsratskandidatur in fünf Jahren aus?

So weit habe ich noch nicht gedacht. Ich werde in diesem Jahr 54, ob ich mit 59 Jahren noch antreten will, weiss ich nicht. Aber es geht weiter: Ich werde mit Zuversicht und Motivation die neue Legislatur als FDP-Fraktionspräsident im Grossen Rat beginnen und mich weiterhin für meine Anliegen und die FDP einsetzen.

Vereinbarung

Vereint zur Mehrheit gelangen

Die Vereinbarung zwischen CVP, FDP und SVP geht auf die Staatsratsersatzwahlen 2013 zurück: Damals unterstützten FDP und SVP die Kandidatur von Jean-Pierre Siggen (CVP). Die drei Parteien verabredeten, auch bei den Staatsratswahlen 2016 gemeinsam anzutreten. Ihr Ziel: Fünf Sitze in der Regierung erreichen; wovon jede verbündete Partei mit mindestens einem Gewählten vertreten sein soll. Sie legten fest, dass für den ersten Wahlgang maximal sieben Personen antreten dürfen und für den zweiten noch fünf; aus jeder Partei mindestes eine. Da im ersten Wahlgang bereits drei CVP-Vertreter und ein FDP-Vertreter gewählt wurde, konnte die SVP für den zweiten Wahlgang entscheiden, ob sie alleine oder mit dem verbleibenden FDP-Mann Peter Wüthrich antreten will.

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