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So geht es dieser Freiburgerin im Lockdown in Sydney

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Dominique Fraser aus Wünnewil erlebt die Covid-Krise im australischen Sydney – wo derzeit wieder ein strenger Lockdown herrscht. Einige Umstände bereiten ihr dabei Sorgen.

Seit Ende Juni befindet sich die grösste australische Stadt in einem Lockdown. Die Delta-Variante des Coronavirus hat Sydney fest im Griff. Trotz harter Regeln steigen die Fallzahlen in der Fünf-Millionen-Metropole seit Mitte Juni kontinuierlich an. Momentan werden rund 800 Neuinfizierte und zwischen fünf und zehn Todesfälle pro Tag gemeldet. Das sind für europäische Verhältnisse niedrige Zahlen, doch Australien verfolgt eine Nulltoleranzpolitik in Sachen Covid-19. Mittlerweile unterstützt gar das Militär die Polizei, um die Lage in den Griff zu kriegen und die Bevölkerung zu kontrollieren.

Mittendrin im schlimmsten Ausbruch des Landes seit demjenigen in Melbourne vor einem Jahr ist auch eine Freiburgerin. Dominique Fraser, geborene Maritz, wuchs in Wünnewil auf und lebt mit ihrem australischen Ehemann Doug und ihrer zweijährigen Tochter seit Anfang 2020 in der Grossstadt. Im Gespräch mit den «Freiburger Nachrichten» erzählt sie, wie sie den Lockdown erlebt: «Uns geht es so weit gut. Mein Partner und ich können beide von zu Hause aus arbeiten, die Kleine darf nach wie vor in die Krippe.» Die 33-Jährige hat vor wenigen Wochen mit ihrer Doktorarbeit im Bereich der Genozidprävention begonnen.

Nur für das Allernötigste raus

Sie würden über die Mittagspause oft spazieren gehen, wobei der erlaubte Radius auf fünf Kilometer eingeschränkt ist. «In unserem Stadtteil sind viele Leute draussen unterwegs, auch die Spielplätze sind offen.» Für die ganze Region gilt, dass Restaurants zwar zu sind, Take-away-Mahlzeiten aber möglich sind. Ansonsten darf die Bevölkerung nur für das Allernötigste raus: aus medizinischen Gründen, für körperliche Ertüchtigung, zum Einkaufen oder für die Arbeit, wenn diese nicht von zu Hause aus erledigt werden kann. «Die Australier halten sich sehr gut an die Regeln», findet Dominique Fraser. In ärmeren Stadtteilen im Westen der Stadt würde die Polizei allerdings öfters Kontrollen durchführen. «Bei uns im reicheren Osten sieht man das nur selten.»

Die Wünnewilerin erlebt die Covid-Krise am anderen Ende der Welt, was ihr manchmal Kummer bereitet: «Meine Eltern haben ihre Enkeltochter seit zwei Jahren nicht mehr gesehen.» Das Schlimmste sei, dass sie keine Ahnung habe, wann ihre Eltern ihr Grosskind wieder einmal in die Arme nehmen können. Sie versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken, «aber es macht mich schon ab und zu traurig». Ein weiteres Problem sei, dass auch ihre Schwiegereltern nicht vor Ort sind. Diese wohnen im 900 Kilometer entfernten Brisbane. Die Auslandschweizerin lebte schon zwischen 2009 und 2015 in Australien. Einer der Gründe, weshalb das Ehepaar 2020 wieder in die Heimat des Mannes zog, war, um näher bei seiner Familie zu sein. «Diese Stütze ist nun seit einiger Zeit weggefallen», bedauert Dominique Fraser.

Ausreise kaum möglich

Zwar haben die beiden in Brisbane vor wenigen Monaten ein Haus gekauft, doch ein Umzug liegt in der momentanen Situation nicht drin. «Wir hoffen, dass wir um Weihnachten zügeln können.» Sie wünscht sich zudem, dass die Grenzen des Landes nächstes Jahr aufgehen, um die Familie in der Schweiz besuchen zu können. «Wenn beides nicht klappt, müssen wir uns gut überlegen, wie und ob es für uns in Australien weitergehen soll.» Das Problem momentan: Die Grenzen zwischen den verschiedenen Bundesstaaten sind geschlossen, und auch die Landesgrenzen sind zu. Australier brauchen eine Sondergenehmigung, um das Land zu verlassen. Da Dominique Fraser Doppelbürgerin ist, müsste auch sie eine solche beantragen.

Die Auslandschweizerin will aber nicht zu viel klagen: «Für uns ist die Lage vergleichsweise gut.» Viel eher hätten Jugendliche zu beissen, da diese sich nun nicht mehr treffen und wichtige Erfahrungen nicht mehr machen könnten. «Auch für viele Senioren ist der Lockdown sicher sehr schwierig. Gerade wenn sie alleine sind.» Zudem seien die Massnahmen derzeit nicht so streng wie noch zu Beginn der Krise im März 2020. Damals durfte die Bevölkerung nicht mehr an den Strand, auch Spielplätze waren geschlossen. Dass die Regierung des Bundesstaats New South Wales, in dem sich Sydney befindet, die Schrauben aber weiter anziehen könnte, ist durchaus vorstellbar. Trotzdem bleibt die Freiburgerin optimistisch: «Irgendwann bessert sich die Lage auch bei uns wieder.»

Zur Person

Zopf und Berge vermisst sie am meisten

Dominique Fraser wuchs in Wünnewil auf, später besuchte sie das Gymnasium Heilig Kreuz in Freiburg. Nun lebt sie in der Weltmetropole Sydney: «Das ist schon komplett anders.» Manchmal hätte sie gerne den Zusammenhalt, wie es ihn in Wünnewil noch gebe. «Das ist für eine Familie sicher toll», sagt sie. Doch ihr gefalle es auch in einer «Riesenstadt wie Sydney». In normalen Zeiten reist die Auslandschweizerin einmal pro Jahr in die Heimat. Dabei geht sie jeweils gerne in die Berge, wie sie erklärt: «Diese vermisse ich hier in Australien am meisten – zusammen mit einem feinen Zopf.» Wenn sie das nächste Mal in die Schweiz reist und dann nach Australien zurückkehrt, packt sie «sicher Fondue, Röstipackungen und Ovi-Brotaufstrich in den Koffer». Bis es so weit ist, dauert es aber wohl noch eine Weile. mst

Coronavirus

Grossraum Sydney meldet Rekord an Corona-Neuinfektionen

Trotz eines seit acht Wochen geltenden Lockdowns bekommt der australische Bundesstaat New South Wales mit der Metropole Sydney seine schwere Corona-Welle nicht unter Kontrolle. Am Mittwoch verzeichneten die Behörden innerhalb von 24 Stunden 919 Neuinfektionen – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Zwei Menschen, darunter eine erst etwa 30 Jahre alte Frau, seien in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, sagte Regional-Premierministerin Gladys Berejiklian.

Die örtliche Regierung hatte den strikten Lockdown in weiten Teilen der Region zuletzt bis mindestens Ende September verlängert. Die Menschen dürfen nur in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen. Zudem gilt eine nächtliche Ausgangssperre. Berejiklian kündigte nun aber an, dass es voraussichtlich noch in dieser Woche erste Lockerungen für vollständig Geimpfte geben soll. Fast ein Drittel der rund acht Millionen Einwohner der Region hätten bereits vollständigen Impfschutz, hiess es. Das 25-Millionen-Einwohner-Land Australien war dank strenger Regeln und geschlossener Aussengrenzen lange Zeit erfolgreich im Kampf gegen das Virus. Experten machen die schleppend angelaufene Impfkampagne und die Delta-Variante für die steigenden Zahlen verantwortlich. Insgesamt wurden bisher landesweit rund 45’700 Fälle bestätigt. Mehr als 980 Menschen sind in Verbindung mit dem Virus gestorben. sda

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