Als Vater des im FN-Artikel erwähnten jungen Tennisspielers stimmen mich die Aussagen von Staatsrat Jean-Pierre Siggen doch sehr nachdenklich. «Wir bieten gute Rahmenbedingungen – aber vielleicht gibt es die beste Sport- oder Kunstausbildung anderswo.» Mit diesem Satz akzeptiert er, dass sich unser Kanton in diesem Bereich im besten Fall mit einer Position in der Liga B zufriedengibt. Weiter meint Siggen: «Es gibt im Leben noch anderes als Sport, wir möchten, dass die Jugendlichen dies erkennen.» Hallo? Diese Aussage ist eine Diffamierung aller Sporttreibenden, nicht nur der vermeintlich talentierten Sportschüler. Ganz nach dem Motto: «Lernt und macht besser etwas Anständiges!» Verwirrt hat mich Siggen auch mit der Aussage: «Den Sport können sie nicht ewig ausüben.» Ist es nicht der Sport, egal ob Leistungs- oder Breitensport, den man zeitlebens betreiben kann und sollte? Ist es nicht der Sport, der uns bis ins hohe Alter körperlich und geistig fit hält, menschlich weiterentwickelt, uns gesellschaftsfähig macht?
«Es erreichen nicht alle, die als Talente angesehen werden, ein wirklich hohes Niveau», fügt Siggen an. Ja, das mag absolut stimmen. Aber wird jeder gute Physik- oder Matheschüler schlussendlich Ingenieur oder Nobelpreisträger? Herr Siggen nennt als weiteres Argument für die Ablehnung der drei erwähnten Gesuche für die Übernahme der ausserkantonalen Schulkosten, dass die finanziellen Mittel beschränkt seien. Wenn nun die Eltern diese Kosten selber tragen müssen und so den Jugendlichen ein Liga-A-Umfeld zur Weiterentwicklung bieten wollen, wäre es doch interessant zu wissen, wohin denn der Anteil unserer bezahlten Steuergelder für den nicht in Anspruch genommenen Schulunterricht im Kanton Freiburg fliesst? Sparen beim Staat ist vernünftig – aber wohl kaum in diesem Bereich …
