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Skepsis gegenüber Master in Medizin

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Der Freiburger Grosse Rat wird sich im Rahmen einer Diskussion am Mittwoch darüber austauschen, inwiefern mit politischen Massnahmen dem Hausarztmangel im Kanton begegnet werden kann. Mit dem Aufbau eines Masterstudiums an der Universität inklusive Lehrstuhl für Hausarztmedizin und mit der Einrichtung von Praktikumsplätzen für Jungärzte–so die Quintessenz, die aus einer vom Staatsrat in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie hervorgeht (FN vom 1. Oktober).

Noch vor der Debatte im Grossen Rat werfen diese Pläne hohe Wellen. Der geplante Medizin-Master in Freiburg werde zwar vom Bund wie von anderen medizinischen Fakultäten begrüsst, liess die Erziehungsdirektion verlauten, dennoch musste der Staatsrat einräumen, dass die Finanzierung noch eingehender analysiert werden müsse. Man spricht von 7,5 Millionen Franken pro Jahr plus 3,5 Millionen Franken für die Lancierung. Von «Hausärzteträumen» hat Felix Schneuwly, Krankenkassenexperte beim Vergleichsdienst Comparis, im FN-Blog geschrieben. Für ihn schiesst das Projekt am Ziel vorbei: «Ich finde es heikel, haben doch bereits andere Unis Mühe, mehr Ärzte auszubilden, weil die Praktikumsplätze fehlen.» Er widerspricht auch der Aussage aus der Studie, wonach in der Schweiz erst Zürich einen Hausarzt-Lehrstuhl habe: Einen sol- chen gebe es auch in Basel, Bern, Genf und Lausanne. «Klar kann man sagen, Konkurrenz ist gut, aber man geht ein unternehmerisches Risiko ein, und dazu bräuchte es konkrete Zahlen.»

 «Ein Strategiebruch»

Schneuwly weist darauf hin, dass ein Student nicht einen Master als Hausarzt machen kann, sondern in Humanmedizin. Um eine Praxis zu eröffnen, brauche es dann noch die entsprechende Weiterbildung.

Die Aussagen Schneuwlys decken sich mit denen von Beat Sottas, ehemaliger Abteilungsleiter des Bundesamtes für Gesundheit und heute Berater für Bildung im Gesundheitswesen.Für beide ist das Thema Hausarzt-Mangel stark politisch motiviert. In Freiburg gebe es gar kein explizit humanmedizinisches Studium; der Bachelor sei naturwissenschaftlich-medizinisch ausgerichtet. Zudem würden die Akkreditierungsauflagen für den Bachelor in Medizin durch den Bund kritisch begleitet. Diese brauche es für die Durchlässigkeit zum Master.

Für Sottas ist das Projekt gar ein Strategiebruch: «Es wird einseitig auf die Hausarztmedizin gesetzt. Jeder Franken, der in den Masterstudiengang investiert wird, gefährdet die gut ausgerichtete Strategie.» Er erwähnt vor allem die Ausrichtung und das Erreichte in den Life Sciences und im biomedizinischen Umfeld.

Der Staatsrat übermittle nun einfach die Studie an den Grossen Rat, präzisiert Marianne Meyer Genilloud, Sprecherin der Erziehungsdirektion. Der Staatsrat hat sich aber noch nicht zur Studie ausgesprochen, weshalb die Direktion derzeit noch keine Stellung dazu beziehe.

Session: Ein Gesetz für das Kantonszentrum?

D ie heute beginnende Oktober-Session des Grossen Rates ist für einmal nicht von einer grossen Debatte über ein neues Gesetz geprägt. Gleich heute soll die Gesetzgebung im Bereich der politischen Rechte behandelt werden. Nachdem der Rat im September einem Wahlkreisverbund Glane-Vivisbach zugestimmt hatte, folgen nun kleinere Anpassungen, die kaum bestritten sind. Am Mittwoch nimmt der Rat Kenntnis von der Antwort auf eine Motion, welche ein Gesetz über den Zusammenschluss des Kantonszentrums fordert. Der Staatsrat empfiehlt, die Motion als erheblich zu erklären. Ebenfalls will er auf eine Volksmotion über die Änderung des Hundehaltungsgesetzes eingehen. Hingegen beantragt er Ablehnung einer Motion, welche über 55 Jahre alte Staatsangestellte vom Nachtdienst entbindet. uh

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