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Christian Dubé: «Das Publikum hat den Sieg genauso verdient wie wir»

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Am Donnerstag um 22.36 Uhr gab es bei Spielern und Fans kein Halten mehr: Gottéron setzte sich in der Belle der Playoff-Viertelfinals gegen Lugano mit 4:2 durch und zog damit in den Halbfinal ein. Rückblick auf einen stressigen Abend.

Zu den Playoffs gehört, resilient zu sein, Widerstände zu überwinden und in heiklen Situationen kühlen Kopf zu bewahren. Genau das gelang den Freiburgern am Donnerstagabend in der elektrisierenden Atmosphäre vor 9095 Zuschauern. Die Spannung in dieser Belle zwischen Gottéron und Lugano war bis unters Stadiondach zu spüren. Ihren Höhepunkt erreichte die allgegenwärtige Nervosität wenige Minuten vor Spielende, als Benoît Jecker beim Stand von 3:2 für die Freiburger wegen eines hohen Stocks gleich zwei kleine Bankstrafen fasste. Es vermochte zu beeindrucken, mit welcher Abgeklärtheit die Freiburger diese Unterzahl überstanden.

«Wir haben die Nerven behalten und gezeigt, dass wir dazu fähig sind, schwierige Situationen zu meistern», erklärte Trainer Christian Dubé nach dem Halbfinaleinzug, den Christoph Bertschy 68 Sekunden vor der Schlusssirene mit seinem zweiten Treffer des Abends ins leere Tor perfekt machte. Nicht weniger umjubelt als der Sensler war Reto Berra. Gegen Ende wurde jede Parade des Keepers wie ein Tor gefeiert, analog zu seinen Mitspielern wuchs auch der Bülacher über sich hinaus und liess in der Schlussminute gar Luganos Topskorer Daniel Carr völlig entgeistert zurück: Wie Berra den Schuss des Kanadiers in der Manier eines Fussballtorwarts von der Linie kratzte, war Weltklasse.

Reto Berra zeigte ein Klassespiel.
Bild: Keystone

Lieber auf dem Eis als auf der Tribüne

«Die Erleichterung ist riesig, weil der Druck so gross war. Für viele von uns war das Spiel aus verschiedenen Gründen speziell», erklärte Andrei Bykow, der also noch nicht das letzte Spiel seiner Karriere absolvierte, nach seiner Ehrenrunde in den Katakomben. «Wir wollten den Sieg für alle, die uns unterstützen. Um 18 Uhr erhielten wir ein bewegendes Video mit Nachrichten von Familie und Freunden. Das war sehr emotional.» Es sei wohl der aufregendste Abend seiner Laufbahn gewesen, so Bykow. «Wegen des Kontexts und der Stimmung im Stadion. Es war verrückt. Wir spürten die Anspannung auf den Tribünen. Ich glaube, dass ich besser auf dem Eis aufgehoben war, als zusehen zu müssen. Als Zuschauer wäre ich wohl nach Hause gegangen…»

Andrei Bykow: «Als Zuschauer wäre ich wohl nach Hause gegangen…»
Keystone

Die Nerven aller Beteiligten wurden in der Tat bis aufs Äusserste strapaziert. Ein erstes Mal explodierte das Stadion so richtig, als Killian Mottet mittels «Buebetrickli» in der 18. Spielminute das so wichtige 1:0 erzielen konnte. Dass sich in der umkämpften Serie mit Lugano dasjenige Team durchsetzt, das das 1:0 erzielt, bestätige sich damit auch im siebten Aufeinandertreffen. Eben aus der Kühlbox zurück, erhöhte Bertschy im Eins-gegen-eins-Duell mit dem Tessiner Hüter Niklas Schlegel kurz nach Beginn des zweiten Abschnitts auf 2:0. Lugano aber steckte nicht auf. Zunächst verkürzte Carr mittels Shorthander, wenn auch regelwidrig, weil der Kanadier kurz zuvor den Stock von Ryan Gunderson in die Hände nahm, und auf den Überzahltreffer des beeindruckend disziplinierten Chris DiDomenico zum 3:1 (31.) konnten die Gäste unmittelbar vor der zweiten Pausensirene durch Calvin Thürkauf reagieren. Der Lugano-Stürmer hätte zu diesem Zeitpunkt übrigens gar nicht mehr auf dem Eis stehen dürfen. Die Liga belegte Thürkauf am Freitagmorgen wegen eines Slew Footings gegen DiDomenico in der 34. Minute nachträglich mit einer Spielsperre.

«Die Jungs wollten es unbedingt»

Das war es dann aber auch aus Sicht Luganos, das damit seinen Coup aus dem Vorjahr, als es Gottéron in den Pre-Playoffs düpierte, nicht wiederholen konnte. Die Hierarchie blieb gewahrt, wenn auch knapp; mit den Freiburgern setzte sich der Qualifikationszweite gegen den Siebten durch. «Ein Ausscheiden wäre eine riesige Enttäuschung gewesen», hielt Dubé fest, nachdem er die Glückwünsche von Luganos Präsidentin Vicky Mantegazza entgegengenommen hatte. «Wir waren gut auf die Serie vorbereitet und lagen 2:0 vorne, ehe Lugano dank unseren Undiszipliniertheiten wieder zurückkam. Der Druck war gross, aber die Jungs wollten es so sehr. Chapeau.»

Für ihn persönlich sei es der stressigste Match seiner Trainerkarriere gewesen, räumte Dubé ein, der nach Gottérons drittem Heimsieg der Vereinsgeschichte in einer Belle von den Fans gefeiert wurde. «Ich hatte noch was gutzumachen, nachdem ich an Weihnachten noch ausgebuht wurde», schmunzelte der Coach. Damals war die Nichtverlängerung des Vertrags mit Bykow publik geworden. «Ich habe immer gesagt, dass ich unser Publikum liebe. Es ist ein hartes und forderndes Publikum, gleichzeitig verleiht es uns aber Flügel und verdient den heutigen Sieg genauso wie wir.»

Kollektiver Freudentaumel.
Keystone

Am Ostermontag geht es weiter

Man sei über weite Strecken der Serie die bessere Mannschaft, bilanzierte derweil Bertschy. «In den Playoffs ist jeder Gegner gefährlich, und es zählt jede einzelne Entscheidung auf dem Eis. Heute können wir den Augenblick geniessen und stolz auf uns sein», erklärte der Sensler. Viel Zeit bis zur nächsten Herausforderung bleibe aber nicht, weshalb die Spannung hoch bleibe.

Bereits am Ostermontag geht es für die Freiburger mit dem ersten Heimspiel der Playoff-Halbfinals weiter. Wer dann zu Gast sein wird, entscheidet sich am Samstag, wenn die beiden weiteren Viertelfinalserien zwischen Lausanne und Davos sowie Zug und Bern in die Belle gehen. Gewinnt der LHC seine Serie, dann kommt es zum Westschweizer Derby, setzt sich der HCD durch, trifft Gottéron auf den Sieger des Duells SCB gegen EVZ. «Ich werde mir beide Spiele ansehen», sagte Dubé, ohne sich eine Präferenz entlocken zu lassen.

Christoph Bertschy macht den Halbfinaleinzug mit dem 4:2 perfekt.
Keystone

Auf jeden Fall werden die Freiburger mit zwei Tagen mehr Erholung in die Halbfinals steigen können – und mit der Gewissheit, dass sie Widerstände überwinden können.

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