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«So ist es einfach, Captain zu sein»

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Autor: Matthias Fasel

Sandy Jeannin, Gottéron haftet der Ruf an, gegen Mannschaften, die sehr physisch spielen, Probleme zu haben. Zu Recht?

Ja und nein. Es kommt darauf an, was man unter physischem Spiel versteht. Wenn Sie an die Niederlage gegen Zug denken, ständiges Provozieren und dem Gegner in die Waden schlagen hat für mich nichts mit physischem Spiel zu tun. Aber es ist schon so, dass wir uns im physischen Bereich noch verbessern können. Es gibt Teams, die mehr Zug aufs Tor haben und den direkteren Weg suchen. Wir haben wenige sonderlich kräftige Stürmer. Unsere Hauptstärken liegen in den Bereichen Schnelligkeit und Technik. Man muss immer auch mit den Stärken der Spieler agieren, die man im Kader hat.

Dennoch, gegen Zug und Genf, die beiden Teams mit dem vielleicht aggressivsten Körperspiel der Schweiz, hat Gottéron in dieser Saison eine negative Bilanz.

Das hat nichts mit dem physischen Spiel zu tun. Am Dienstag in Genf zum Beispiel haben wir das Spiel verloren, weil wir zu Beginn des Spiels nicht bereit waren und geschlafen haben. Darum waren wir im ersten Drittel von der Schnelligkeit der Genfer überfordert. Es gibt zudem auch andere Teams, die ein physisches Spiel an den Tag legen, Langnau und Bern zum Beispiel, und die haben wir letztes Wochenende beide besiegt.

Dann machen Sie sich also keine Sorgen, dass Gottéron in den Playoffs wegen der zunehmenden Intensität Probleme bekommen könnte?

Nein, ich glaube, wir haben wirklich ein ausgeglichenes Kader, mit vielen verschiedenen Spielertypen. Und wenn das Körperspiel vielleicht nicht unsere Hauptstärke ist, haben wir in dieser Saison oft gezeigt, dass wir auch in diesem Bereich dagegenhalten können. Und das werden wir auch in den Playoffs zeigen.

Für Sie persönlich ändern auch in dieser Saison die Sturmpartner häufig. Ganz sind Sie die Rolle des Lückenbüssers nicht losgeworden. Wie gehen Sie mit den ständigen Umstellungen um?

Die Linien waren eigentlich lange Zeit ganz stabil. Wenn es allerdings Verletzungen gibt, sind Umstellungen unvermeidbar. Deshalb haben meine Sturmpartner halt wieder ziemlich oft gewechselt. Auch, weil ich ein Spieler bin, der sich schnell anpasst. Für mich ist das kein Problem. Am Wochenende versuche ich beispielsweise Andrei Bykow als Center zwischen Julien Sprunger und Benjamin Plüss zu ersetzen.

Gemeinsam mit Shawn Heins haben Sie zu Beginn der Saison das Captain-Amt übernommen. Hat sich Ihre Rolle im Team dadurch geändert?

Nein, das ändert nicht viel. Bereits vorher wollte ich ein Leader und vor allem mit Einsatz und Professionalität den anderen Spielern ein Vorbild sein. Das ist jetzt nicht anders. In der Kabine hat jedoch jeder das Recht etwas zu sagen. Und das klappt in dieser Saison sehr gut. Wir haben viele erfahrene Spieler und Hans (Kossmann, Red.) managt das alles sehr gut. So ist es leicht, Captain zu sein.

Das klingt, als wäre das nicht immer der Fall gewesen…

Es ist kein Geheimnis, dass es mit Serge (Pelletier, Red.) Kommunikationsprobleme gab. Er hat es nicht gewagt, den Spielern ins Gesicht die Meinung zu sagen. Genau dadurch wurden jedoch die Probleme grösser und grösser. Wenn du 25 Spieler hast und denjenigen, die nicht spielen können, nicht sagen kannst, wieso sie nicht spielen, darfst du nicht erwarten, dass eine positive Gruppendynamik entsteht und die Stimmung gut ist. Es hat uns letzte Saison viel zu viel Energie gekostet, zu versuchen, diese Probleme zu lösen. Das ist dieses Jahr ganz anders. Hans hat alles total im Griff, die Rollen sind klar verteilt. Hans ist der klare Chef und jeder weiss, dass er tun muss, was der Trainer sagt, weil er sonst ein Problem hat. Aber das ist richtig so und akzeptiert man als Spieler gerne. So können wir die gesamte Energie für das Eishockeyspielen aufwenden. Das wird uns auch in den nächsten Wochen helfen.

Sie mussten zu Beginn der Saison einen gesundheitlichen Rückschlag hinnehmen. Nicht zum ersten Mal hatten Sie eine ziemlich schwere Kopfverletzung und verpassten den Saisonbeginn. Wie fühlen Sie sich heute?

Ich spüre nichts mehr und mein Fitnessstand ist gut. Vorletzte Saison hatte ich ein Schleudertrauma und fiel monatelang aus. Und als ich diese Saison einen Tag vor dem Saisonauftakt einen Puck ans Kinn erhalten habe und der Kopf nach hinten geschleudert wurde, hatte ich halt wiederum eine Hirnerschütterung. Aber wie gesagt, davon spüre ich jetzt nichts mehr.

Sie haben also keine chronischen Probleme mit Kopfverletzungen?

Nein, keinesfalls. Ich fühle mich gut und hoffe, dass das so weitergeht. Denn natürlich kann es im Eishockey immer schnell gehen.

Verletzte: Weiter ohne Bykow und Heins

Für die Spiele von heute (19.45 Uhr, St. Leonhard) gegen Davos und morgen in Ambri fallen bei Gottéron weiterhin Pavel Rosa, Shawn Heins und Andrei Bykow aus. Trainer Hans Kossmann, der bis zum Transferschluss vom 31. Januar noch einen ausländischen NLB-Stürmer mit einer B-Lizenz ausstatten wird, ist allerdings ziemlich sicher, dass Bykow und Heins nächstes Wochenende wieder einsatzbereit sind. Bereits heute ins Team zurück kehrt indes Tristan Vauclair. fm

Der heutige Gegner

Fakten zum HC Davos

• Davos hat die letzten acht Spiele im St. Leonhard allesamt gewonnen. Die 17 Spiele andauernde Siegesserie gegen Freiburg war jedoch beim letzten Spiel im Dezember in Davos (4:1 für Freiburg) gerissen.

• Davos hat in dieser Saison bereits neun Tore in Unterzahl erzielt. Zum Vergleich: Freiburg hat noch gar kein Tor in Unterzahl geschossen.

• Den Bündnern fehlen heute Rizzi, Wieser, Reymondin und wohl auch Steinmann.fm

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