Der Kunstverein Schwarzenburg bringt dieses Jahr wieder Kunst ins Schloss. Ausgestellt werden Werke von zwei jungen Künstlerinnen. Die Ausstellung soll das Verständnis für zeitgenössische Kunst fördern.
«Es ist schön, dass wieder zeitgenössische Kunst nach Schwarzenburg gebracht wird», sagt Els Marti, Kuratorin der diesjährigen Kunstausstellung in Schwarzenburg. Die Ausstellung wird dieses und kommendes Wochenende im Gewölbekeller des Schlosses Schwarzenburg zu bestaunen sein. Ausgestellt werden die Werke von zwei jungen Künstlerinnen: Gabrièle Gisi aus Olten zeigt Installationen aus einer Vielzahl gegossener Formen aus Porzellan, während Anna Neurohr aus Biel klein- und grossformatige Zeichnungen ausstellt.
Liegende Installationen
Auf der Suche nach Künstlerinnen und Künstlern für die diesjährige Ausstellung in Schwarzenburg sei Marti bald auf die Keramikkünstlerin Gabrièle Gisi gestossen. «Ich bin oft auf der Suche nach aussergewöhnlichen Kunstschaffenden und besuche jedes Jahr sehr viele Ausstellungen.» Gisi habe sie entdeckt, als diese an einer Ausstellung an der Schule für Gestaltung Bern und Biel ihre Porzellanarmee zeigte. «Ihre Werke haben mich sofort angesprochen.»
Das Besondere an den gegossenen Formen von Gisi seien die Metamorphosen, die sie durchlaufen. Die liegenden und hängenden Installationen, die aus über 80 verschiedenen Objekten bestehen, würden zu einer dreidimensionalen Skulptur und zu einer eigentlichen Arbeit zusammenschmelzen. Dabei spielt Gisi mit ihren plastischen Arbeiten auch stets mit der Wirkung von Licht und Schatten auf den Oberflächen.
Inspiration aus den Bergen
Als Ergänzung zu den dreidimensionalen Objekten im Raum haben Marti und der Vorstand des Kunstvereins Schwarzenburg mit Anna Neurohr eine Künstlerin gefunden, die mit ihren Schwarz-Weiss-Zeichnungen und ihrer Gestaltungskraft überzeuge. Neurohr sei oft in der Natur und in den Bergen, was sich in ihren Zeichnungen widerspiegle. «Neurohr ist eine Künstlerin, die die Bergwelt in mehr oder weniger abstrakter Weise in ihren Zeichnungen zum Ausdruck bringt.» Dies geschehe auf eine sehr detaillierte, feine und fragile Art und Weise.
zvg
Die zwei Künstlerinnen würden sich ideal ergänzen, und die Kunstwerke passten gut zusammen. «Wir versuchen immer, zwei Künstlerinnen oder Künstler einzuladen, deren Werke miteinander interagieren. Die Formen- und Bildsprache müssen ausdrucksstark und ästethisch sein und die Leute ansprechen.» Mit den dreidimensionalen Installationen von Gisi und den Schwarz-Weiss-Zeichnungen von Neurohr würden ein spannendes Zusammenspiel und eine gute Raumgestaltung entstehen.
Kunst erleben
Dass die Kunstausstellung dieses Jahr zum dritten Mal durchgeführt werden kann, sei ein Glücksfall für Schwarzenburg, meint Marti. Die Ausstellung belebe das Schloss und das Dorf. Nun hofft der Kunstverein Schwarzenburg, dass viele Leute kommen und die Kunst erleben. «Wir hoffen auch, dass Personen kommen, die sonst nicht so oft mit Kunst in Berührung kommen.» Ziel sei es nämlich auch, das Verständnis für zeitgenössische Kunst zu fördern und die Leute zum Nachdenken anzuregen. «Kunst muss immer ein wenig provozieren und nicht nur das Offensichtliche abbilden, sondern Raum für Interpretationen geben.»
Praktische Informationen
Ausstellung an zwei Wochenenden
Die Kunstausstellung Schwarzenburg findet am Wochenende vom 18. und 19. September sowie vom 23. bis 26. September im Schloss Schwarzenburg statt. Organisiert wird die Ausstellung vom Kunstverein Schwarzenburg, der die Förderung der bildenden Kunst und angrenzender Bereiche bezweckt. Zudem will der Verein das Dorf und die Gemeinde Schwarzenburg sowie die Region künstlerisch bereichern und zur Standortattraktivität beitragen, wie der Kunstverein auf seiner Website schreibt. Der Kunstverein wurde 2016 gegründet. Er ist Träger des Skulpturenrundgangs Gnomenweg Schwarzenburg. nj
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